Fritz von Loßberg

Fritz von Loßberg

Friedrich (Fritz) Karl von Loßberg (* 30. April 1868 in Bad Homburg vor der Höhe; † 4. Mai 1942 in Lübeck) war ein deutscher Offizier, zuletzt General der Infanterie.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Loßberg entstammte einer alten Thüringischen Offiziersfamilie und trat nach dem Besuch der Preußischen Hauptkadettenanstalt am 3. Januar 1888 als Fahnenjunker in das 2. Garde-Regiment zu Fuß in Berlin ein. Dort erhielt er am 17. September 1888 seine Beförderung zum Sekondeleutnant sowie am 16. Juni 1894 zum Premierleutnant. Im gleichen Jahr erfolgte am 1. Oktober seine Kommandierung an die Preußische Kriegsakademie und anschließend am 1. April 1898 zum Großen Generalstab. Als Hauptmann (seit 22. März 1900) wurde er ab 5. Juli 1900 erstmalig zum Generalstab des XIV. Armeekorps versetzt. Am 1. März 1903 erhielt Loßberg mit der Übernahme als Kompaniechef im Infanterie-Regiment „Kaiser Friedrich III.“ (6. Badisches) Nr. 114 sein erstes Kommando, um im April 1905 wieder im Generalstab, dieses Mal bei der 19. Division, eingesetzt zu werden. Am 27. Januar 1907 wurde Loßberg Major und als solcher kehrte er im Oktober an die Kriegsakademie als Ausbilder zurück. Drei Jahre später kam er ein weiteres Mal in den Generalstab des XIV. Armeekorps. Ab 1. Oktober 1912 versah er wieder Truppendienst, erhielt die Ernennung zum Bataillonskommandeur im Infanterie-Regiment „Großherzog von Sachsen“ (5. Thüringisches) Nr. 94 sowie die Beförderung zum Oberstleutnant am 16. Januar 1913. Loßberg wechselte am 1. Oktober 1913 als Chef des Stabes zum XIII. Armeekorps nach Stuttgart.

Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieg kam Loßberg mit dem Korps aus dem Bereitstellungsraum Diedenhofen heraus zunächst in der Schlacht bei Longwy zum Einsatz. Er verblieb den gesamten Krieg über in verschieden Generalstabspositionen. Am 24. Januar 1915 erfolgte seine Versetzung als Leiter der Operationsabteilung in die Oberste Heeresleitung und seine dortige Beförderung zum Oberst am 24. Juli 1915. Kurze Zeit darauf kam er als Generalstabschef zum Armeeoberkommando 3. Hier konnte er sich mehrfach durch eine maßgeblich von ihm entwickelte flexible Verteidigungsstrategie während der Herbstschlacht in der Champagne auszeichnen. Diese Taktik führte ihn im weiteren Verlauf des Krieges an die Brennpunkte der Westfront. Am 3. Juli 1916 kam Loßberg nach dem Beginn der Schlacht an der Somme als Generalstabschef zum Armeeoberkommando 2 und in gleicher Funktion am 19. Juli zum Armeeoberkommando 1. Durch sein Wirken konnte die Offensive der Alliierten gestoppt werden.

Am 11. April 1917 kam Loßberg dann zum Armeeoberkommando 6 und hier bewährte sich seine Taktik während der seit 1. April andauernden Schlacht von Arras erneut. Für seine Erfolge in dieser Schlacht erhielt er am 24. April 1917 das Eichenlaub zum Pour le Mérite. Anschließend wechselte er am 12. Juni zum Armeeoberkommando 4 und konnte erstmalig einen Verteidigungsplan vor dem Angriff der Alliierten ausarbeiten, der dann in der Dritten Flandernschlacht ab 31. Juli 1917 zum Tragen kam. Am 3. August 1917 wurde Loßberg zum Generalmajor befördert und ein Jahr später als Chef des Stabes der Heeresgruppe Boehn eingesetzt. In gleicher Funktion kam er am 31. Oktober 1918 zur Heeresgruppe Herzog Albrecht von Württemberg und verblieb hier bis zur Rückführung des Verbundes nach Deutschland. Zu Beginn des Jahres 1919 ernannte man Loßberg kurzzeitig zum Stabschef des AOK Süd des Grenzschutzes Ost in der Vorläufigen Reichswehr und übergab ihm am 24. Juli 1919 die Reichswehr-Brigade 26. Von diesem Kommando wurde er am 1. September abgelöst und zum Chef des Stabes des Gruppenkommandos 2 in Kassel ernannt.

Mit Gründung der Reichswehr übernahm Generalleutnant (seit 1. Oktober 1920) Loßberg die 6. Division in Münster/Westfalen. In dieser Position war er auch gleichzeitig Befehlshaber des Wehrkreiskommandos VI. Am 1. November 1924 wurde Loßberg Oberbefehlshaber des Gruppenkommandos 1 in Berlin und als solcher am 1. Oktober 1926 zum General der Infanterie befördert. Sein Kommando gab er am 31. Januar 1927 ab und wurde am selben Tag feierlich aus der Armee verabschiedet. Im Ruhestand betätigte sich Loßberg als Militärschriftsteller und verfasste zahlreiche Bücher und Schriften.

Auszeichnungen

Literatur

  • Otto von Moser: Die Württemberger im Weltkrieg, Belser AG, Stuttgart 1928
  • AOK 3 (Hrsg.): Die Champagne-Herbstschlacht 1915, Verlag Langen
  • David T. Zabecki: Fritz von Lossberg; in Spencer C. Tucker (Hrsg.): The Encyclopedia of World War I: A Political, Social, and Military History, ABC-Clio Inc. 2005, ISBN 9781851094202, S.712
  • Dermot Bradley, Karl-Friedrich Hildebrand, Markus Rövekamp: Die Generale des Heeres 1921-1945 Band 7, Knabe-Luz, Biblio-Verlag, Bissendorf 2004, ISBN 3-7648-2902-8

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Mittler & Sohn Verlag, Berlin 1930, S.37

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