- Gerhard Huisken
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Gerhard Huisken (* 20. Mai 1958 in Hamburg) ist ein deutscher Mathematiker.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Huisken begann nach dem Abitur 1977 mit dem Studium der Mathematik an der Universität Heidelberg. Im Jahre 1982, ein Jahr nach der Diplomprüfung, promovierte er an der Heidelberger Universität mit einer Arbeit über nichtlineare partielle Differentialgleichungen (Reguläre Kapillarflächen in negativen Gravitationsfeldern).
In den Jahren 1983 bis 1984 arbeitete er im Zentrum für Mathematische Analysis der Australischen Nationalen Universität in Canberra, wo er sich der Differentialgeometrie zuwandte, speziell Krümmungs-bedingten Flüssen (mean curvature flow) und Anwendungen in der Allgemeinen Relativitätstheorie. Ab 1985, wieder als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Heidelberg tätig, habilitierte er hier 1986. Nach einem Intermezzo als Gastprofessor an der University of California in San Diego arbeitete er von 1986 bis 1992 als Dozent (zunächst Lecturer, dann Reader) am Centre for Mathematical Analysis der Australischen Nationalen Universität. 1991 war er Gastprofessor an der Stanford University. Zwischen 1992 und 2002 hatte Huisken eine Professur an der Universität Tübingen inne, wobei er von 1996 bis 1998 das Amt des Dekans der Mathematischen Fakultät Tübingen ausübte. Von 1999 bis 2000 nahm er eine Gastprofessur an der Princeton University wahr.
Seit 2002 ist Huisken Direktor am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik in Golm bei Potsdam und zugleich Honorarprofessor an der Freien Universität Berlin sowie an der Universität Tübingen.
Leistungen
Huisken arbeitet im Überschneidungsbereich von Analysis, Geometrie und Physik. Viele Phänomene der Mathematischen Physik und der Geometrie hängen eng zusammen mit veränderlichen Kurven, Flächen und Räumen.
Seine mathematischen Forschungsthemen sind außer der Analysis auch die Differentialgeometrie. Er leistete herausragende Beiträge zur allgemeinen Relativitätstheorie. Er befasst sich mit der Entwicklung der Form von Flächen im Zeitverlauf, das heißt, er untersucht die Deformation von Flächen, wobei die Regeln dieser Deformation durch die eigene Geometrie der Flächen bestimmt werden.
Im Jahr 1997 konnte er gemeinsam mit Tom Ilmanen (ETH Zürich) die Penrose-Vermutung für schwarze Löcher im Fall dreidimensionaler Riemannscher Mannigfaltigkeiten mit positiver Skalarkrümmung beweisen.[1]
1998 war er Invited Speaker auf dem Internationalen Mathematikerkongress in Berlin (Evolution of hypersurfaces by their curvature in Riemannian Manifolds).
Preise und Auszeichnungen
Huisken ist Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina.
- 1991: Medaille der Australian Mathematical Society
- 2002: Gauß-Vorlesung der DMV
- 2003: Leibniz-Preis
Schriften
- Huisken Evolution Equations in Geometry, in Engquist, Schmid (Herausgeber) Mathematics Unlimited - 2001 and beyond, Springer 2001
Weblinks
- Literatur von und über Gerhard Huisken im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Würdigung der DFG
- Webseite am MPI für Gravitationsphysik, Golm Potsdam (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Huisken, Ilmanen The Riemann-Penrose Inequality Int.Math.Research Notes Bd.20, 1997, S.1045-1058, The inverse mean curvature flow and the Riemannian Penrose Inequality, Journal of Differential Geometry, Bd. 59, 2001, S.353-437
Kategorien:- Leibnizpreisträger
- Wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft
- Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
- Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
- Mitglied der Leopoldina
- Mathematiker (20. Jahrhundert)
- Mathematiker (21. Jahrhundert)
- Hochschullehrer (Eberhard Karls Universität Tübingen)
- Hochschullehrer (Freie Universität Berlin)
- Deutscher
- Geboren 1958
- Mann
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