- Gerhard von Buchka
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Gerhard von Buchka (* 22. Dezember 1851 in Neustrelitz; † 16. November 1935 in Rostock; vollständiger Name: Gerhard Friedrich Ludwig Ernst Anton von Buchka) war ein deutscher Jurist, Richter, Reichstagsabgeordneter und Direktor der Kolonialabteilung des Auswärtigen Amtes.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Buchka war ein Sohn des Staatsministers im Justizministerium von Mecklenburg-Schwerin Hermann Buchka (1821–1896), der 1891 in den erblichen mecklenburgischen Adelsstand erhoben wurde[1] und seiner Frau Elisabeth, geb. von Stein (1829–1884).
Nach anfänglichem Unterricht an einer Rostocker Privatschule besuchte Buchka das Gymnasium Fridericianum in Schwerin und bestand dort 1869 das Abitur. Er studierte Rechtswissenschaften in München (1869) und Göttingen, musste sein Studium aber für den Kriegsdienst im Deutsch-Französischen Krieg 1870/1871 unterbrechen, wo er im 1. Großherzoglich Mecklenburgischen Dragoner-Regiment kämpfte. Nach Kriegsende nahm er das Studium wieder auf, beendete es 1873 in Rostock und wurde zum Dr. jur. promoviert. Er schlug zunächst die Richterlaufbahn ein und stieg im mecklenburgischen Justizdienst bis zum Richter am Oberlandesgericht Rostock auf.
Bei der Reichstagswahl 1893 wurde Buchka als Abgeordneter der Deutschkonservativen in den 9. Deutschen Reichstag gewählt und gehörte diesem bis 1898 an. Bereits am 1. April 1898 wurde er Direktor der Kolonialabteilung des Auswärtigen Amtes und Vorsitzender des Kolonialrates. Seine glücklose Amtszeit endete bereits am 12. Juni 1900 mit der Versetzung zunächst in den einstweiligen, ab 1909 in den dauernden Ruhestand. Sein Nachfolger wurde Oscar Stübel (1846–1920). In die Zeit seiner Tätigkeit fiel die Wiedereingliederung von Deutsch-Neuguinea in die Reichsverwaltung, der Erwerb der Kolonien auf Samoa und den Karolinen durch den Samoa-Vertrag (1899) sowie die Erschließung des Kamerun durch die Vergabe von Land- und Minenkonzessionen. Im Ruhestand zog er sich nach Mecklenburg zurück und wurde Direktor des Großherzoglichen Konsistoriums Rostock und auch Vizekanzler der dortigen Universität. Als Autor veröffentlichte er im rechtswissenschaftlichen Bereich.
Das Familienarchiv von Buchka befindet sich im Universitätsarchiv Rostock.[2]
Werke
- Vergleichende Darstellung des Bürgerlichen Gesetzbuches und des gemeinen Rechts. Berlin 1897–1899.
- Landesprivatrecht der Großherzogtümer Mecklenburg. Halle (Saale) 1905.
Literatur
- Deutsches Kolonial-Lexikon. Band 1, 1920, S. 247 (Digitalisat)
- Martin Buchsteiner: Der Mecklenburger Gerhard v. Buchka und die Kolonialpolitik des Deutschen Reiches 1898–1900. Sanitz 2006
- Martin Buchsteiner: Gerhard von Buchka (1851–1935). Vom mecklenburgischen Justizbeamten zum Direktor der Kolonialabteilung im Auswärtigen Amt. In: Mecklenburgische Jahrbücher. Band 122, 2007, S. 223–252
Weblinks
- Literatur von und über Gerhard von Buchka im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur über Gerhard von Buchka in der Landesbibliographie MV
- Gerhard von Buchka in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Eintrag im Katalog der Kanzler der Universität Rostock
Einzelnachweise
- ↑ Heinrich Klenz: Buchka, Hermann von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 47, Duncker & Humblot, Leipzig 1903, S. 320–322.
- ↑ [1]
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