Giersleben

Wappen	Deutschlandkarte
	51.76388888888911.561944444444128 Koordinaten: 51° 46′ N, 11° 34′ O
Basisdaten
Bundesland:	Sachsen-Anhalt
Landkreis:	Salzlandkreis
Verbandsgemeinde:	Saale-Wipper
Höhe:	128 m ü. NN
Fläche:	20,14 km²
Einwohner:	1.039 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte:	52 Einwohner je km²
Postleitzahl:	06449
Vorwahl:	034746
Kfz-Kennzeichen:	SLK
Gemeindeschlüssel:	15 0 89 130
Adresse der Verbandsverwaltung:	Hermann-Danz-Straße 46 39444 Hecklingen
Bürgermeister:	Benno Rietsch (SPD)
Lage der Gemeinde Giersleben im Salzlandkreis

Giersleben ist eine Gemeinde im Salzlandkreis in Sachsen-Anhalt (Deutschland). Sie ist Mitglied der Verbandsgemeinde Saale-Wipper.

Erstmals urkundlich erwähnt wird der Ort unter der Bezeichnung Gereslevo in einer von Otto I. unterzeichneten Urkunde aus dem Jahr 937. Sie befindet sich heute im Stadtarchiv Goslar.

Geografie

Die Gemeinde Giersleben liegt im Tal der unteren Wipper, wenige Kilometer vor deren Mündung in die Saale. Die Stadt Güsten ist 5 km entfernt, Aschersleben 9 km. Zu Giersleben gehören die Ortsteile Strummendorf (vormals Salmutshof) und Hopfenberg. Das waldreiche Gebiet nordwestlich des Wippertales am Südrand der Magdeburger Börde wird wegen der guten Böden landwirtschaftlich intensiv genutzt. Angrenzende Gemeinden sind die Stadt Aschersleben, Amesdorf und Güsten.

Kultur

Auf dem Kirchberg in Giersleben steht die nach Umbau 1759 geweihte Gnadenkirche. Sie ist teilweise gotischen Baustils, zählt zu den schönsten Gebäuden in Giersleben und ist im Gegensatz zu den Kirchen der Nachbargemeinden die einzige auf einem Hügel errichtete. Ihre im Jahr 1587 in Magdeburg gegossene Glocke ist eine der ältesten Glocken aus der Zeit nach der Reformation. Des Weiteren findet man in Kirchnähe ein Kriegerdenkmal, das an den Ersten Weltkrieg erinnert.

Der neu gestaltete Friedhof liegt am westlichen Ende von Giersleben.

Obelisk bei Giersleben

Auf dem Hof neben der Schule in der Siedlung 225b befindet sich seit 1970 ein Gedenkstein zur Erinnerung an den KPD-Führer Ernst Thälmann. Westlich des Ortes an der L 72 zwischen Schackenthal und Warmsdorf befindet sich der 1838 errichtete Obelisk bei Giersleben.

Zu den Veranstaltungen zählt jedes Jahr das Dorffest mit dem traditionellen „Wipperrennen“, wobei hier in früheren Jahren mit selbstgebauten Booten und heute auf Reifen die Wipper heruntergefahren wird.

Einrichtungen

Giersleben verfügt über eine Kegelbahn, einen Veranstaltungssaal, eine Festbühne und eine Bank.

Giersleben hat eine als Stützpunktfeuerwehr ausgewiesene Freiwillige Feuerwehr mit modernsten Einsatzfahrzeugen und Ausrüstungen. Sie wurde am 11. September 1890 gegründet.^[2]

Der Schützenverein Union 91 e. V. des Ortes wurde am 19.März 1991 gegründet^[3] und verfügt über einen eigenen Schützenplatz.

Das Dorf verfügt über einen Kindergarten und eine Grundschule mit Sporthalle. Bis zum Jahr 2005 war in Giersleben auch eine Sekundarschule ansässig, doch diese wurde aufgrund zu niedriger Schülerzahlen geschlossen.

Des Weiteren finden sich in Giersleben noch ein Zahnarzt, ein Allgemeinmediziner, eine Poststelle und ein Altenpflegeheim.

Politik

Der Gemeinderat von Giersleben setzt sich aus 13 Ratsmitgliedern zusammen.

• CDU: 4 Sitze
• SPD: 3 Sitze
• Wählergruppen: 2 Sitze
• Einzelbewerber: 2 Sitze
• Die Linke: 2 Sitze

(Stand: Ergänzungswahl am 13. November 2005)

Bis 2005 war Giersleben Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Wippertal. Seit dem 1. Januar 2005 gehörte Giersleben zur Verwaltungsgemeinschaft Stadt Hecklingen. Im Mai 2009 wurde die Auflösung dieser Verwaltungsgemeinschaft beschlossen.^[4] Im Juni 2009 unterzeichneten die Bürgermeister von Giersleben, der Mitgliedsgemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Saale-Wipper sowie Amesdorf die Vereinbarung zur Gründung der Verbandsgemeinde Saale-Wipper zum 1. Januar 2010.^[5]
Im November 2010 begann die Bürgerinitiative Wir sind Giersleben mit der Sammlung von Unterschriften gegen die Mitgliedschafts Gierslebens in der neuen Verbandsgemeinde. Vorrangiges Ziel der Initiative ist es, Giersleben in die Stadt Aschersleben einzugemeinden. Insgesamt wurden 362 Unterschriften gesammelt, die am 23. November 2010 dem Gemeinderat übergeben wurden.^[6] Wegen Nichteinhaltung von Fristen wurde der Antrag am 31. Januar 2011 vom Gemeinderat Giersleben abgelehnt.^[7] Am 17. August 2011 gab die Kommunalaufsicht des Salzlandkreises jedoch bekannt, dass die Bürgerinitiative doch zulässig ist. ^[8]

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Infrastruktur wurde in den letzten Jahren erheblich verbessert: Neue Straßen in teils modernem und teils historischem Aussehen werten das Dorf erheblich auf. Die neuen Brücken über die Wipper erleichtern es den Schwertransporten das Dorf zu passieren.

Giersleben hat einen Bahnhof an der Bahnstrecke Dessau–Aschersleben.

Ein gemeinsames Teilstück von B 185 und B 6 (Bernburg (Saale)–Aschersleben) führt durch das Gemeindegebiet und wird derzeit zur „Gelben Autobahn“ (B 6n) ausgebaut.

Weblinks

 Commons: Giersleben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Webseite zur Bürgerinitiative Wir sind Giersleben

Einzelnachweise

1. ↑ Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt – Bevölkerung der Gemeinden nach Landkreisen; Stand: 31. Dez. 2010 (PDF; 231 KB) (Hilfe dazu)
2. ↑ Radio HBW: Kurzinfo zur Freiwilligen Feuerwehr Giersleben
3. ↑ Radio HBW: Kurzinfo zum Schützenverein
4. ↑ mz-web.de Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft Stadt Hecklingen
5. ↑ mz-web.de: Gründung der Verbandsgemeinde Saale-Wipper
6. ↑ mz-web.de: Informationen zur Bügerinitiative Wir sind Giersleben
7. ↑ mz-web.de Bürgerbegehren ist nicht zulässig
8. ↑ mz-web.de Kommunalaufsicht gibt der Bürgerinitiative Recht

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