- Giovanni Michelotti
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Giovanni Michelotti (* 1921 in Turin; † 23. Januar 1980 ebenda) war ein italienischer Automobildesigner.
Leben und Werk
Giovanni Michelotti begann seine Karriere 1936 im Alter von 15 Jahren bei der Karosseriebaufirma Stabilimenti Farina. Dort arbeitete er sich innerhalb kurzer Zeit von einer Hilfskraft zum führenden Gestalter hoch. Im Jahr 1946 machte er sich als freischaffender Designer in Turin selbständig.
Obwohl er immer für verschiedene Karosseriebaubetriebe tätig war, arbeitete er zunächst vorwiegend für seinen persönlichen Freund Alfredo Vignale. Die meisten der in den frühen 1950er Jahren von Vignale gebauten Ferrari wurden von Giovanni Michelotti entworfen.
Im November 1954 wurden auf dem Turiner Autosalon allein 30 (manche sprechen sogar von 40) verschiedene, allein auf seinen Entwürfen basierende Fahrzeuge unterschiedlicher Marken oder Karosseriebaubetriebe ausgestellt. Ob Ferrari, Maserati, Lancia, Alfa Romeo oder Fiat, ihre äußere Hülle stammte oft genug von Vignale, Pininfarina, Ghia, Bertone, Allemano und anderen Karosserie-Herstellern.
Erst die 1959 erfolgte Gründung einer eigenen Karosseriebau-Werkstatt anstelle des vorherigen reinen Bürobetriebs im zehnten Stockwerk eines Hochhauses, ermöglichte Michelotti eine bessere Geheimhaltung seiner Ideen und vereinfachte die direkte Zusammenarbeit mit den Automobilbaufirmen. Nun konnte er selbst Prototypen herstellen.
Für die englische Firma Triumph war er eine Zeit lang als Hausdesigner tätig. Er entwarf neben Prototypen unter anderem die Modelle TR 4, Herald, Vitesse, die Limousinen 1300, 2000, Dolomite, den Spitfire 4 und den GT 6. Weiter entwarf er für die holländische Firma DAF das Daffodil und auch noch die nachfolgenden Modelle wie zum Beispiel den 55. Außerdem gestaltete er die Volvo Serie 300 sowie auch LKW-Führerhäuser.
Von Michelotti stammen die bei Vignale karossierten Maserati 3500 GT Vignale Spider und Maserati Sebring. Eine Mitgestaltung am BMW 700 ist verbürgt. Auch der 1959 in Turin präsentierte BMW 3200 Michelotti Vignale stammt aus seiner Feder. Der von ihm ausgehende Einfluss auf die allgemeine Karosseriegestaltung wird teilweise unterschätzt, da aufgrund seiner Arbeitsweise kaum ein ursprünglich von ihm gezeichnetes Automodell einen direkten Hinweis auf den tatsächlichen Gestalter trägt. Michelotti war für eine große Anzahl von Entwürfen verantwortlich, er entwarf insgesamt wahrscheinlich über 1000 Karosserien. Zu seinen bekanntesten Entwürfen zählen der VW 1200 Ghia Aigle, Fiat 1200 Allemano, Lancia Aprilia Vignale Coupé, Maserati 3500 oder Maserati 5000 GT Allemano, Alfa-Romeo 2000 Vignale, Nardi 750 ND, Italia 2000, Abarth 2400, Alpine A106 und der Reliant Scimitar SS 1, sein wohl letzter Entwurf.
Die Designfirma Michelotti wurde nach Giovanni Michelottis Tod von Mitarbeitern noch bis in die frühen 1990er Jahre weitergeführt. Eine Wiedereröffnung erfolgte durch seinen Sohn Edgardo, der sich inzwischen mit einem Nachkommen Alfredo Vignales zur Michelotti & Vignale zusammengeschlossen hat.
Als Hommage an die außerordentliche Lebensleistung seines Vaters pflegt Edgardo eine Website und organisiert jährlich ein Treffen in Turin, dessen Teilnehmer aus ganz Europa, oft in ursprünglich von Giovanni Michelotti entworfenen Wagen, zusammenkommen.
Literatur
- Georg Amtmann, Halwart Schrader: Italienische Sportwagen; BLV-G;, ISBN 3-405-13459-5
Weblinks
- Liste von Vignale Karosserien (90 Prozent der dort aufgelisteten Vignale-Karosserien stammen aus der Feder Giovanni Michelottis)
- www.michelottievignale.it (auf Italienisch)
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