- Goitsche
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Der Goitzschesee (sprich: Gottsche) oder Bernsteinsee ist ein Seengebiet, das aus dem ehemaligen Braunkohlentagebau Goitzsche in Sachsen-Anhalt hervor gegangen ist. Er besteht aus den Teilseen Mühlbeck, Niemegk, Döbern und Bärenhof.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der See liegt südöstlich von Bitterfeld und nördlich von Delitzsch und umschließt zusammen mit dem Muldestausee die im Zentrum der Landschaft liegende Ortschaft Pouch. 1990 wurde mit der Flutung durch die Einleitung von Muldewasser begonnen, die planmäßig 2006 abgeschlossen sein sollte. 2002 ließ jedoch bereits ein durch das gewaltige Muldehochwasser ausgelöster Dammbruch an der Mulde die Goitzsche innerhalb von reichlich zwei Tagen um 7 Meter bis weit über den Sollpegelstand volllaufen, bis sie überlief und dabei die Stadt Bitterfeld teilweise unter Wasser setzte (maximaler Wasserstand 78,64 müNN, Sollwasserstand heute 75 müNN) [1].
Während der Tagebau sich über Sachsen-Anhalt und Sachsen erstreckte, befindet sich der heutige Goitzschesee auf dem Gebiet Sachsen-Anhalts an der Grenze zu Sachsen. Fast ganz in Sachsen liegt dagegen der südlich benachbarte Seelhauser See (Löbnitz), der auch zum Tagebau Goitzsche gehörte. - Der nordöstlich benachbarte Muldestausee ist ein schon länger bestehender großer Stausee, der die Mulde aufstaut.
Der Goitzschesee wurde bis 2006 von der LMBV saniert. Es ist ein attraktives Erholungs- und Naturschutzgebiet entstanden. In anderen Bereichen der Goitzsche sind die Arbeiten noch nicht abgeschlossen. So sind noch zahlreiche kleinere und größere Brücken im Bau oder geplant, so z.B. am Badestrand am Fritz-Heinrich-Stadion in Bitterfeld.
Im Juni 2005 wurde der See für Wassersport und touristische Nutzung freigegeben, zunächst begrenzt zum 31. Dezember 2005. Das Angeln (Fischfang) ist mit einem Fischereischein an einigen Stellen bereits gestattet. Inzwischen ist der See für den allgemeinen Gebrauch freigegeben.
Seit dem 8. Juli 2005 ist der Uferbereich vom Bitterfelder Fritz-Heinrich-Stadion bis zum Pegelturm fertiggestellt. Es entstand eine weitläufige Uferzone mit Festplatz, Badestränden, einem Hafenbecken an der Berliner Str. in Bitterfeld und der Marina zwischen der Villa am Bernsteinsee und dem Pegelturm.
Große Teile des Sees im Bereich Bärenhof wurden vom BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz) erworben und sind als Naturschutzgebiet ausgewiesen.
Seit dem Jahr 2004 finden auf der Goitzsche bei der Halbinsel Pouch im August Motorbootrennen (Welt-, Europa- und Deutsche Meisterschaften in unterschiedlichen Klassen) statt. Die Veranstaltung ist mit dem größten Volksfest der Region, dem Goitzsche-Fest, verbunden. Jährlich strömen am zweiten Augustwochenende ca. 100.000 Besucher auf die Halbinsel.
Die Goitzsche, als derzeit größter See im Sächsischen Seenland, wird nach kompletter Flutung des Geiseltalsees das zweitgrößte Gewässer sein.
Name
Der Name des sich hier ursprünglich befindlichen Auwaldes hat sich über die Jahrhunderte hinweg mehrfach verändert, bis sich der Name 'Goitzsche' durchsetzte.[2] Anfang des 20. Jahrhunderts wurde allerdings beim Erstellen neuer Messtischblätter der Name 'Goitsche' eingetragen, der auch heute noch anzutreffen ist.[3]
Daten
- Tagebaurestsee
- Wasserspiegelhöhe: 75 m ü. NN
- Speicherraum: 213 Mio. m³
- Speicheroberfläche: 1332 ha
- Uferlänge: 66 km
- Größte Wassertiefe: 48 m
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Johannes Strempel: Zornig und zahm. Die Mulde ein Jahr nach der Jahrhundertflut. In: Die Welt, Jg. 58, 13. August 2003, S. 10 ([1]
- ↑ http://freenet-homepage.de/Eike.Genscher/Goitzsche.html
- ↑ http://www.bfn.de/0323_aba_id218.html
51.62631944444412.363744444444Koordinaten: 51° 37′ 35″ N, 12° 21′ 49″ O
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