- Alf Lechner
-
Alf Lechner (* 17. April 1925 in München) ist ein deutscher Bildhauer und lebt in Obereichstätt.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Lechner war 1940 bis 1950 Schüler beim Landschaftsmaler Alf Bachmann in Ambach am Starnberger See. Zwischenzeitlich (1943–1945) wurde er zu Arbeitsdienst und Kriegsmarine eingezogen. Von 1950 bis 1960 war er als Maler, Graphiker, Industriedesigner, Lichttechniker und Stahlverarbeiter tätig. Seine ersten abstrakten, addiktiven Skulpturen schuf Lechner 1961. Ausgangspunkt für seine Arbeiten sind geometrische Grundformen wie Kreis, Quadrat, Rechteck oder Quader, aus denen Lechner provozierend reduzierte Stahlplastiken schafft. Lechner selbst formuliert seine Intention folgendermaßen: „Ich will durch planmäßige Zerlegung, Verbiegung und Neuordnung der Teile einer einfachen Form systematisch geordnetes Denken [...] sinnlich wahrnehmbar machen.“
1965 zog Lechner nach Degerndorf bei München um. Nachdem er den Förderpreis der Stadt München erhalten hatte, nahm er ein Arbeitsstipendium des Kulturkreises im BDI wahr: Er stellte Raumskulpturen („Würfelskelett-Konstruktionen“) für die Linde AG her. Ab 1976 stabilisierte Lechner seine massiven Stahl-Flächenkonstruktionen räumlich mit Glas. 1981 versuchte er sich auch an Bühnenbildern, namentlich für die „Antigone“ am Städtischen Theater Ulm. Für die Internationale Gartenschau 1983 entwickelte er die Brunnenskulptur „Wasserwand“ aus dem System des Würfels. Zu dieser Zeit zog er auch nach Geretsried bei München um.
1995 wurde Lechner Mitglied der Bayerischen Akademie der schönen Künste. 1999 gründete er die Alf-Lechner-Stiftung und ein Jahr später bekam er - finanziert aus eigenem Vermögen sowie durch den Freistaat und die Stadt - in Ingolstadt ein eigenes Museum.[1]
2005 beteiligte sich Alf Lechner an der Skulpturenmeile Hannover.
Galerie
-
„3/72 Rahmenkonstruktion“ (1972) - Sammlung Skulpturenmuseum Glaskasten in Marl
-
„Rahmenkubus mit Holzbalken“ (1973) - Leinfelden-Echterdingen
-
„Gekippte Würfel“ (1973/75) - Freiburg im Breisgau - Campus der Pädagogischen Hochschule
-
„o. T.“ (um 1975) - Freiburg im Breisgau - Karlsplatz
-
„o.T.“ (1987) - Robert-Schuman-Platz in Bonn
Preise
- 1972: Förderpreis im Bereich Bildende Kunst der Landeshauptstadt München
- 1974: Förderpreis der Stadt Berlin
- 1979: 1. Preis „Dimension 79“ (Wettbewerb für zeitgenössische Skulpturen der Philip Morris GmbH)
- 1988: Kunstförderpreis „Stadtbildhauer der Stadt Hanau 1988“
- 1992: Piepenbrock Preis für Skulptur
- 2000: Friedrich-Baur-Preis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste
- 2008: Kulturpreis des Bezirks Oberbayern
- 2008: Bayerischer Verdienstorden[2]
- 2010: Bayerische Verfassungsmedaille in Gold
Einzelausstellungen
- 1968: Galerie Heseler, München
- 1969: Galerie H. Nebelung, Düsseldorf
- 1969: Galerie Lempertz Contempora, Köln
- 1970: Galerie Defet, Nürnberg
- 1971: Galerie Rothe, Heidelberg
- 1971: Kunstverein Mannheim
- 1971: Galerie Stangl, München
- 1971: Galerie m, Bochum
- 1973: Badischer Kunstverein Karlsruhe
- 1973: Galerie Stangl, München
- 1973: Staatsgalerie Moderner Kunst, München
- 1974: Wilhelm-Lehmbruck-Museum, Duisburg
- 1975: Museum Folkwang, Essen
- 1976: Städtische Galerie Ravensburg
- 1976: Städtische Galerie im Lenbachhaus, München
- 1977: Kunstverein Freiburg im Breisgau
- 1978: Kunsthalle zu Kiel
- 1978: Galerie D + C Mueller-Roth, Stuttgart
- 1981: Städtische Galerie Regensburg
- 1982: Galerie Druckwerk, München
- 1983: Galerie Reckmann, Köln
- 1983: Kunstverein Hochrhein, Bad Säckingen
- 1983: Galerie D + C Mueller-Roth, Stuttgart
- 1984: Kunsthalle Mannheim
- 1985: Staatsgalerie moderner Kunst, München
- 1985: Galerie D + C Müller-Roth/ Art Cologne, Köln
- 1986: Nationalgalerie Berlin
- 1986: Museum für moderne Kunst im Palais, Wien
- 1986: Liechtenstein
- 1987: Galerie Mathea, Wolfenbüttel
- 1987: Galerie R. Walser, München
- 1989: Galerie H. Strelow, Düsseldorf
- 1989: Institut für moderne Kunst, Nürnberg
- 1898: Galerie kö 24, Hannover
- 1990: Städtische Galerie im Lenbachhaus, München
- 1990: Kunsthalle zu Kiel
- 1990: Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen
Museen
- Museum Alf Lechner (Ingolstadt)
- Neues Museum Nürnberg (Skulpturengarten)
- Lehmbruck-Museum, Duisburg (Skulpturenpark)
- Skulpturenmuseum Glaskasten, Marl
- Neue Nationalgalerie, Berlin
- Museum für Konkrete Kunst, Ingolstadt
- Kunsthalle zu Kiel der Christian-Albrechts-Universität, Kiel
- Städtische Galerie im Lenbachhaus & Kunstbau, München
Weblinks
Commons: Werke von Alf Lechner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von und über Alf Lechner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Lechner Museum Ingolstadt
- Skulptur am Flughafen München "In München starten - In München landen" http://www.munich-airport.de/de/company/architektur/kunst/lechnerA/index.jsp]
Einzelnachweise
- ↑ Frederik Obermaier: Der den Stahl bezwingt. Morgen feiert der Bildhauer Alf Lechner seinen 85. Geburtstag - Seine Kunst prägt auch Oberbayern. In: Münchner Merkur, 16.April 2010, S.18.
- ↑ Pressemitteilung vom 8. Juli 2008
Kategorien:- Deutscher Bildhauer
- Träger des Bayerischen Verdienstordens
- Träger der Bayerischen Verfassungsmedaille in Gold
- Geboren 1925
- Mann
-
Wikimedia Foundation.