- Grosser Rat (Basel)
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Der Grosse Rat ist das Kantonsparlament von Basel-Stadt (Schweiz). Im Januar 2009 wurde die Zahl der Mitglieder auf Grund der neuen Kantonsverfassung von 130 auf 100 reduziert.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Begriff Grosser Rat wird in Basel seit 1380 verwendet. Der damalige Grosse Rat war jedoch lediglich ein Gremium, welches nach belieben vom Kleinen Rat (eigentliche Machtzentrale) einberufen wurde. Die meisten der 200 Mitglieder des Grossen Rates waren Zunftleute, während der Kleine Rat von Adligen und Patriziern dominiert wurde. Zwischen 1803 und 1833 (als sich die ländlichen Gebiete als Kanton Basel-Landschaft abspalteten) war der Grosse Rat das oberste Organ des Kantons Basel. Nach der Gründung des Halbkantons Basel-Stadt gab es in Basel einen Grossen Rat (Kantonsparlament) und einen Stadtrat (Stadtparlament). Ab 1875 regelt der Grosse Rat sämtliche legislativen Belange, sowohl der Stadt Basel als auch des Kantons Basel-Stadt. Dem Kanton gehören neben der Stadt Basel noch zwei weitere Gemeinden an (Riehen und Bettingen), welche über eigene kommunale Organe und Behörden verfügen. Im selben Jahr wurde das Wahlrecht auf alle männlichen Schweizer ausgeweitet, da zuvor nur die Wohlhabenden Bürger wahlberechtigt waren. Dies ist die eigentliche Geburtsstunde des heutigen Grossen Rates als demokratisch gewähltes oberstes Organ des Kantons und der Stadt.
1905 wurde das Proporzwahlrecht und 1966 das Frauenwahlrecht eingeführt. Zurzeit wird eine Initiative zur Einführung des Wahlrechts für niedergelassene Ausländer diskutiert. Die neue Kantonsverfassung vom 13. Juli 2006 legt die Zahl der Mitglieder des Grossen Rates auf 100 fest, was zu einer Reduktion der Mandate an den Wahlen von 2008 führte.
Aufgaben
Wie die meisten demokratischen Parlamente ist der Grosse Rat als Legislative in erster Linie für die Gesetzgebung zuständig, daneben übt es die Oberaufsicht über die Kantonsverwaltung, die Regierung und die Justiz aus. Er legt die Steuern und Abgaben fest, bewilligt Kredite und genehmigt das Budget sowie die Staatsrechnung.
Ein Unikum des Kantons Basel-Stadt ist die Tatsache, dass der Grosse Rat gleichzeitig die Legislative der zweiten und dritten Bundesstaatsgliederung ist, er ist sowohl für kantonale als auch für kommunale Belange zuständig.
Wie alle anderen Parlamente der Schweiz (inklusive der beiden Bundeskammern National- und Ständerat), ist auch der Basler Grosse Rat ein Milizparlament. Dieses System soll sicherstellen, dass die Parlamentarier eine engere Realitäts- und Volksbindung haben als in den Berufsparlamenten. Kritiker sehen jedoch darin die Gefahr der zeitlichen und fachlichen Überforderung.
Parteien
Im Grossen Rat sind acht Fraktionen vertreten:
- Sozialdemokratische Partei SP: 32 Sitze
- Schweizerische Volkspartei SVP: 14 Sitze
- Grüne und BastA! Grünes Bündnis: 13 Sitze
- Freisinnig-Demokratische Partei FDP: 12 Sitze
- Liberal-Demokratische Partei LDP: 9 Sitze
- Christlichdemokratische Volkspartei CVP: 8 Sitze
- Evangelische Volkspartei EVP / Demokratisch-Soziale Partei DSP: 7 Sitze
- Grünliberale Partei GLP: 5 Sitze
Mitglieder
- Elisabeth Ackermann, Grünes Bündnis
- Andreas C. Albrecht, LDP
- Beatrice Alder Finzen, Grünes Bündnis
- Sibel Arslan, Grünes Bündnis
- Mustafa Atici, SP
- Mirjam Ballmer, Grünes Bündnis
- Markus Benz, EVP/DSP
- Sibylle Benz, SP
- Claude François Beranek, LDP
- Maria Berger-Coenen, SP
- Martina Bernasconi, GLP
- Patrizia Bernasconi, Grünes Bündnis
- Peter Bochsler, EVP/DSP
- Andrea Bollinger, SP
- Andreas Burckhardt, LDP
- Toni Casagrande, SVP
- Conradin Cramer, LDP
- Baschi Dürr, FDP
- Christian Egeler, FDP
- Lukas Engelberger, CVP
- Felix W. Eymann, EVP/DSP
- Sebastian Frehner, SVP
- Remo Gallacchi, CVP
- Stephan Gassmann, CVP
- Brigitta Gerber, Grünes Bündnis
- Daniel Goepfert, SP
- Alexander Gröflin, SVP
- Thomas Grossenbacher, GB
- Doris Gysin, SP
- Patrick Hafner, SVP
- Christophe Haller, FDP
- Anita Heer, SP
- Brigitte Heilbronner, SP
- Helmut Hersberger, FDP / Aktives Bettingen
- Oskar Herzig, SVP
- Christine Heuss, FDP
- Salome Hofer, SP
- Brigitte Hollinger, SP
- Oswald Inglin, CVP
- Bruno Jagher, SVP
- Beat Jans, SP
- Christine Keller, SP
- Ursula Kissling-Rebholz, SVP
- Dominique König-Lüdin, SP
- Markus Lehmann, CVP
- Roland Lindner, SVP
- Christine Locher-Hoch, FDP
- Martin Lüchinger, SP
- Stephan Luethi-Brüderlin, SP
- Philippe Pierre Macherel, SP
- Thomas Mall, LDP
- Felix Meier, FDP
- Ursula Metzger Junco P., SP
- Jürg Meyer, SP
- Heidi Mück, Grünes Bündnis
- Loretta Müller, Grünes Bündnis
- Urs Müller-Walz, Grünes Bündnis
- Ernst Mutschler, FDP
- Lorenz Nägelin, SVP
- Giovanni Nanni, FDP
- Gülsen Oeztürk, SP
- Bülent Pekerman, GLP
- Annemarie Pfeifer-Eggenberger, EVP
- Franziska Reinhard, SP
- Eveline Rommerskirchen, Grünes Bündnis
- Eduard Rutschmann, SVP
- Martina Saner, SP
- Tobit Schäfer, SP
- Helen Schai-Zigerlig, CVP
- Francisca Schiess, SP
- Greta Schindler, SP
- Urs Schweizer, FDP
- Tanja Soland, SP
- Jürg Stöcklin, Grünes Bündnis
- Daniel Stolz, FDP
- Thomas Strahm, LDP
- Sabine Suter, SP
- Atilla Toptas, SP
- Mehmet Turan, SP
- Heinrich Ueberwasser, EVP/DSP
- Emmanuel Ullmann, FDP
- Andreas Ungricht, SVP
- Heiner Vischer, LDP
- Jörg Vitelli, SP
- Guido Vogel, SP
- Rudolf Vogel, SVP
- Roland Vögtli, FDP
- Rolf von Aarburg, CVP
- Annemarie von Bidder, EVP/DSP
- Patricia von Falkenstein, LDP
- Aeneas Wanner, GLP
- Esther Weber Lehner, SP
- André Weissen, CVP
- Dieter Werthemann, GLP
- Ruth Widmer, SP
- Christine Wirz-von Planta, LDP
- David Wüest-Rudin, GLP
- Michael Wüthrich, Grünes Bündnis
- Christoph Wydler, EVP/DSP
- Samuel Wyss, SVP
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