- Gruna (Laußig)
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Gruna Gemeinde LaußigKoordinaten: 51° 32′ N, 12° 37′ O51.52833333333312.618333333333Koordinaten: 51° 31′ 42″ N, 12° 37′ 6″ O Fläche: 1,015 km² Einwohner: 216 (2008) Eingemeindung: 1974 Postleitzahl: 04838 Vorwahl: 034242 Gruna ist ein Ortsteil der Gemeinde Laußig im Landkreis Nordsachsen, Direktionsbezirk Leipzig, Sachsen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Gruna liegt etwa 9 Kilometer nördlich von Eilenburg und 10 Kilometer südlich von Bad Düben an der Staatsstraße 11. Die Mulde fließt direkt am Ort vorbei; es führt eine Personenfähre über den Fluss nach Hohenprießnitz. Der Ort grenzt an den Naturpark Dübener Heide.
Geschichte
Es wurde lange Zeit vermutet, dass Gruna die alte wendische Stadt Gana gewesen ist, welche im Jahre 927 durch König Heinrich I. zerstört worden sein soll; durch neueste archäologische Erkenntnisse wurde dieses aber widerlegt. Aufgrund der Siedlungsform und des Namens gilt Gruna als deutsche Gründung und ist wahrscheinlich in der Mitte des 12. Jahrhunderts entstanden. Zu dieser Zeit wurden vermutlich Niederdeutsche (Niederländer) hier angesiedelt. Die Kirche von Gruna enthält einen Altarschrein aus vorreformatorischer Zeit, der die Mutter Maria mit dem Kind und zu ihrer rechten Seite den heiligen Nikolaus von Myra, den niederländischen Schutzpatron, zeigt. Auch Flurbezeichnungen weisen auf eine niederländische Mundart hin.
Die älteste urkundliche Erwähnung des Ortes "Gronowe" (bedeutet: grüne Aue) stammt aus dem Jahre 1285. Im 14. Jahrhundert besaßen die Kämmerer von Gnandstein das Lehen Gruna. Nach 1403 wurde Gruna erstmals ein selbständiger Rittersitz genannt.[1] 1434 ging Gruna in den Besitz der Adelsfamilie Spiegel über.[2] Martin Luther war nach seinem eigenem Ausspruch in den Tischreden einmal "bei denen vom Adel auf Gruna" zu Gast.[3] Ab 1668 war Gebhard von Dieskau der neue Besitzer von Gruna. 1732 kam Gruna in den Besitz des Adelsgeschlechts von Hohenthal.
Seit 1974 gehören Gruna und Pristäblich zur Gemeinde Laußig.
Im August 2002 wurde der Ort vom Jahrhunderthochwasser schwer getroffen.
Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner 1818 304 1880 322 1895 284 1910 257 1925 302 1933 338 Jahr Einwohner 1939 297 1946 407 1950 384 1964 272 1997 234 2008 216 Sehenswürdigkeiten
- Naturpark Dübener Heide
- Kirche Gruna von 1715 (seit 2010 Radfahrerkirche) und Kriegerdenkmal
- Personenfähre
- Das Rittergut mit Wendenturm und Burggraben
Söhne und Töchter des Ortes
- Günther Gereke (1893–1970), Jurist und Politiker
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Gruna (Laußig) im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- ↑ Wilhelm Büchting, Paul Platen: Geschichte der Stadt Eilenburg und ihrer Umgebung, Eilenburg 1923
- ↑ Peter Meinhold: Die Genesisvorlesung Luthers und ihre Herausgeber, Band 8, Stuttgart 1936
- ↑ Angaben zur Einwohnerzahl von Gruna im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
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