- Guebwiller
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Guebwiller Region Elsass Département Haut-Rhin Arrondissement Guebwiller Kanton Guebwiller Koordinaten 47° 54′ N, 7° 13′ O47.90757.2102777777778292Koordinaten: 47° 54′ N, 7° 13′ O Höhe 292 m (254–620 m) Fläche 9,68 km² Einwohner 11.575 (1. Jan. 2008) Bevölkerungsdichte 1.196 Einw./km² Postleitzahl 68500 INSEE-Code 68112 Website www.ville-guebwiller.fr
Blick auf GuebwillerGuebwiller (deutsch Gebweiler, els.: Gawill´r) ist eine Stadt in der französischen Region Elsass im Département Haut-Rhin. Die Stadt ist Sitz der Unterpräfektur (frz. Sous-préfecture) des Arrondissements Guebwiller, das aus vier Kantonen besteht. Sie ist Hauptort (frz.: chef-lieu) des Kantons Guebwiller sowie Sitz und Mitglied des Gemeindeverbands Communauté de communes de la Région de Guebwiller.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Guebwiller liegt am Austritt des Flüsschens Lauch aus den Vogesen in die Oberrheinebene. Das Gemeindegebiet von Guebwiller ist Teil des Regionalen Naturparks Ballons des Vosges.
Geschichte
Guebwiller wurde das erste Mal als Gebunvillare im Jahr 774 in einer Schenkungsurkunde erwähnt, in der das Kloster Murbach bedacht wird. Damals handelte es sich lediglich um ein Hofgut. Zur Stadt entwickelte sich der Ort im 12. Jahrhundert um die Kirche Saint-Léger und das Schloss Burgstall. Eine Stadtmauer wurde zwischen 1270 und 1287 errichtet. Im Jahr 1394 lebten hier 1350 Einwohner.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt von Schweden geplündert. Am Ende dieses Kriegs kam die Stadt auf Grund des Westfälischen Friedens zu Frankreich. 1657 lebten in der Stadt nur noch 176 Einwohner.
Im Lauf des 19. Jahrhunderts entstand eine bedeutende Textilindustrie. Die Stadt war nach Mulhouse deren größter Standort; es wurde Wolle und Baumwolle verarbeitet.
Bevölkerungsentwicklung Jahr 1793 1856 1905 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 Einwohner 3.005 8.971 13.313 10.568 10.840 11.072 10.689 10.942 11.525 11.609 Weinbau
Die Gemeinde Guebwiller ist eine der bedeutendsten Weinbauorte im Elsass. Die im Jahr 1975 geschaffene Appellation Alsace Grand Cru definiert seit 2007 herausgehobene Einzellagen im Weinbaugebiet Elsass. Die 51 Lagen verteilen sich auf 47 Gemeinden. Guebwiller weist als einzige Gemeinde vier dieser Grand-Cru-Lagen auf:
- Kessler (28.53 ha)
- Kitterlé (25.79 ha)
- Saering (26.75 ha)
- Spiegel (18.26 ha, teilweise auf Bergholtzer Gebiet)
Sehenswürdigkeiten
- Die spätromanische Kirche mit gotischem Chor Saint-Léger (St. Leodegar) wurde 1182 bis 1287 erbaut und nach 1336 im Chorbereich gotisch umgestaltet.
- Das Dominikanerkloster mit Bettelordenskirche im gotischen Baustil enthält mittelalterliche Wandmalereien an den Seitenwänden. Heute wird die Kirche als Konzertsaal genutzt.
- Die Kirche Notre-Dame (1760–1785) von Louis Beuque ist das größte klassizistische Kirchengebäude im Elsass. Sie ist reich ausgestattet (Kanzel, Altäre, Beichtstühle, „Himmelfahrt Mariä“ an der Altarwand) von Gabriel Ignaz Richter und Fidel Sporer und enthält eine bedeutende Orgel (Charles Mutin, 1908) in einem original erhaltenen Gehäuse von 1785.
- Das Rathaus im spätgotischen Flamboyantstil stammt aus dem Jahr 1514.
- Das Musée Théodore Deck et des pays du Florival ist das größte Museum des Oberelsass außerhalb Colmars und Mülhausens.
- In Guebwiller gibt es einen deutsch-französischen Soldatenfriedhof, auf dem über 1000 deutsche und knapp 450 französische Kriegstote des Ersten Weltkriegs und 175 deutsche Kriegstote des Zweiten Weltkriegs bestattet sind. Er wurde schon 1914 von der deutschen Seite nach den ersten Gefechten in diesem Gebiet angelegt. Die endgültige Gestaltung war 1977 abgeschlossen.
Talaufwärts liegt die Ruine der ehemaligen Burg Hugstein (13. Jahrhundert) auf einer Anhöhe an der Straße nach Murbach. Auf dem sich nördlich der Stadt erhebenden Bergrücken des Oberlinger befinden sich geringe Reste einer großen mittelalterlichen Burganlage. Acht Kilometer westlich liegt der Große Belchen, der mit 1.424 m höchste Berg der Vogesen.
Söhne und Töchter der Stadt
- François Joseph Rudler (1757–1837), Rechtsanwalt, Notar und Reformer
- Anton Benedikt Friedrich Graf von Andlau, Fürst und Abt von Geiville (=Gebweiler/Guebwiller), † 1839 als Domherr in Eichstätt
- Xaveria Rudler (1811–1886), französisch-deutsche Ordensfrau
- Niklaus Riggenbach (1817–1899), Erfinder des Zahnradbahnsystems Riggenbach und der Gegendruckbremse der Dampflok
- Jean-Baptiste Weckerlin, (1821–1910), französischer Komponist
- Théodore Deck (1823–1891), Keramiker des Historismus und Jugendstils
- Andreas Bauer (1866–1900), deutscher katholischer Mönch, Missionar und Märtyrer
- Gustave Schlumberger (1844–1929), französischer Historiker
- Jean Schlumberger (1877–1968), Germanist und Schriftsteller
- Conrad Schlumberger (1878–1936), Geophysiker und Geologe
- Günther Stapenhorst (1883–1976), deutscher Filmproduzent
- Marcel Schlumberger (1884−1953), Ingenieur
- Alfred Kastler (1902–1984), Physiker und Nobelpreisträger (1966)
Städtepartnerschaften
Guebwiller unterhält Städtepartnerschaften mit den Städten
- Luzern in der Schweiz, seit 1978
- Rendsburg in Schleswig-Holstein, seit 1997
Weblinks
Commons: Guebwiller – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Guebwiller in der Topographia Alsatiae (M. Merian) – Quellen und VolltexteGemeinden im Kommunalverband Région de GuebwillerBergholtz | Bergholtzzell | Buhl | Guebwiller | Hartmannswiller | Issenheim | Jungholtz | Lautenbach | Lautenbachzell | Linthal | Murbach | Orschwihr | Raedersheim | Rimbachzell | Rimbach-près-Guebwiller | Soultz-Haut-Rhin | Wuenheim
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