- Guldenfurth
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Brod nad Dyjí Basisdaten Staat: Tschechien Region: Jihomoravský kraj Bezirk: Břeclav Fläche: 1197 ha Geographische Lage: 48° 52′ N, 16° 32′ O48.87361111111116.528888888889175Koordinaten: 48° 52′ 25″ N, 16° 31′ 44″ O Höhe: 175 m n.m. Einwohner: 484 (28. August 2006) Postleitzahl: 692 01 Verkehr Straße: Dolní Dunajovice - Drnholec Struktur Status: Gemeinde Ortsteile: 1 Verwaltung (Stand: 2008) Bürgermeister: Pavla Norková Adresse: Brod nad Dyjí 45
692 01 Brod nad DyjíWebsite: www.brodnaddyji.cz Brod nad Dyjí (deutsch Guldenfurt) ist eine Gemeinde in der Region Südmähren in Tschechien. Sie liegt zwölf Kilometer nordwestlich von Mikulov und gehört zum Okres Břeclav.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Ort entstand in den Jahren 1568–70 als eine Neuansiedelung für den verwüsteten Ort Neudorf. Erst 1583 wird die Ortschaft erstmals urkundlich erwähnt. Guldenfurt gehörte bis 1848 zur Herrschaft Dürnholz. In den Napoleonischen Kriegen wurde die Ortschaft 1805 von diesen geplündert und 1809 16 Wochen lang besetzt.
Die Mehrzahl der Einwohner war in der Landwirtschaft und im Weinbau tätig. Über Jahrhunderte hinweg , bis zum Schicksalsjahr 1945, haben die Guldenfurter die Mundart ihres bairischen Stammlandes bewahrt.
Matriken gibt es seit 1652 und Grundbücher seit 1792.
Nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn. Durch den Vertrag von Saint-Germain wurde Guldenfurt zum Bestandteil der neuen Tschechoslowakischen Republik. Nach dem Münchner Abkommen rückten am 8. Oktober 1938 deutsche Truppen im Ort ein. Die darauf folgende staatliche Zugehörigkeit zum deutschen Gau Niederdonau dauerte bis Mai 1945.
Von den im zweiten Weltkrieg eingezogenen Männern sind 126 Gefallen oder wurden Vermißt. Da dies 11% der gesamten Einwohner waren, zahlte die Ortschaft den höchsten Blutzoll in ganz Südmähren. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam die Gemeinde wieder zur Tschechoslowakei zurück. Um den Nachkriegsexzessen zu entgehen flüchtenten viele deutsche Einwohner nach Österreich. Im Herbst 1945 lebten nur mehr 500 Deutsche im Ort und 350 Tschechen siedelten sich neu an. Zwischen 15. März 1946 und 3. Oktober 1946 wurde die restliche deutsche Bevölkerung auf Grund der Beneš-Dekrete enteignet und vertrieben. [1] Zwei österreichische Familien durften bleiben, verließen aber auch später den Ort. Die meisten der vertriebenen Ortsbewohner bauten sich in Deutschland, 70 Familien in Österreich, je eine in der Schweiz und eine in der DDR ein neues Leben auf. Der Ort wurde neu besiedelt.
Das Siegel aus dem Jahr 18. Jh. zeigt eine stilisierte Lilie beseitet von zwei Sternen. Ab dem 19. Jh. gab es nur noch einen Schriftstempel.[2]
Einwohnerentwicklung
Volkszählung Einwohner gesamt Volkszugehörigkeit der Einwohner Jahr Deutsche Tschechen Andere 1793 408 – – 1836 676 – – – 1869 774 – – – 1880 814 814 0 0 1890 889 889 0 0 1900 1011 1003 3 5 1910 955 952 3 0 1921 943 916 7 20 1930 999 983 5 11 1939 970 – – – Quelle: 1793, 1836, 1850 aus: Südmähren von A-Z, Frodl, Blaschka Sonstige: Historický místopis Moravy a Slezska v letech 1848–1960, sv.9. 1984 Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche des hl. Johann von Nepomuk (1770/83)
- Marienkapelle
- Katharinenkapelle am Kapellenberg
- Mariensäule
- Schule (Neubau 1808)
Persönlichkeiten
- Leopold Kleindienst (* 27. März 1920), Kammermusiker, Heimatforscher, Zeichner und Südmährischer Kulturpreisträger
Quellen
- Alfred Schickel, Gerald Frodl: Geschichte Südmährens, Bd.3, 2001, Guldenfurt: Seite 210, 235-236, 421, 423, 573.
- Gerald Frodl, Walfried Blaschka: Kreis Nikolsburg von A–Z, 2006, Guldenfurt: Seite 92
Literatur
- Johann Schwanzer, J. Herbst: Guldenfurth, ein Heimatbuch. 1966
- Leopold Kleindienst: Der Schafhof bei Guldenfurth. 1974
- Leopold Kleindienst: 400 Jahre Guldenfurth. 1974
- Tejral, Jaroslav - Jelínková, D.: Nové Nálezy z doby Římské v Brodě nad Dyjí. 1980
- Leopold Kleindienst: Die Neusiedlung Guldenfurth. 1981
- Johann Schwanzer: Arbeiten für die Gemeinde Guldenfurth.
- Andreas Bicherl: Guldenfurter Familien 1770 - 1945. 1999
Belege
- ↑ Archiv Mikulov: Odsun Nĕmců - transport odeslaný dne 20. kvĕtna, 1946.
- ↑ Bruno Kaukal: Die Wappen und Siegel der südmährischen Gemeinden, 1992, Guldenfurt Seite 82
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