Gurdau

Gurdau
Kurdějov
Wappen von ????
Kurdějov (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Jihomoravský kraj
Bezirk: Břeclav
Fläche: 929 ha
Geographische Lage: 48° 57′ N, 16° 46′ O48.95222222222216.767777777778236Koordinaten: 48° 57′ 8″ N, 16° 46′ 4″ O
Höhe: 236 m n.m.
Einwohner: 360 (28. August 2006)
Postleitzahl: 693 01
Verkehr
Straße: Hustopeče - Velké Hostěrádky
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 1
Verwaltung (Stand: 2008)
Bürgermeister: Jaroslav Matýšek
Adresse: Kurdějov 137
693 01 Hustopeče u Brna
Website: www.obec-kurdejov.cz

Kurdějov (deutsch Gurdau) ist eine Gemeinde in Südmähren in Tschechien. Sie liegt drei Kilometer nordöstlich von Hustopeče am Fuße des Přední kout und gehört zum Okres Břeclav.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gurdau wurde erstmals 1286 urkundlich erwähnt. In dem Jahre 1692 kam Gurdau zur Familie Liechtenstein, welche später Gurdau an die Habsburger weiter verkauften. Diese behielten es bis 1918. Im Jahre 1541 kamen die Wiedertäufer in die Ortschaft, wo sie blieben bis sie 1618 vertrieben worden sind. Trotz Rekatholisierung blieb Gurdau bis 1673 evangelisch. Es blieb der Ort nicht von Schicksalsschlägen verschont. So wurde Gurdau 1625 von den Ungarn, 1643 von den Schweden und 1663 von den Türken geplündert. Die Pest im Jahre 1645 raffte die meisten Bewohner des Ortes hinweg.

Nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn. Durch den Friedensvertrag von St. Germain wurde Gurdau zum Bestandteil der neuen Tschechoslowakischen Republik. Nach dem Münchner Abkommen rückten am 8. Oktober 1938 deutsche Truppen im Ort ein. Die darauf folgende staatliche Zugehörigkeit zum Reichsgau Niederdonau dauerte bis 1945. Insgesamt hatte der Ort im Krieg 72 Gefallene und Vermisste zu beklagen.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam die Gemeinde wieder zur Tschechoslowakei zurück. 1945/46 wurde die restliche deutsche Bevölkerung auf Grund der Beneš-Dekrete enteignet und vertrieben. 36 Einwohner durften in der Ortschaft bleiben. Nach der Vertreibung wurde der Ort neu besiedelt. Von den Vertriebenen fanden 136 Personen in Österreich, 2 in Kanada und England und der Rest in Deutschland ein neues Zuhause.

Das älteste Siegel ist seit dem Jahr 1490 bekannt. Es zeigt einen Ast und einen Fisch. Spätere Siegel zeigen den gleichen Inhalt, nur etwas kunstvoller gestaltet.

Einwohnerentwicklung

Volkszählung Einwohner gesamt Volkszugehörigkeit der Einwohner
Jahr Deutsche Tschechen Andere
1793 700
1836 954
1869 978
1880 1060 1029 30 1
1890 1010 980 23 7
1900 993 986 7 0
1910 945 937 2 6
1921 916 881 19 16
1930 965 917 23 25
1939 929
Quelle: 1793, 1836, 1850 aus: Südmähren von A–Z. Frodl, Blaschka
Sonstige: Historický místopis Moravy a Slezska v letech 1848–1960. sv.9. 1984

Sehenswürdigkeiten

  • Kirche des St. Johannes des Täufers (1350, Umbau 1718, renoviert 1919 und 1936) Die ursprüngliche Kirche war eine Wehrkirche aus dem Mittelalter und ist mit einer starken, hohen Mauer mit Schießscharten umgeben
  • Allerheiligen Kapelle (1213)

Literatur

  • F. Katzourek: Die ehemalige Kirchenfeste Gurdau. 1924.
  • Gustav Gregor, Josef Maschke: Geschichte der Ortsgemeinde Gurdau. 1957.
  • Felix Bornemann: Kunst und Kunsthandwerk in Südmähren 1990, Gurdau Seite 12.
  • Bruno Kaukal: Die Wappen und Siegel der südmährischen Gemeinden. 1992, Gurdau Seite 83.
  • Alfred Schickel, Gerald Frodl: Geschichte Südmährens Bd. III. 2001, Gurdau Seiten 214, 406, 421, 573.

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