- Günter Spur
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Günter Spur (* 28. Oktober 1928 in Braunschweig) ist ein deutscher Ingenieurwissenschaftler. Er ist emeritierter Universitätsprofessor für Fertigungslehre und Werkzeugmaschinen der TU Berlin.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Spur studierte von 1948 bis 1954 an der Technischen Hochschule Braunschweig Maschinenbau mit der Fachrichtung Fertigungstechnik. Nach einer kurzen Industrietätigkeit bei Gildemeister kehrte er zur TH zurück und wurde dort 1960 zum Thema „Beitrag zur Schnittkraftmessung beim Bohren mit Spiralbohrern unter Berücksichtigung der Radialkräfte“ promoviert. Es schloss sich eine erneute Tätigkeit bei Gildemeister an, bei der er schließlich im Range eines Konstruktionsdirektors für einige wichtige technische Neuerungen an Drehmaschinen verantwortlich war.
Seit 1965 leitete Spur das Institut für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb (IWF) der TU Berlin, welches 1904 von Georg Schlesinger gegründet worden war. Im Jahre 1976 gründete er das Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik (IPK). Beide Institute wuchsen sehr schnell und arbeiten seit 1986 in einem neu erbauten Produktionstechnischen Zentrum (PTZ) auch räumlich eng zusammen, das Spur bis 1997 leitete. Sein Nachfolger in allen drei Funktionen wurde Eckart Uhlmann.
Im Zeitraum 1991 bis 1996 war Spur der Gründungsrektor der TU Cottbus später Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus. Er ist Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.
Wissenschaftliche Arbeit
Spur hat maßgeblich die Entwicklung der Produktionstechnik zu einem eigenen Wissenschaftsgebiet eingeleitet und mitbestimmt. In den 1980er Jahren wurde er als „Vater der Fabrik der Zukunft“ bezeichnet.
Auszeichnungen und Ehrungen
- Ehrendoktorwürde der Universitäten in Leuven, Chemnitz, Prag, Moskau, Peking, Cottbus und Dortmund
- Großes Bundesverdienstkreuz (1984)[1]
- Verdienstorden des Landes Berlin (1988)
- Grashof-Denkmünze des VDI (1991)
- Ehrenmitgliedschaft der renommierten CIRP, deren Präsident er von 1977 bis 1978 war.
- Helmholtz-Medaille der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (2006)
- Ehrenmitglied der Fraunhofer-Gesellschaft (2006)
Schriften
- Handbuch der Fertigungstechnik, 6 Bände in 10 Teilen. Hanser Fachbuchverlag (Bd.1 1981, ISBN 3446125329)
- Vom Faustkeil zum digitalen Produkt, Hanser Fachbuchverlag (2005), ISBN 3446229981
- Vom Wandel der industriellen Welt durch Werkzeugmaschinen. Eine kulturgeschichtliche Betrachtung der Fertigungstechnik. Carl Hanser Verlag, München Wien 1991, ISBN 3-446-16242-9
Weblinks
- Literatur von und über Günter Spur im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biografie in der Festschrift 125 Jahre Technische Universität Berlin
- Publikationen 1995-2002
Einzelnachweise
Kategorien:- Ingenieurwissenschaftler
- Hochschullehrer (Technische Universität Berlin)
- Hochschullehrer (Technische Universität Braunschweig)
- Hochschullehrer (Brandenburgische Technische Universität Cottbus)
- Universitätspräsident
- Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
- Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech)
- Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes
- Träger des Verdienstordens des Landes Berlin
- Deutscher
- Geboren 1928
- Mann
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