Haga Noriyuki

Haga Noriyuki
Noriyuki Haga in Brands Hatch, 2007
Noriyuki Haga in Brands Hatch, 2008

Noriyuki Haga (jap. 芳賀 紀行, Haga Noriyuki; * 2. März 1975 in Nagoya, Präfektur Aichi) ist ein japanischer Motorradrennfahrer.

Haga ist für seinen äußerst spektakulären Fahrstil, seine Einsatzfreude und seinen Kampfgeist bekannt und deshalb bei den Motorradsportfans rund um den Erdball überaus beliebt. Seine Tugenden brachten ihm auch zahlreiche Spitznamen, wie Nori, Nitro Nori, Haga-san oder The Master Of Going Faster, ein. Eines seiner weiteren Markenzeichen ist seine Startnummer 41.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Anfänge

Noriyuki Haga begann schon in jungen Jahren mit dem Motorradfahren, nachdem sein Vater ihm ein Pocket Bike geschenkt hatte. Im Jahr 1993 nahm er in der 250-cm³-Klasse zum ersten mal an der japanischen Motorradmeisterschaft teil und schloss diese als 13. ab. Zwischen 1994 und 1996 belegte Haga die Gesamtränge neun, zehn und acht in der japanischen Superbike-Meisterschaft. Im Jahr 1996 konnte er zusammen mit dem US-Amerikaner Colin Edwards auf Yamaha das 8-Stunden-Rennen von Suzuka gewinnen. Außerdem debütierte er beim Lauf in Sugo auch in der Superbike-WM, wo er sofort einen zweiten Platz einfahren konnte.

Im folgenden Jahr, 1997, gewann Haga die japanische Superbike-Meisterschaft. In der Superbike-WM ersetze er bei den letzten beiden Veranstaltungen den verletzten Colin Edwards bei Yamaha. In Sugo wurde er dabei im ersten Lauf Zweiter und konnte den zweiten Lauf sogar gewinnen.

Superbike-Weltmeisterschaft

In der Saison 1998 startete Noriyuki Haga dann mit Yamaha permanent in der Superbike-WM und trat zum ersten mal mit der 41 an. Er startete furios in die Saison und konnte drei der ersten vier Läufe gewinnen. Am Saisonende wurde er mit fünf Siegen und 258 Punkten Sechster im Gesamtklassement, obwohl er auf den meisten Strecken vorher noch nie gefahren war und die Yamaha YZF 750 SP mittlerweile fünf Jahre alt war. Außerdem debütierte Haga als Wildcard-Fahrer auf Yamaha bei seinem Heimrennen, dem Großen Preis von Japan in Suzuka, auch in der 500-cm³-Klasse der Motorrad-Weltmeisterschaft, wo er überraschen Dritter wurde.

Die Saison 1999 mit der neuen Yamaha YZF-R7 verlief für Haga eher unauffällig. Er konnte nur einen Laufsieg und einen dritten Platz einfahren und wurde Siebter im Gesamtklassement.

In der Saison 2000 konnte Noriyuki Haga, mit der Vizeweltmeisterschaft hinter Colin Edwards, seine bisher beste Platzierung in der Superbike-Weltmeisterschaft feiern. Viele Fans glauben bis heute, dass Haga den Titel gewonnen hätte, wäre er nicht, nachdem er positiv auf eine verbotenes Mittel getestet worden war, bestraft worden. Nach dem zweiten Rennen der ersten Veranstaltung in Südafrika wurde er bei einer Dopingprobe positiv getestet und daraufhin disqualifiziert. Ein Protest, der sich über die gesamte Saison hinzog, war nicht erfolgreich, zusätzlich wurde Haga für die letzten beiden Läufe in Brands Hatch gesperrt. Später wurde bekannt, dass es sich bei der gefundenen Substanz um Ephedrin gehandelt hatte, das in einem Nahrungsergänzungsmittel enthalten war, welches der Japaner im Winter eingenommen hatte, um Gewicht zu verlieren.

Motorrad-Weltmeisterschaft

Zur Saison 2001 wechselte Noriyuki Haga dann in die 500-cm³-Klasse der Motorrad-WM, wo er für das Red Bull Yamaha WCM-Team an den Start ging. Ein vierter Platz beim Grand Prix von Großbritannien war sein mit Abstand bestes Resultat, mit 59 Punkten wurde er 14. der Gesamtwertung.

Für das Jahr 2002 unterschrieb Haga beim italienischen Hersteller Aprilia einen Vertrag für die Superbike-WM. Er erreichte sieben Podiumsplatzierungen und wurde mit 278 Zählern Vierter in der Gesamtwertung.

Die Saison 2003 bestritt Noriyuki Haga für Aprilia wiederum in der MotoGP-Klasse der Motorrad-WM. Die Italiener setzten mit der RS3 Cube einen komplett neu entwickelten Viertakter ein. Sein Teamkollege in diesem Jahr bei Alice Aprilia Racing war ein alter Bekannter - der US-Amerikaner Colin Edwards. Das Motorrad, das zusammen mit den Automobilspezialisten von Cosworth entwickelt worden war, stellte sich jedoch als Fehlentwicklung heraus. Haga fuhr zwar regelmäßig in die Punkteränge, kam aber wiederum über Platz 14 in der Gesamtwertung nicht hinaus.

Rückkehr in die Superbike-WM

Zur Saison 2004 wechselte Noriyuki Haga wieder in die Superbike-Weltmeisterschaft zurück und trat für das Renegade-Team an, wo er eine Ducati 999 pilotierte. Der Japaner konnte sechs Laufsiege einfahren und erreichte neun Podiumsplatzierungen. Mit den Ducati-Werkspiloten James Toseland und Régis Laconi kämpfte er bis zum Schluss um den Titel und belegte schließlich den dritten Platz in der WM-Wertung, nur 37 Zähler hinter Weltmeister Toseland.

Im Jahr 2005 kehrte Haga zu Yamaha zurück und unterschrieb im Werksteam einen Vertrag für die Superbike-WM und wurde wiederum Dritter der Meisterschaft. In der folgenden Saison, 2006, wiederholte er diese Platzierung. Die Saison 2007 war die bisher beste in Noriyuki Hagas Karriere. Er startete wiederum für Yamaha, sein Teamkollege bei Yamaha Motor Italia war der Weltmeister der Jahre 1996 und 2005, der Australier Troy Corser. Haga gewann sechs Rennen und stand insgesamt 15 Mal auf dem Siegerpodest. In der Gesamtwertung wurde er vom Briten James Toseland nur denkbar knapp, mit 413 zu 415 Punkten geschlagen und wurde, wie schon im Jahr 2000, Vizeweltmeister.

Für 2008 wurde Noriyuki Haga bei Yamaha Motor Italia bestätigt und trat wiederum an der Seite von Troy Corser an. Der Japaner erreichte zwar mit sieben Laufsiegen die bisher beste Ausbeute seiner Karriere, errang aber bei ebenso vielen Rennen überhaupt keine Punkte. Haga kämpfte bis zum letzten Rennwochenende im portugiesischen Portimão um den Vize-Titel, den er letztendlich an Corser abtreten musste. Überlegener Weltmeister wurde Ducati-Pilot Troy Bayliss.

In der Saison 2009 tritt Noriyuki Haga für das Ducati-Werksteam Ducati Xerox in der Superbike-Weltmeisterschaft an. Dort ist der Japaner Nachfolger von Troy Bayliss, das nach dem Gewinn seinen dritten WM-Titels seine Karriere beendete[1]. Sein Teamkollege ist der Italiener Michel Fabrizio. Bereits in seinem ersten Rennen konnte Haga, nach spannendem Kampf mit Max Neukirchner, im australischen Phillip Island seinen ersten Sieg als Werkspilot der Italiener einfahren[2].

Statistik

In der Motorrad-WM

Saison Klasse Team Motorrad Rennen Siege Zweiter Dritter Poles Schnellste Runden Punkte Position
1998 500 cm³ Yamaha Racing Team Yamaha YZR 500 1 - - 1 - - 16 20.
2001 500 cm³ Red Bull Yamaha WCM Yamaha YZR 500 15 - - - - - 59 14.
2003 MotoGP Alice Aprilia Racing Aprilia RS3 Cube 16 - - - - 1 47 14.
Gesamt 32 0 0 1 0 1 122

In der Superbike-WM

(Stand: 26. April 2009)

Saison Team Motorrad Rennen Siege Zweiter Dritter Poles Schnellste Runden Punkte Position
1996 Yamaha YZF 750 SP 2 - 1 - - 1 20 22.
1997 Yamaha World Superbike Team Yamaha YZF 750 SP 4 1 1 1 - 1 72 13.
1998 Yamaha World SBK Team Yamaha YZF 750 SP 5 - 2 1 4 258 6.
1999 Yamaha WSBK Team Yamaha YZF-R7 1 - 1 - - 196 7.
2000 Yamaha WSBK Yamaha YZF-R7 24 4 4 3 - 3 335 2.
2002 Playstation2-FGF Aprilia Aprilia RSV 1000 26 - 3 4 1 4 278 4.
2004 Renegade Ducati Ducati 999 RS 22 6 2 1 - 7 299 3.
2005 Yamaha Motor Italia WSB Yamaha YZF-R1 23 2 3 5 - 6 271 3.
2006 Yamaha Motor Italia WSB Yamaha YZF-R1 24 1 5 5 1 3 326 3.
2007 Yamaha Motor Italia Yamaha YZF-R1 25 6 6 3 2 12 413 2.
2008 Yamaha Motor Italia WSB Yamaha YZF-R1 28 7 4 - 1 4 327 3.
2009 Ducati Xerox Team Ducati 1098 F09 8 4 4 - - 5 180 (1.)
Gesamt 238 35 323 25 6 50 2925

Einzelnachweise

  1. World Superbikes » Ducati Xerox confirms Haga, Fabrizio.. www.crash.net, 14. Oktober 2008. Abgerufen am 14. Oktober 2008. (englisch)
  2. David Pergler: Haga - Erfolg auf ganzer Linie. www.motorsport-total.com, 1. März 2009. Abgerufen am 4. März 2009.

Weblinks


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