Hagenhill

Hagenhill
Hagenhill
Koordinaten: 48° 53′ N, 11° 40′ O48.88222222222211.673055555556413Koordinaten: 48° 52′ 56″ N, 11° 40′ 23″ O
Höhe: 413–436 m ü. NN
Einwohner: 407 (15. März 2007)
Postleitzahl: 93336
Vorwahl: 09446

Hagenhill ist ein Ortsteil der Gemeinde Altmannstein im oberbayerischen Landkreis Eichstätt.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Der Ort liegt auf circa 415 Meter Meereshöhe in einer von Ackerbau geprägten Senke, die von waldreichen Höhenzügen umgeben ist, an der Straßenkreuzung Altmannstein - Laimerstadt (Kreisstraße 33) und Schwabstetten - Tettenwang (Kreisstraße 32).

Geschichte

Am Waldweg nach Laimerstadt findet man vorgeschichtliche Hügelgräber.

Hagenhill liegt etwa 400 Meter südlich des 259 nach Christus zerstörten römischen Grenzwalls rätischer Limes, der hier durch die Flur zieht und in einem Wäldchen noch als Schuttwall erkennbar ist.

972 wurde „Hagenhuli“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Dorf hat in seiner wechselvollen Geschichte viele Herrscher erlebt, darunter das Adelsgeschlecht „von Hagenhüle“ (1120 ist ein Fritele von Haginhule genannt), im 14. Jahrhundert die Altmannsteiner Pfleger Geben und die Pförringer, bis 1438 die Abensberger, dann die Egloffsteiner und ab 1557 die Muggenthaler. Ein Schloss ist noch auf einer Karte von Philipp Apian von 1568 eingetragen. In der Zeit nach 1400 war Hagenhill eine Hofmark, die zum Schloss Hexenagger gehörte; im 17. Jahrhundert wurde sie an den Kurfürsten von Bayern zurückgegeben.

Das Dorf wurde mehrmals gebrandschatzt, so 1446 durch die Nürnberger und in den Jahren 1632, 1633 und 1648 im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges. 1676 wohnten nur noch 98 Menschen im Dorf; 1830 war die Zahl bei 54 Höfen auf 235 angewachsen. 1791 wurde die Krämerin Johanna Fischer von Hagenhill wegen Mordes an ihren zweiten Ehemann in Abensberg hingerichtet. 1939 wohnten hier 420 Menschen.

In früheren Zeiten wurde hier im Tagabbau Eisenerz gewonnen.

In den 1960er Jahren wurde eine Flurbereinigung durchgeführt. 1967 erweiterte sich das Dorf durch die Siedlung am Limes. Bei der bayerischen Gebietsreform 1972 kam Hagenhill aus dem aufgelösten oberpfälzischen Landkreis Riedenburg in den nunmehr oberbayerischen Landkreis Eichstätt. 1978 erfolgte die Eingemeindung in die Großgemeinde Altmannstein. Mehrere Vereine prägen das Dorfleben; 1981 errichtete der Schützenverein Hadrain Hagenhill ein Schützenhaus. 1983 gab es bei 472 Einwohnern noch 17 landwirtschaftliche Vollerwerbsbetriebe. Zum 15. März 2007 zählte der Ort 407 Einwohner.

Pfarrkirche

Die am Ortsrand stehende katholische Pfarrkirche, die den Heiligen St. Peter und Paul geweiht ist, wurde unter Verwendung des Turms der Vorgängerkirche 1888 neu erbaut und war neuromanisch ausgestattet. Sie birgt ein Gemälde der Anbetung der Hl. Drei Könige aus dem Ende des 16. Jahrhunderts. Auf der Nordseite befinden sich zwei Grabsteine der Geben und Pförringer.

Namensgebung

Hagenhill ist von „Hagenhuli“ abgeleitet. Hag bedeutet Wald. Die Endung "-hill" weist dabei auf eine frühere Hüll hin und wurde im Laufe der Jahre abgewandelt (siehe auch Breitenhill und Schafshill).

Sonstiges

Der Ort liegt am Radwanderweg Via Raetica.

Literatur

  • 100-Jahr-Feier mit Fahnenweihe der Freiwilligen Feuerwehr Hagenhill 1880-1980. Hagenhill 1980
  • Fahnenweihe des Schützenvereins "Hadrian Hagenhill" vom 19. bis 21. Juli 1985. Altmannstein 1985
  • Der Eichstätter Raum in Geschichte und Gegenwart. Eichstätt: Sparkasse 1985, S. 205
  • Friedrich Hermann Hoffmann und Felix Mader (Bearb.): Die Kunstdenkmäler von Oberpfalz und Regensburg. Bezirksamt Beilngries II, München 1908 (Nachdruck 1982), S. 69f.

Weblinks


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