Hamburg-Borgfelde

Hamburg-Borgfelde
Wappen von Hamburg

Borgfelde
Stadtteil von Hamburg

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Koordinaten 53° 33′ 17″ N, 10° 2′ 4″ O53.5547510.034478Koordinaten: 53° 33′ 17″ N, 10° 2′ 4″ O
Höhe m ü. NN
Fläche 0,9 km²
Einwohner 7099 (31. Dez. 2006)
Bevölkerungsdichte 7888 Einwohner/km²
Postleitzahlen 20535, 20537
Vorwahl 040
Bezirk Bezirk Hamburg-Mitte
Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein

Borgfelde ist ein Stadtteil Hamburgs im Bezirk Hamburg-Mitte.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Geesthang mit Stützmauer von 1908

Das Gebiet des heutigen Stadtteils wurde den Bewohnern Hamburgs 1256 von den Schauenburger Grafen überlassen und jahrhundertelang hauptsächlich als Viehweide genutzt. Für den Namen gibt es daraus mehrere Herkunftsbeschreibungen. Zum einen wird die Bedeutung als Burgfeld angegeben, zum anderen kann es von dem althochdeutschen Wort „parch“ für Schwein abgeleitet sein. Danach wäre das Borgfeld ein Freilandgehege für Schweine gewesen, das von der nördlich gelegenen Schafheide und der nordöstlich gelegenen Pferdewiese unterschieden wurde.[1]

Seit dem 17. Jahrhundert wurde das Gelände zudem als Vorfeld (Glacis) der erweiterten Stadtbefestigung freigehalten. Erst nach Aufhebung der Torsperre setzte ab 1860 östlich des Berliner Tors eine städtische Besiedelung ein. Nach der Erhebung zum Vorort 1871 begann zunächst die planmäßige Bebauung des oberen Borgfeldes auf dem Geesthang. Im Zuge der Eingemeindung 1894 wurde dann auch ein Teil des aufgeschütteten Hammerbrooks vorübergehend an Borgfelde angegliedert und ebenfalls bebaut. Während „Oben-Borgfelde“ eher bürgerlich strukturiert war, fanden in „Unten-Borgfelde“ vor allem Arbeiterfamilien Unterkunft (ähnlich wie im benachbarten Hamm).

In der Nacht vom 27. auf den 28. Juli 1943 wurde Borgfelde im Zuge des Hamburger Feuersturms zu großen Teilen durch Bomben zerstört. Die Einwohnerzahl fiel auf ein Achtel der Vorkriegsbevölkerung. Der Wiederaufbau schuf auch in Borgfelde die typische Nachkriegs-Zeilenbauweise anstelle der früheren Blockrandbebauung.

Erlöserkirche in der Jungestraße

Religionen

Neben der evangelisch-lutherischen Erlöserkirche, die im äußersten Westen des Stadtteils steht und aufgrund ihrer exponierten Lage auf dem Geesthang bis Billstedt im Osten zu sehen ist, und der neuapostolischen Kirche in der Klaus-Groth-Straße ist die römisch-katholische Kirche lediglich mit einer kleinen Kapelle in der Sankt-Ansgar-Schule vertreten.

Missione Cattolica Italiana in der Bürgerweide

Der organisierte Katholizismus verfügt aber ansonsten über viele Einrichtungen im Stadtteil. Mit der Sankt-Ansgar-Schule ist eines von zwei katholischen Gymnasien in Hamburg hier ansässig. Das Agnes-Neuhaus-Heim des Sozialdienstes katholischer Frauen in der Hinrichsenstraße betreut psychisch kranke Frauen und auch die Missione Cattolica Italiana ist im Stadtteil vertreten.

Einwohnerentwicklung

  • 1880: 6.858
  • 1905: 15.509
  • 1939: 24.993
  • 1950: ca. 3.000
  • 2002: 6.526
  • 2006: 7.099

Politik

Bei der Bürgerschaftswahl 2011 verteilten sich die Stimmen wie folgt[2]:

  • SPD: 47,3% (+8,9)
  • CDU: 17,4% (-20,6)
  • GAL: 14,1% (+5,0)
  • Die Linke: 6,6% (-0,9)
  • FDP: 5,1% (+2,1)
  • Übrige 9,5% (+5,5)

Für die Wahl zur Bürgerschaft und der Bezirksversammlung gehört Borgfelde zum Wahlkreis Hamburg-Mitte.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

Seit dem 5. September 2004 gibt es mit dem Hamburger Sprechwerk in der Klaus-Groth-Straße 23 ein Theater, das der freien Hamburger Theaterszene einen großen Spielort bietet und für über 125 Zuschauer Plätze hat. Seit Juni 2006 befindet sich im ehemaligen Gemeindehaus der Erlöserkirche das Theater Klabauter, ein Theaterprojekt, in dem Menschen mit Behinderungen als professionelle Schauspieler arbeiten. Es gehört zur Individuellen Arbeitsbegleitung (IAB) des Rauhen Hauses und besteht seit 1998.

Kriegsopfermahnmal von Hans Kock an der Erlöserkirche

Bauwerke

Die Erlöserkirche von 1952, erbaut nach Plänen von Henry Schlote und Friedrich R. Ostermeyer, ersetzt den Vorgängerbau, eine neoromanische Backsteinkirche von 1901, der dem Bombenkrieg zum Opfer fiel. An die Kriegsopfer beider Weltkriege erinnert das Mahnmal von Hans Kock an der Ostfassade der Kirche.

Ebenfalls sehenswert ist das um die Ecke gelegene Haus des Allgemeinen Deutschen Bauarbeiterverbandes, 1910 erbaut, das heute der IG BAU als Verwaltungsstelle für Norddeutschland dient.

Das AOK-Gebäude im Stil des Backsteinexpressionismus steht weiter östlich an der Burgstraße.

Sport

Größter Verein im Stadtteil ist der Hamburger Turnerbund von 1862.

Bekannt ist aber auch der TuS Hamburg 1880, weil er unter seinem langjährigen Vorsitzenden Horst Peterson seit Jahren ein großes internationales Hallenfußballturnier (derzeit Salzbrennercup) in Hamburg ausrichtet. Der TuS Hamburg bezeichnet sich selbst als „ältester Fußballverein Hamburgs“. Seine Wurzeln liegen in Rothenburgsort, entstand er doch 1947 als Fusion des Hamburg-Rothenburgsorter Turnvereins von 1880 (HRT), des Rothenburgsorter Fußballklubs von 1908 (RFK) und des Sportclub Komet von 1908, der ursprünglich aus Hammerbrook stammte. Seit 1951 hat er seinen Sportplatz und sein Vereinsheim jedoch am Gesundbrunnen in Borgfelde. Der HRT erreichte 1926 das Endspiel um die Fußball-Meisterschaft der Deutschen Turnerschaft, verlor jedoch mit 2:3 gegen den MTV Fürth.

Wirtschaft und Infrastruktur

Alida-Schmidt-Stift

Soziale Einrichtungen

In Oben-Borgfelde bestehen verschiedene soziale Einrichtungen, die zum Teil schon aus dem 18. Jahrhundert stammen. Im Alida-Schmidt-Stift wird Frauen in Not geholfen. Das St.-Gertrud-Stift, das ursprünglich in der Innenstadt ansässig war, besteht bereits seit 1454 und bietet heute 33 Wohnungen für ältere alleinstehende Damen. Neben dem o.g. Agnes-Neuhaus-Heim befindet sich das Mathias-Stift, das heute Wohnungen für HIV-positive Menschen beherbergt und von Hamburg-Leuchtfeuer unterhalten wird.

In der Denkmalschutzliste: Das 1883 bis 1884 nach Plänen der Architekten Manfred Semper & Karl Friedrich Phillip Krutisch entstandene Hiob-Hospital und das Alida-Schmidt-Stift.

Hiobs-Hospital

Bildung

Neben dem katholischen Gymnasium gibt es in Borgfelde vor allem berufliche Schulen. Auf dem Gelände der im Zweiten Weltkrieg zerstörten ehemaligen Realschule Brekelbaumspark, bekanntester Schüler war Arno Schmidt, befinden sich heute die Gewerbeschulen für Fertigungs- und Flugzeugtechnik bzw. für Ernährung und Hauswirtschaft. Die Reformschule Burgstraße, hier war Hannelore „Loki“ Schmidt Schülerin, beherbergt heute die Berufsschule für Friseure.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Horst Beckershaus: Die Namen der Hamburger Stadtteile. Woher sie kommen und was sie bedeuten, Hamburg 2002, ISBN 3-434-52545-9, S. 26
  2. http://wahlen-hamburg.statistik-nord.de/frameset.php?file=status_karte&wahl=77&frame=true

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