- Alkestis
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Alkestis (altgriechisch Ἄλκηστις) ist in der griechischen Mythologie die Tochter des iolkischen Königs Pelias und Anaxibia. Sie war die Gattin von Admetos, dem Nachfolger des Pelias, und wurde in der Literatur zu einem Symbol der grenzenlosen Gattenliebe.
Inhaltsverzeichnis
Sage
Alkestis galt als die schönste der Töchter des Königs Pelias, sodass viele Herrscher um sie freiten. Ihr Vater wollte es sich mit keinem der Bewerber verscherzen, und so gab er bekannt, dass nur jener seine Tochter zur Frau bekäme, dem es gelänge, einen Eber und einen Löwen vor den Hochzeitwagen zu spannen.
Admetos gelang dies schließlich und zwar mit der Hilfe von Apollon, welcher ihm auf Zeus‘ Geheiß dienen musste, da er eine Untat zu sühnen hatte. Admetos versäumte es aber, Artemis die erlangte Hochzeit mit einem Opfer zu danken. Dadurch beleidigt sandte die Jagdgöttin Schlangen in das Hochzeitsgemach – ein unverkennbares Omen, dass Admetos bald sterben würde. Zwar gelang es Apollon den Schicksalgöttinnen das Versprechen abzuringen, dass Admetos leben werde, wenn jemand anderes an seiner Stelle in den Tod ginge, doch ließ sich keiner finden, der zu dieser Großtat bereit gewesen wäre. Schließlich opferte sich aber Alkestis für ihn.
Als kurz darauf Herakles bei Admetos zu Besuch weilte, bot er sich an, Alkestis als Dank für die bei ihm erfahrene Gastfreundschaft zu retten: Der Held versteckt sich neben dem Grab der frisch Verstorbenen und als Hades erschien, um Alkestis abzuholen, verfolgte er den Gott der Unterwelt und überredete ihn schließlich, sie heil an ihren Gatten zurückzubringen (→ das Drama Alkestis von Euripides).
Eine andere Version zur Errettung Alkestis erzählt, dass Persephone, die Gattin des Hades, von der Opferbereitschaft der liebenden Alkestis so angetan war, dass sie der jungen Frau gestattete, zu ihrem Gatten zurückzukehren.
Alkestis hatte einen Sohn Eumelus, der am Trojanischen Krieg teilnahm und eine Tochter Perimele.
Künstlerische Bearbeitungen
Gemälde
- Angelika Kauffmann (1741-1807): Tod der Alkestis, 1790 (vorarlberg museum, Bregenz).
- Friedrich Heinrich Füger (1751-1818): Alkestis opfert sich für Admet
Dramen
- Phrynichos (5./6. Jhdt. v. Chr.): Alkestis
- Euripides (480 v. Chr. - 406 v. Chr.): Alkestis, 438 v. Chr.
- Mathilde Wesendonck (1828-1902): Alkestis, 1881
- Hugo von Hofmannsthal (1874-1929): Alkestis, 1911
- Thornton Wilder (1897-1975): Die Alkestiade, 1955
- Franz Fühmann (1922-1984): Alkestis (Libretto), 1989
Balladen
- Rainer Maria Rilke (1875-1926): Alkestis, 1907
Opern
- Christoph Willibald Gluck (1714–1787): Alceste (1767)
- Georg Friedrich Händel (1685-1759): Admeto (1727)
- Anton Schweitzer (1735-1787): Alceste (1773)
Sonstiges
Die französische Black Metal-Band Alcest hat sich nach Alkestis benannt.
Literatur
- Georg Wentzel/Jakob Escher-Bürkli: Alkestis. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band I,2, Stuttgart 1894, Sp. 1513–1514.
- Karl Kerényi: Die Mythologie der Griechen - Die Heroen-Geschichten, dtv, ISBN 3-423-30031-0
- Michael Grant und John Hazel: Lexikon der antiken Mythen und Gestalten, dtv, ISBN 3-423-32508-9
- Robert von Ranke-Graves: Griechische Mythologie - Quellen und Deutung, rororo, ISBN 3-499-55404-6
Weblinks
Commons: Alkestis – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorie:- Person der griechischen Mythologie
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