Alkinoos (Philosoph)

Alkinoos (Philosoph)

Alkinoos (griechisch Ἀλκίνοος) war ein antiker griechischer Philosoph (Platoniker). Vermutlich lebte er im 2. Jahrhundert. Er gehört zu den bekanntesten Vertretern des Mittelplatonismus. Sein Lehrbuch (Didaskalikos) ist eine wichtige Quelle für das Denken der Platoniker der römischen Kaiserzeit vor der Entstehung des Neuplatonismus.

Inhaltsverzeichnis

Identität

Über das Leben des Alkinoos ist nichts bekannt. In den Handschriften des Didaskalikos, einer vermutlich im 2. Jahrhundert entstandenen Einführung in die platonische Philosophie, ist er als Autor genannt; nur daraus ist der ungefähre Zeitraum seiner Aktivität und seine Zugehörigkeit zur platonischen Tradition zu erschließen. Es ist allerdings nicht auszuschließen, dass der Didaskalikos schon im 1. oder erst im 3. Jahrhundert entstanden ist.

Da ansonsten keine Informationen über Alkinoos vorliegen, hat Jacob Freudenthal 1879 vorgeschlagen, ihn mit Albinos, einem bekannten Mittelplatoniker des 2. Jahrhunderts, zu identifizieren. Freudenthal meinte, bei dem handschriftlich überlieferten Namen Alkinoos handle es sich um einen Schreibfehler, im Originaltext habe „Albinos“ gestanden. Diese Hypothese untermauerte er mit Hinweisen auf inhaltliche Übereinstimmungen zwischen dem Didaskalikos und der sicher von Albinos stammenden Schrift „Einführung in Platons Dialoge“. Die Identifizierung von Alkinoos und Albinos fand bald Anklang; sie blieb bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts herrschende Lehrmeinung. Erst ab den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts haben Michelangelo Giusta und John Whittaker in einer Reihe von Untersuchungen gezeigt, dass die Gleichsetzung der beiden Denker irrig ist; diese Erkenntnis hat sich in der Folgezeit durchgesetzt.[1]

Außerdem ist in der Forschung vorgeschlagen worden, den Verfasser des Didaskalikos mit zwei gleichnamigen Philosophen zu identifizieren, über die sehr wenig bekannt ist:

  • In den „Lebensbeschreibungen der Sophisten“, die der Sophist Philostratos verfasste, wird „Alkinoos der Stoiker“ erwähnt.[2] In der Forschung wird die Hypothese erwogen, dieser ansonsten unbekannte Philosoph sei mit dem Autor des Didaskalikos gleichzusetzen.[3]
  • Der byzantinische Gelehrte Photios berichtet, dass ein Autor namens „Josepos“ in einer Abhandlung über das Universum Lehren eines „Alkinous“, offenbar eines Platonikers, über die Seele und die Materie bekämpfte.[4] Ob es sich bei diesem Platoniker um den Verfasser des Didaskalikos handelt, ist unklar. Jedenfalls scheint sich die Kritik des „Josepos“, eines Christen, von dessen Werk nur Fragmente erhalten sind, nicht auf den Didaskalikos zu beziehen. Nach einer verbreiteten Forschungsmeinung ist „Josepos“ mit Hippolyt von Rom zu identifizieren.[5]

Eine neuartige, spekulative Variante der Gleichsetzungshypothesen hat Harold Tarrant vorgeschlagen. Er meint, der Platoniker Albinos, dessen Name lateinischen Ursprungs war (Albinus), habe in einer späten Phase seines Lebens seine Zugehörigkeit zur griechischen Kultur und sein Bekenntnis zu einer griechischen philosophischen Tradition durch eine Namensänderung betonen wollen. Daher habe er beschlossen, sich fortan Alkinoos zu nennen. Aus diesem zweiten Lebensabschnitt stamme der Didaskalikos. Dieser Philosoph Albinos/Alkinoos sei auch der von Philostratos erwähnte und als Stoiker bezeichnete Alkinous.[6]

Didaskalikos

Das Werk des Alkinoos trägt den Titel „Lehrbuch der Grundsätze Platons“ (Didaskalikós tōn Plátōnos dogmátōn); der ebenfalls handschriftlich bezeugte Titel „Auszug aus den Lehren Platons“ (Epitomḗ tōn Plátōnos dogmátōn) ist wohl nicht authentisch. Möglicherweise ist der Didaskalikos eine Kurzfassung einer verlorenen umfangreicheren Schrift. Er bietet eine einführende systematische Darstellung des Platonismus, die stark von aristotelischem und stellenweise auch von stoischem Gedankengut beeinflusst ist, in der aber auch – insbesondere in der Ethik – gegen stoische Positionen polemisiert wird. Einen Widerspruch zwischen platonischer und aristotelischer Philosophie sieht er nicht; er will nicht Systeme vermischen, sondern nichtplatonische Literatur in den Dienst seiner Erläuterung des Platonismus stellen.[7]

Da von den Werken der Mittelplatoniker nur relativ wenig erhalten ist, stellt Alkinoos’ Lehrbuch eine der wichtigsten Quellen für das Platon-Verständnis in der Epoche des Mittelplatonismus dar. In kontroversen Fragen bietet es in der Regel keine Entscheidungen des Verfassers, sondern berichtet nur über unterschiedliche Lehrmeinungen.

Quellen

Alkinoos hat offenbar eine Vielzahl von unbekannten Quellen verarbeitet. Im Didaskalikos findet sich eine Reihe von Parallelen zu Apuleius’ Abhandlung „Über Platon und seine Lehre“ (De Platone et eius dogmate),[8] und am Anfang des 12. Kapitels steht eine längere Passage, die fast wörtlich mit einem Fragment aus einem Werk des Philosophen Areios Didymos übereinstimmt.[9] Ob Alkinoos das Werk des Areios Didymos benutzt hat oder die Verwandtschaft der beiden Schriften anders zu erklären ist, ist umstritten. Ein direktes Abhängigkeitsverhältnis zwischen dem Didaskalikos und der Schrift des Apuleius ist nicht anzunehmen.[10]

Der Philosoph und seine Aufgaben

Die Einleitung (Kapitel 1−3) behandelt zunächst die Bedeutung der Begriffe „Philosophie“ und „Philosoph“ und die intellektuellen und charakterlichen Voraussetzungen für das Philosophieren. Hinsichtlich des Verhältnisses von betrachtender und tätiger Lebensweise wird der Vorrang der Betrachtung als Grundlage des philosophischen Lebens festgestellt. Die Betätigung im Gemeinwesen sei aber ebenfalls notwendig. Dabei seien für den Philosophen die Gesetzgebung und die Bildung der Jugend die wichtigsten Tätigkeitsfelder. Wenn er sich einer tätigen Lebensweise zuwendet, dürfe er keineswegs die Betrachtung vernachlässigen. Anschließend behandelt Alkinoos die Einteilung der Philosophie in Teilgebiete.

Dialektik und Erkenntnistheorie

Der erste Hauptteil (Kapitel 4−6) umfasst die Darlegung der Dialektik einschließlich der zu ihr gezählten Erkenntnistheorie.[11] Dabei geht es um das Denken und die Vernunft, um Urteil und Meinung, Erinnerung und Vorstellung, um die Einsicht (noēsis) und deren Gegenstände, um die Sinneswahrnehmung und die Arten ihrer Objekte sowie um die Logik, die nach Aristoteles, aber mit Bezugnahme auf Platons Werke dargestellt wird; Platon erscheint als ihr eigentlicher Urheber. Die Gegenstände der Einsicht sind die intelligiblen Dinge. Bei ihnen unterscheidet Alkinoos zwischen den transzendenten Ideen und den immanenten, von der Materie untrennbaren Formen. Die Ideen oder primären intelligiblen Dinge werden in einem intuitiven, nicht diskursiven Erkenntnisvorgang durch eine umschließende Auffassung (perilēpsis) erfasst und beurteilt, wobei aber die wissenschaftliche Überlegung (epistēmonikós lógos) beteiligt ist; die Formen oder sekundären intelligiblen Dinge sind Gegenstand wissenschaftlicher Überlegung mit Beteiligung der intuitiven Einsicht.[12] Die sinnlich wahrnehmbaren Dinge betrachtet Alkinoos als Aggregate; er meint, sie seien nichts anderes als Kombinationen ihrer verschiedenen Eigenschaften (Bündeltheorie).[13]

Im zweiten Hauptteil greift Alkinoos in Zusammenhang mit seiner Erörterung der Unsterblichkeit der Seele erneut eine erkenntnistheoretische Frage auf. Er kritisiert die aristotelische Vorstellung von der Induktion als Weg zur Gewinnung allgemeiner Erkenntnisse, indem er gegen die Zuverlässigkeit induktiver Schlüsse argumentiert. Allerdings billigt er der Induktion eine hilfreiche Rolle zu, denn sie sei „sehr brauchbar zum Erwecken der natürlichen Begriffe“, die der Seele bereits innewohnen. Gegen die aristotelische Erkenntnistheorie verteidigt er die platonische Lehre, der zufolge die Seele Wissen erlangt, indem sie sich an die Ideen erinnert, die ihr vor ihrem Eintritt in den Körper zugänglich waren.[14] Nach seiner Ansicht hat die Seele während ihres Aufenthalts im Körper keinen direkten Zugang zu den Ideen, da sie sich nicht hinreichend von ihrer Bindung an die Sinnenwelt befreien kann. Sie ist jedoch in der Lage, sich mittels der Erinnerung an die Ideen Wissen zu verschaffen.[15]

Theoretische Philosophie

Der zweite Hauptteil (Kapitel 7−26) handelt vom „Theoretischen“. Dort wird zuerst die philosophische Relevanz der Mathematik, der Astronomie und der Musiktheorie erörtert, dann wird auf Prinzipienlehre und Theologie eingegangen, wobei die Materie, die Ideen, der „erste Gott“ und die Qualitäten behandelt werden. Es folgen Naturphilosophie (Kosmologie), Anthropologie und in Kapitel 26 eine Betrachtung des Verhältnisses von Notwendigkeit und Willensfreiheit.[16]

Alkinoos nimmt drei Urprinzipien an: Gott, Materie und Idee. Den ersten Gott identifiziert er mit der Idee des Guten, die Ideen sind die Gedanken des ersten Gottes. Der Nous ist in der Weltseele als potentielle Vernunft, welche durch die Einwirkung des ersten Gottes zur aktuell denkenden Vernunft wird.[17] Alkinoos weist darauf hin, dass es nach der Überzeugung der meisten Platoniker keine Ideen von Widernatürlichem (wie Krankheiten), von einzelnen Individuen, von Wertlosem (wie Schmutz) oder von relationalen Begriffen und Verhältnissen (etwa vom Größeren oder Überlegenen) gibt.[18]

Alkinoos unterscheidet zwischen dem transzendenten ersten Gott und dem ihm ontologisch untergeordneten Schöpfergott, dem Demiurgen, dem der Kosmos unmittelbar sein Dasein verdankt. Somit wirkt der erste Gott nur mittelbar auf den Kosmos ein. In der umstrittenen Frage, wie Platons Bezeichnung des Kosmos als „entstanden“ zu deuten ist, steht Alkinoos auf der Seite derjenigen, die eine Entstehung in der Zeit verwerfen; mit „entstanden“ sei gemeint, dass der Kosmos immer im Werden begriffen sei.[19] Auch die „immerwährende“ Weltseele ist nicht in einem einmaligen Schöpfungsakt geschaffen, sondern nur vom Schöpfer geordnet, wobei dieser Ordnungsakt keinen zeitlichen Anfang hat, sondern ein immerwährendes Geschehen ist. Die geordnete Weltseele bringt ihrerseits die Weltordnung hervor.[20] Der gesamte Bereich unterhalb der Mondsphäre, also auch der menschliche Lebensraum, ist der Verwaltung durch untergeordnete Götter überlassen, welche diesen Teil des Kosmos nach dem Willen des Demiurgen lenken.[21] Von der menschlichen Seele ist nur der oberste Teil, die Vernunftseele, unsterblich; die affektiven Teile sind vergänglich, ebenso wie die vernunftlosen Tierseelen. Hinsichtlich der Sterblichkeit der vernunftlosen Seelen bzw. Seelenteile räumt Alkinoos allerdings ein, dass die Platonausleger darüber uneinig sind. Der Grund dafür, dass eine unsterbliche Seele sich in einem sterblichen Körper aufhält, sei entweder der Wille der Götter oder die Zügellosigkeit der Seele oder ihre Hinneigung zum Körper.[22]

Bei der Gotteserkenntnis unterscheidet Alkinoos drei Vorgehensweisen: die Abwendung von allen Vorstellungen aus dem Bereich des sinnlich Wahrnehmbaren, die Verwendung von Analogien zwischen Transzendentem und anschaulichen Sachverhalten und den Aufstieg von niederen zu immer höheren ontologischen Ebenen des Erkennbaren. Diese drei Wege wurden in der späteren Philosophiegeschichte als Weg der Verneinung (lateinisch via negationis), Weg der Analogie (via analogiae) und Weg der Steigerung oder Überhöhung (via eminentiae) bezeichnet.[23]

Im 10. Kapitel trägt Alkinoos folgendes Argument für die Existenz der Götter vor: Da es intelligible Dinge gibt, die nicht sinnlich wahrnehmbar sind und nicht am sinnlich Wahrnehmbaren teilhaben, sondern an „ersten“ intelligiblen Dingen, gibt es solche erste, einfache intelligible Dinge in reiner Form als Gegenstände des Denkens. Die Menschen aber können zu einem so reinen Denken, wie es solchen Objekten angemessen wäre, nicht vordringen, da ihr Denken immer mit Vorstellungen aus der Sinnenwelt erfüllt ist. Daher ist anzunehmen, dass es Wesen gibt, die in der Lage sind, diese reinen Denkgegenstände wirklich zu denken, und dies auch tatsächlich tun. Die Wesen, denen diese Denkobjekte zugeordnet sind, sind die Götter. Diese Überlegung setzt die Annahme voraus, dass es zu jedem Denkobjekt ein Denken gibt, das ihm entspricht.[24]

Praktische Philosophie

Der dritte Hauptteil (Kapitel 27−35) ist der „praktischen“ Philosophie gewidmet. Hier erörtert Alkinoos zuerst die Ethik (Güterlehre und Eudaimonie, Angleichung an Gott als Lebensziel, Tugend und Schlechtigkeit, Affekte, Freundschaft und Liebe). Anschließend wendet er sich den Staatsformen zu. Zum Abschluss definiert er den Sophisten, indem er ihn vom Philosophen abgrenzt.

Alkinoos meint, die im Platonismus erstrebte Angleichung des Menschen an Gott „soweit dies möglich ist“ beziehe sich auf die im Himmel lokalisierte, immanente Gottheit (epouránios theós) und nicht auf die transzendente, den „überhimmlischen Gott“ (hyperouránios theós). Dies begründet er damit, dass die Angleichung geschehe, indem man Tugend übe; der überhimmlische Gott besitze aber keine Tugend, denn er sei „besser als diese“.[25] Auf dem Weg der Vergöttlichung des philosophierenden Menschen spielt für Alkinoos die ethische Vervollkommnung eine zentrale Rolle; sie kann nicht durch bloße Kontemplation ersetzt werden.

Rezeption

In der Schule Plotins, der in Rom im 3. Jahrhundert den Neuplatonismus begründete, gehörte der Didaskalikos nicht zu den im Unterricht verwendeten Werken, und auch bei den spätantiken Neuplatonikern fand er keine Beachtung.

Spätestens im Jahr 1460 fertigte der Humanist Pietro Balbi die erste lateinische Übersetzung des Didaskalikos an; er widmete sie Nikolaus von Kues. 1469 wurde sie in Rom als Anhang zu einer Apuleius-Ausgabe gedruckt. Damit war Alkinoos der erste griechischsprachige Autor der Antike, von dem ein Werk – wenn auch nur in Übersetzung – im Druck erschien. Die zweite lateinische Übersetzung stammte von Marsilio Ficino, der sie 1464 Cosimo de’ Medici widmete; ihr Erstdruck erschien erst 1497. Die erste Ausgabe des griechischen Textes war eine Aldine, die 1521 in Venedig herausgebracht wurde, wobei der Didaskalikos einen Anhang zu einer Apuleius-Edition bildete; der Herausgeber Francesco d’Asola übte scharfe Kritik an der „barbarischen“ Übersetzung Balbis. Es folgte eine Reihe von weiteren Ausgaben. In Paris erschien 1567 eine lateinische Übersetzung des Humanisten Denis Lambin (Dionysius Lambinus). Die 1656 veröffentlichte englische Übersetzung von Thomas Stanley war die erste Übertragung in eine moderne Sprache. 1853 publizierte Carl Friedrich Hermann in Leipzig die erste kritische Ausgabe.

1554 veröffentlichte der aus Sevilla stammende Humanist Sebastián Fox Morcillo in Basel einen Kommentar zu Platons Dialog Timaios (In Platonis Timaeum commentarium). Dabei stützte er sich unter anderem auf Alkinoos’ Deutung von Platons Philosophie. Er las Alkinoos, dessen Harmonisierung von Platon und Aristoteles ihm zusagte, im griechischen Original.[26]

Da das Verhältnis des Didaskalikos zu den darin verarbeiteten verlorenen Quellen schlecht einschätzbar ist, fällt ein Urteil über die Eigenleistung des Verfassers schwer. Widersprüchliche bzw. von unterschiedlichen Perspektiven bestimmte Aussagen in dem Werk können damit zusammenhängen, dass Alkinoos nicht ein geschlossenes eigenes System präsentiert, sondern den Platonismus in der Rolle eines Berichterstatters schildert. Manche Forscher weisen auf die teils mangelnde Kohärenz hin oder sehen in Alkinoos einen bloßen Kompilator, der als Philosoph unbedeutend gewesen sei;[27] andere billigen ihm Fähigkeiten bei der Erschließung des Stoffs zu.[28] David Sedley hält die im Didaskalikos dargestellte Interpretation von Platons Erkenntnistheorie für eine „nicht geringe Leistung“.[29]

Textausgaben und Übersetzungen

  • John Dillon (Hrsg.): Alcinous: The Handbook of Platonism. Clarendon Press, Oxford 1993, ISBN 0-19-824472-X (englische Übersetzung mit Einführung und ausführlichem Kommentar)
  • John Whittaker und Pierre Louis (Hrsg.): Alcinoos: Enseignement des doctrines de Platon. 2. (unveränderte) Auflage, Les Belles Lettres, Paris 2002, ISBN 2-251-00407-6 (kritische Edition des griechischen Textes mit französischer Übersetzung und Kommentar)
  • Orrin F. Summerell und Thomas Zimmer (Hrsg.): Alkinoos, Didaskalikos. Lehrbuch der Grundsätze Platons. De Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-019451-7 (unkritische Ausgabe des griechischen Textes mit deutscher Übersetzung)

Literatur

  • Karin Alt: Gott, Götter und Seele bei Alkinoos. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 1996, ISBN 3-515-06935-6
  • Tryggve Göransson: Albinus, Alcinous, Arius Didymus. Acta Universitatis Gothoburgensis, Göteborg 1995, ISBN 91-7346-282-9, S. 105−202

Anmerkungen

  1. Die Forschungsgeschichte ist dargestellt bei Göransson (1995) S. 13−23.
  2. Philostratos: Vitae sophistarum. 1,24, hrsg. Carl Ludwig Kayser, Flavii Philostrati opera. Band 2, Leipzig 1871, S. 40 Zeilen 28−32.
  3. Simone Follet: Alcinoos. In: Richard Goulet (Hrsg.): Dictionnaire des philosophes antiques. Band 1, Paris 1989, S. 113f.; Harold A. S. Tarrant: Alcinous, Albinus, Nigrinus. In: Antichthon. Bd. 19, 1985, S. 87−95, hier: 88f., 94; John Whittaker: Platonic Philosophy in the Early Centuries of the Empire. In: Aufstieg und Niedergang der römischen Welt. Band 36.1, Berlin 1987, S. 81−123, hier: 98−101; Göransson (1995) S. 133−135; strikt gegen die Hypothese ist Matthias Baltes: Muß die „Landkarte des Mittelplatonismus“ neu gezeichnet werden? In: Matthias Baltes: Dianoemata. Kleine Schriften zu Platon und zum Platonismus. Stuttgart 1999, S. 327−350, hier: 341f.
  4. Photios: Bibliothek. cod. 48.
  5. Simone Follet: Alcinous. In: Richard Goulet (Hrsg.): Dictionnaire des philosophes antiques. Band 1, Paris 1989, S. 114f.; Göransson (1995) S. 135f.
  6. Tarrant (1985) S. 88−95.
  7. Zur Rezeption aristotelischer Gedanken bei Alkinoos siehe Paul Moraux: Der Aristotelismus bei den Griechen. Band 2, Berlin 1984, S. 445−480; Lawrence P. Schrenk: The Middle Platonic Reception of Aristotelian Science. In: Rheinisches Museum für Philologie. Neue Folge Band 136, 1993, S. 342−359.
  8. Whittaker (1987) S. 102f.
  9. Siehe die Gegenüberstellung der Texte bei Michelangelo Giusta: Due capitoli sui dossografi di fisica. In: Giuseppe Cambiano (Hrsg.): Storiografia e dossografia nella filosofia antica. Torino 1986, S. 149−201, hier: 190f.
  10. Siehe dazu die ausführliche Untersuchung von Göransson (1995) S. 137−181.
  11. Zur Erkenntnistheorie siehe George Boys-Stones: Alcinous, Didaskalikos 4: in Defence of Dogmatism. In: Mauro Bonazzi und Vincenza Celluprica (Hrsg.): L’eredità platonica. Studi sul platonismo da Arcesilao a Proclo. Napoli 2005, S. 201−234; David Sedley: Alcinous’ Epistemology. In: Keimpe A. Algra u.a. (Hrsg): Polyhistor. Studies in the History and Historiography of Ancient Philosophy. Leiden 1996, S. 300−312.
  12. Zu diesen Unterscheidungen siehe Heinrich Dörrie und Matthias Baltes: Der Platonismus in der Antike. Band 4, Stuttgart-Bad Cannstatt 1996, S. 298−301.
  13. Alkinoos: Didaskalikos. 4,7f. Siehe dazu Lawrence P. Schrenk: A Note on ἄθροισμα in ‚Didaskalikos’ 4.7. In: Hermes. Band 119, 1991, S. 497−500.
  14. Alkinoos: Didaskalikos. 25,3 (vgl. 5,7).
  15. Lawrence P. Schrenk: A Middle Platonic Reading of Plato’s Theory of Recollection. In: Ancient Philosophy. Band 11, 1991, S. 103−110.
  16. Zur Frage von Schicksal und Determinismus bei Alkinoos siehe Heinrich Dörrie und Matthias Baltes: Der Platonismus in der Antike. Bd. 6.2, Stuttgart-Bad Cannstatt 2002, S. 64f., 258−264; Jaap Mansfeld: Alcinous on Fate and Providence. In: John J. Cleary (Hrsg.): Traditions of Platonism. Aldershot 1999, S. 139−150.
  17. Dörrie/Baltes (1996) S. 328f.
  18. Siehe dazu Heinrich Dörrie und Matthias Baltes: Der Platonismus in der Antike. Band 5, Stuttgart-Bad Cannstatt 1998, S. 243−245.
  19. Siehe dazu Dörrie/Baltes (1998) S. 442f.
  20. Siehe dazu Dörrie/Baltes (1998) S. 504f.
  21. Alkinoos: Didaskalikos. 15,1f.
  22. Alkinoos: Didaskalikos. 25,6.
  23. Heinrich Dörrie und Matthias Baltes: Der Platonismus in der Antike. Band 7.1, Stuttgart-Bad Cannstatt 2008, S. 88f., 377−381.
  24. Dörrie/Baltes (2008) S. 102−105, 407−409.
  25. Alkinoos: Didaskalikos. 28,3. Zur Tugendlehre siehe José M. Zamora: La vertu comme „chose divine“ chez Alcinoos. In: Revue de Philosophie Ancienne. Band 22, 2004, S. 39−50.
  26. Siehe María José Martínez Benavides: La filosofía de Platón en el renacimiento a través de un intermediario. In: Fortunatae. Band 9, 1997, S. 81−101.
  27. So beispielsweise Göransson (1995) S. 132; ihm widerspricht als Rezensent Matthias Baltes: Muß die „Landkarte des Mittelplatonismus“ neu gezeichnet werden? In: Matthias Baltes: Dianoemata. Kleine Schriften zu Platon und zum Platonismus. Stuttgart 1999, S. 327−350, hier: 333−341.
  28. So beispielsweise Summerell/Zimmer (2007) S. XIII; Burkhard Reis: Der Platoniker Albinos und sein sogenannter Prologos. Wiesbaden 1999, S. 15.
  29. Sedley (1996) S. 312.

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