- Hanns Ruckdäschel
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Hanns Ruckdäschel (* 21. April 1886 in Schwarzenbach an der Saale; † 3. Mai 1938 in Nürnberg[1]) war ein deutscher Lehrer und völkisch-nationalsozialistischer Politiker.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach dem Besuch der Volksschule in Wasserknoden (Bezirksamt Berneck in Oberfranken) und der Lehrerbildungsanstalt in Bayreuth (von 1899 bis 1904) war Ruckdäschel Hilfslehrer in Goldkronach, Haag, Tannfeld und Lützenreuth. Ab 1909 war er Lehrer, seit 1921 Hauptlehrer an der Volksschule in Nürnberg.
Im September 1914 meldete sich Ruckdäschel als Kriegsfreiwilliger bei der reitenden Abteilung des 5. Feldartillerie-Regiments „König Alfons XIII. von Spanien“ und war seit 1915 im Feld eingesetzt, zuletzt beim Bayerischen Ersatz-Feldartillerie-Regiment als Vizewachtmeister. Nach der Teilnahme an der Schlacht an der Somme in mehreren Wochen wurde Ruckdäschel am 19. September 1916 schwer verwundet. Zudem kämpfte er vor Verdun und Ende September in Flandern. 1918 wurde er erneut verwundet. Ruckdäschel erhielt das Eiserne Kreuz II. Klasse und das Bayerische Militär-Verdienstkreuz II. Klasse.
Von 1919 bis 1921 war er Vorstandsmitglied im Bund Deutscher Kriegsteilnehmer, Redakteur der Zeitschrift Der Kriegsteilnehmer, Vorsitzender des Zentralverbands Deutscher Kriegsbeschädigter, Kriegshinterbliebener und Kriegsteilnehmer für den Gau Nordbayern und Schriftführer des Bayerischen Beamtenbunds im Gau Nordbayern. Nach Kriegsende trat Ruckdäschel in die Deutsche Arbeiterpartei ein und war in der Arbeitsgemeinschaft der Vaterländischen Verbände in Nürnberg tätig.
Im Mai 1924 zog Ruckdäschel für den Wahlkreis 26 (Franken) in den Reichstag ein, wo er in der zweiten Wahlperiode bis Dezember die Nationalsozialistische Freiheitspartei vertrat. In Bayreuth wirkte er als Führer des nur 25 Mann starken Ablegers der Deutschvölkischen Freiheitspartei und wurde in dieser Eigenschaft von Julius Streicher terrorisiert.[2] Auch ein von ihm geführter Ableger der Deutschvölkischen Freiheitsbewegung kam kaum über Nürnberg hinaus und hatte während seiner kurzen Existenz nur 60 bis 70 Mitglieder.[3]
Literatur
- Martin Schumacher, Katharina Lübbe, Wilhelm Heinz Schröder: M.d.R. Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus. politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung, 1933–1945. Eine biographische Dokumentation. 3. Auflage. Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5183-1.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Martin Schumacher (Hg.): M.d.R., die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus. 3., erheblich erweiterte und überarbeitete Auflage. Droste, Düsseldorf 1994, S. 407.
- ↑ Rainer Hambrecht: Der Aufstieg der NSDAP in Mittel- und Oberfranken (1925-1933). Universität Würzburg, 1975, S. 73.
- ↑ Hambrecht 1975, S. 90.
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