- Wilhelm Trübner
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Heinrich Wilhelm Trübner (* 3. Februar 1851 in Heidelberg; † 21. Dezember 1917 in Karlsruhe) war ein deutscher Maler, der dem so genannten „Leibl-Kreis“ um Wilhelm Leibl angehörte und stilistisch dem Realismus, Naturalismus und im Spätwerk dem Impressionismus folgte.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Wilhelm Trübner hatte ursprünglich dem Beruf des Vaters nachgeeifert und eine Ausbildung als Goldschmied begonnen. 1867 lernte er Anselm Feuerbach kennen, der ihn ermutigte, einer Karriere als bildender Künstler nachzugehen. Seine erste Ausbildung als Maler erhielt er an der Kunstschule Karlsruhe in den Jahren 1867 bis 1868, wo er bei Feodor Dietz studierte. 1868 wechselte er an die Kunstakademie in München und setzte seine Studien bei Alexander Wagner fort. Auf der ersten Internationalen Kunstausstellung in München sah er die Gemälde von Gustave Courbet und Wilhelm Leibl und war von ihren Werken zutiefst beeindruckt.
Trübner zog nach Stuttgart, um dort sein Studium bei Hans Canon fortzusetzen. Er kehrte jedoch bereits 1870 wieder nach München zurück und war dann Schüler von Wilhelm von Diez. Er lernte Albert Lang und Carl Schuch kennen, mit denen er gemeinsam die Landschaft rund um den Starnberger See malte. In dieser Zeit lernte er Leibl persönlich kennen, der ihm nahelegte, sich vom akademischen Lehrbetrieb unabhängiger zu machen. Er begann in München ein Malstudio mit Lang und Hans Thoma zu teilen und stand in enger Verbindung zum so genannten „Leibl-Kreis“.
Im Jahre 1872 unternahm er auch die ersten längeren Auslandsreisen. Die erste Reise führte nach Italien, in den drei Jahren danach zählte zu seinen Reisezielen neben Italien auch Holland und Belgien. 1875 ließ er sich endgültig in München nieder. Nach 1877 begann er, mythologische und literarische Themen in naturalistischer Manier zu malen. Zu den Künstlerkollegen, mit denen er sich in den 1880er Jahren besonders eng austauschte, zählte neben Thoma vor allem Lovis Corinth, Max Slevogt und Max Liebermann. Trübner wurde wie Thoma durch Aufträge des Frankfurter Architekten Simon Ravenstein gefördert. 1889 veranstaltete die Galerie Gurlitt in Berlin eine Ausstellung seiner Arbeiten.
Nach der Ausstellung widmete er sich wieder der Landschaftsmalerei. Im Jahre 1895 zog er nach Frankfurt, um dort am Städelschen Kunstinstitut zu arbeiten. Seine Schriften zur Kunsttheorie wurden 1892 und 1898 veröffentlicht. 1901 trat er der Berliner Sezession bei. Von 1903 bis 1917 war er Professor an der Kunstakademie Karlsruhe, wo er von 1904 bis 1910 auch die Funktion des Direktors wahrnahm. Dort war er ab 1910 Lehrer des Konstanzer Malers Hans Breinlinger und Robert Breyer. 1911 widmete der örtliche Kunstverein ihm eine große Ausstellung, der 1913 eine weitere Ausstellung der Berliner Sezession folgte. Trübner war 1914 Mitunterzeichner des Manifestes der 93.
1917 erhielt er einen Ruf an die Berliner Kunstakademie. Aufgrund einer Erkrankung konnte er seine Berufung jedoch nicht mehr annehmen.
Wilhelm Trübner starb noch im selben Jahr in Karlsruhe. Von 1867 bis zu seinem Tode im Jahre 1917 war er Mitglied der Karlsruher Studentenverbindung Landsmannschaft Suevia i.CC.
1918 veranstaltete die Freie Secession die Gedächtnisausstellung Wilhelm Trübner und Götz von Seckendorff. Trübners Porträt als Wasserspeier am Stephanienbrunnen (Karlsruhe) schuf Hermann Binz.
Trübner als Kunstsammler
Trübner sammelte Kunstwerke aus dem Fernen Osten und war 1909 Leihgeber zur Ausstellung „Japan und Ostasien in der Kunst“.[1]
Werke
- Abgesessene Kürassiere (Wien, Österreichische Galerie, Inv. Nr. 1831)
- Der Kammersänger Theodor Reichmann (Wien, Österreichische Galerie, Inv. Nr. 3991)
- Landwehroffizier (Wien, Österreichische Galerie, Inv. Nr. 1199)
- Rosenstilleben (Wien, Österreichische Galerie, Inv. Nr. 3666)
- Verwundeter französischer Soldat (Berlin, DHM, Inv. Nr. Gm 95/61), 1871, Öl auf Leinwand, 92 x 102 cm
- Bootssteg auf der Herreninsel im Chiemsee (Karlsruhe, Kunsthalle), 1874, Öl auf Leinwand, 41 x 56 cm
- Dame in Grau (Essen, Folkwang Museum), 1876, Öl auf Leinwand, 106 x 93 cm
- Buchenwald mit Liebespaar (Wien, Österreichische Galerie, Inv. Nr. 1688), 1876, Öl auf Leinwand, 55,5 x 46,5 cm
- Wachestehende Dogge (Nürnberg, Gemälde- und Skulpturensammlung der Stadt Nürnberg, Inv. Nr. Gm 0858, als Leihgabe im Germanischen Nationalmuseum), 1876, Öl auf Leinwand, 79 x 98 cm
- Der Hund des Künstlers (Wien, Österreichische Galerie), um 1878/79, Öl auf Leinwand
- Bildnis des Schauspielers Joseph Kainz (Bremen, Kunsthalle), 1879
- Reiterporträt (Berlin, Sammlung Hermann Nabel), um 1880, Öl auf Leinwand
- Vanitas Stillleben mit Totenkopf (Düsseldorf, Museum Kunstpalast), um 1880, Öl auf Leinwand
- Im Atelier (Nürnberg, Gemälde- und Skulpturensammlung der Stadt Nürnberg, Inv. Nr. Gm 1714, als Leihgabe im Germanischen Nationalmuseum), 1888, Öl auf Leinwand, 104 x 88 cm
- Bildnis Alice Trübner (Freiburg, Augustinermuseum), 1898, Öl auf Leinwand, 46 x 37 cm
- Reiterbildnis des Königs Wilhelm II von Württemberg (Nürnberg, Gemälde- und Skulpturensammlung der Stadt Nürnberg, Inv. Nr. Gm 0657), 1906, Öl auf Leinwand, 272 x 155 cm
- Schloß Hemsbach (Freiburg, Augustinermuseum), 1906, Öl auf Leinwand, 78,55 x 92,5 cm
- Balkonzimmer - Interieur der Villa am Starnberger See (Nürnberg, Gemälde- und Skulpturensammlung der Stadt Nürnberg, Inv. Nr. Gm 1025, als Leihgabe im Germanischen Nationalmuseum), 1912, Öl auf Leinwand, 61,5 x 76,5 cm
Literatur
- Trübner: des Meisters Gemälde in 450 Abbildungen / Herausgegeben von Jos. Aug. Beringer. Stuttgart und Berlin: Deutsche Verlags-Anstalt, 1917 (= Klassiker der Kunst in Gesamtausgaben ; Band 26) Internet Archive
Einzelnachweise
- ↑ Cäcilie und Oscar Graf, Verzeichnis der Sammlungen und Aussteller, in Ausst. Kat.: Japan und Ostasien in der Kunst, Offizieller Katalog der Ausstellung, München 1909, S. 104
Weblinks
Commons: Wilhelm Trübner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von und über Wilhelm Trübner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Wilhelm Trübner. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
- Werke von Wilhelm Trübner bei Zeno.org
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