Hans von Lex

Hans von Lex

Hans Ritter von Lex (* 27. Oktober 1893 in Rosenheim; † 26. Februar 1970 in München) war ein deutscher Politiker. Von 1961 bis 1967 war er Präsident des Deutschen Roten Kreuzes (DRK).

Inhaltsverzeichnis

Ausbildung und Beruf

Nach dem Abitur studierte er von 1912 bis 1914 Rechtswissenschaften an der Universität München. Das dem ersten Staatsexamen entsprechende Zwischenexamen absolvierte er kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges, in dem er dann als Freiwilliger diente. Aufgrund seiner Verdienste am 31. Juli 1916 als Offizier im 18. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiment wurde er vom Bayerischen König als Ritter in den Adelsstand erhoben. Im August 1916 wurde er Kompanieführer im Infanterie-Leib-Regiment, 1918 wurde er zum Kriegsministerium kommandiert, nachdem seine drei Brüder gefallen waren.

Nachdem er nach dem Krieg sein zweites Staatsexamen absolviert hatte, arbeitete er von 1921 bis 1923 und von 1927 bis 1932 als Regierungsassessor im bayerischen Kultusministerium. Von 1923 bis 1927 war er Bezirksamtsmann in Rosenheim. Ab 1933 war er als Oberregierungsrat im Reichsministerium des Innern für Sportfragen zuständig, einschließlich der Vorbereitungen für die Olympischen Winterspiele 1936 und die Olympischen Sommerspiele 1936.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war von Lex von 1946 bis 1948 Ministerialdirektor im bayerischen Innenministerium.

Von 1961 bis 1967 übernahm er das Amt des Präsidenten des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) als Nachfolger von Heinrich Weitz, der ab 1952 den Wiederaufbau des DRK in der Bundesrepublik Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg geleitet hatte. Nach der Übergabe des Amtes an Walter Bargatzky wurde er Ehrenpräsident des DRK.

Politische Ämter

Während der Weimarer Republik war Ritter von Lex Mitglied der Bayerischen Volkspartei (BVP). Er war Landesführer der Bayernwacht, dem als Selbstschutzorganisation dienenden paramilitärem Kampfverband der Partei. Von 1932 bis 1933 saß er für die BVP als Abgeordneter im Reichstag.

Im März 1933 verhandelte er mit Adolf Hitler über die Bildung einer Koalitionsregierung aus der BVP und der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) in Bayern. Bei diesen Gesprächen wurde ihm das Amt des Innenministers angeboten. Hans Ritter von Lex lehnte letztlich sowohl das Amt als auch die Bildung einer Koalition ab. Bald darauf wurde er in der Justizvollzugsanstalt Stadelheim inhaftiert. Jedoch gelang es ihm, kurze Zeit später freizukommen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde von Lex Mitglied der Christlich-Sozialen Union (CSU). Von 1950 bis 1960 war er beamteter Staatssekretär im Bundesministerium des Innern.

Ehrungen

Im Ersten Weltkrieg wurde er in den Militär-Max-Joseph-Orden, Bayerns höchste Tapferkeitsauszeichnung, aufgenommen. Nach von Lex wurde kurz nach seinem Tod die Grenzschutzkaserne in Rosenheim in „Grenzschutzunterkunft Hans Ritter von Lex“ benannt. Zudem ist er Rosenheimer Ehrenbürger. Noch zu Lebzeiten war er 1961 mit dem britischen Orden „Knight of the British Empire“ ausgezeichnet worden.

Literatur

  • Rudolf von Kramer, Otto Freiherr von Waldenfels und Dr. Günther Freiherr von Pechmann: Virtuti Pro Patria: Der königlich bayerische Militär-Max-Joseph-Orden. Kriegstaten und Ehrenbuch. 1914–1918. Lohse München 1966

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