Hartitzsch (Adelsgeschlecht)

Hartitzsch (Adelsgeschlecht)
Wappen der Familie von Hartitzsch

Die Familie von Hartitzsch (andere bzw. ältere Schreibweisen Hartisch, Hartič, Hartic, Hartitz, Hartusch) war ein bedeutendes böhmisch-meißnisches Adelsgeschlecht. Die Besitzungen der Familie lagen vor allem im Osterzgebirge.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Stammsitz der Familie von Hartitzsch ist die Burg Hartic bei Johnsdorf in Böhmen. Der Sage nach soll der Ahnherr des Geschlechtes Fischer an der Donau gewesen sein und einen deutschen Kaiser vor feindlichen Verfolgern über den Fluss in Sicherheit gebracht haben, worauf ihm der Adel verliehen wurde. Eine andere Sage erzählt hingegen der Fischer habe auf einem Kreuzzug eine sarazenische Flotte in Brand gesteckt und sei dafür geadelt wurden.

Im 14. Jh. und 15. Jh. erscheint die Familie als, durch Bergbau zu Wohlstand gekommenes, Patriziergeschlecht der Stadt Freiberg. Sie stellten mehrere Ratsherren, Stadtälteste und Bürgermeister der Stadt Freiberg.

Nach und nach erwarben sie auch außerhalb der Stadt Freiberg größere Besitzungen und gingen bald in den landsässigen Adel über. Neben ihren böhmischen Stammgütern Johnsdorf, Kasserach und Mehltheuer wurden sie 1340 mit Dorfchemnitz, 1364 mit Pretzschendorf, 1365 mit Weißenborn sowie 1366 mit Voigtsdorf und Friedebach belehnt. 1398 folgte Lichtenberg, 1401 Helbigsdorf und Weigmannsdorf, 1465 Wolfsgrund und Röthenbach. Ende des 15. Jh. konnten sie Colmnitz, Tanneberg und Langenau hinzukaufen und im 17. Jh. Bieberstein, Böhrigen, Ebersbach, Krummenhennersdorf sowie Neukötitz. 1626 verloren sie jedoch, als protestantisches Adelsgeschlecht, in Folge des Dreißigjährigen Krieges, ihre böhmischen Besitzungen. Seit 1723 war der Kammerjunker bei ihrer hochfürstlichen Durchlaucht Ludwig Adolph von Hartitzsch († 1753, oo Maria Elisabeth Dorothea von Bose), Erb-. Lehn- und Gerichtsherr auf Schnellroda und nach ihm sein Sohn Alexander bis 1755. Im 18. Jh. ererbten die Familie zusätzlich Steinbach. Zu Beginn des 19. Jh. erlosch das Geschlecht.

Wappen

In Blau zwei aufrechte abgewendete silberne Barben. Auf dem Helm ein offener Flug, rechts Rot, links Weiß. Die Decken sind rechts Blau Weiß, links Rot Weiß.

Die Fische im Wappen sollen den Beruf des Fischers, als sagenhaften Stammvater, symbolisieren.

Persönlichkeiten

  • Georg Adoph III. von Hartitzsch (1708–1777), kurfürstlich sächsischer Landkammerrat
  • Hans I. von Hartitzsch, Ratsherr, Hospitalmeister und 1391 Bürgermeister von Freiberg
  • Hans Adolph von Hartitzsch (1778–1857), deutscher Rittmeister, Rittergutsbesitzer und Politiker
  • Moritz Albrecht von Hartitzsch (1600–1667), kgl. schwedischer Oberstwachtmeister
  • Nicol I. von Hartitzsch, Ratsherr und 1354 Bürgermeister von Freiberg
  • Georg Ernst von Hartitzsch, war in der Fruchtbringenden Gesellschaft „Der Vielgenützte“.

Literatur

  • Peter Hatzsch: Genealogie von Hartitzsch. Offenbach 2009, Selbstverlag
  • Eckardt, E. (1999): Chronik von Weißenborn; 2. Auflage; Kirchgemeinde Weißenborn; Weißenborn; 118 S.

Weblinks


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