- Heiner Brand
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Heiner Brand Heiner Brand am 20. Februar 2008 in der Kölnarena
Spielerinformationen Geburtstag 26. Juli 1952 Geburtsort Gummersbach, Deutschland Staatsbürgerschaft deutsch
Spielposition Kreisläufer Vereine in der Jugend von – bis Verein 1959– VfL Gummersbach
Vereine als Aktiver von – bis Verein 1987 –VfL Gummersbach
Nationalmannschaft Debüt am 1. Juli 1974 gegen Israel in Cholon
Spiele (Tore) Deutschland
131 (231) Vereine als Trainer von – bis Verein 1987–1991 VfL Gummersbach
1992–1994 SG Wallau-Massenheim
1994–1996 VfL Gummersbach
1997–2011 Deutsche Nationalmannschaft
Stand: 18. Mai 2011
Heiner Brand (* 26. Juli 1952 in Gummersbach) ist ein ehemaliger deutscher Handballspieler. Er war vom 1. Januar 1997 bis zum 30. Juni 2011 Bundestrainer der Deutschen Männer-Handballnationalmannschaft. Ihm gelang es als erstem Handballer überhaupt, sowohl als Spieler (1978) als auch als Trainer (2007) Weltmeister zu werden. Sein Markenzeichen ist der Walrossbart. Seit dem 1. Juli 2011 ist er Manager beim Deutschen-Handballbund für die Bereiche Nachwuchsförderung und Sponsoren. Sein Vertrag läuft bis 2015.[1] Zudem hält er Vorträge u.a über Teambildung.[2]
Inhaltsverzeichnis
Karriere als Spieler
Heiner Brand trat im Alter von sieben Jahren dem VfL Gummersbach bei. Mit ihm wurde er sechsmal Deutscher Meister (1973, 1974, 1975, 1976, 1982 und 1983) und holte viermal den DHB-Pokal (1977, 1978, 1982 und 1983); ebenso war der VfL Gummersbach mit ihm auf internationaler Ebene erfolgreich (Europapokalsieger der Pokalsieger: 1978 und 1979 - Europapokalsieger der Landesmeister: 1974 und 1983 - Supercupgewinner: 1979 und 1983 - IHF-Pokalsieger: 1982).
Heiner Brand war auch in der Nationalmannschaft erfolgreich, er erzielte in insgesamt 131 Länderspielen 231 Tore, davon eins per Siebenmeter. 1976 wurde Brand Olympiavierter, 1978 wurde er mit der Nationalmannschaft Weltmeister. Seine ersten beiden Länderspieltore erzielte er in seinem ersten Spiel für Deutschland am 1. Juli 1974 in Cholon gegen Israel.[3]
Karriere als Trainer
Heiner Brand war lange Zeit Trainer beim VfL Gummersbach (1987–91 und 1994–96). Zwischendurch trainierte er die SG Wallau-Massenheim (1992–94). Bereits vor seiner Zeit als Vereinstrainer war er Co-Trainer der deutschen Nationalmannschaft (1984–87); diese trainiert er seit dem 1. Januar 1997. Anfang des neuen Jahrtausends führte er die Nationalmannschaft an die Weltspitze. Nach einer Vize-Europameisterschaft 2002 und einer Vize-Weltmeisterschaft 2003 gewann die DHB-Auswahl 2004 die Europameisterschaft und holte im selben Jahr bei den Olympischen Spielen in Athen die Silbermedaille. Seinen größten Erfolg errang Brand aber im Januar und Februar 2007, als er mit dem DHB-Team die Handball-WM im eigenen Land gewinnen konnte.
Am 24. Oktober 2007 wurde Heiner Brands Vertrag als Trainer der Nationalmannschaft mit dem DHB bis zum 30. Juni 2013 verlängert. Am 16. Mai 2011 wurde jedoch bekannt, dass Heiner Brand vom Amt des Bundestrainers am 30. Juni 2011 zurücktreten wird. Dem vorangegangen waren ein zehnter Platz bei der EM 2010 und ein elfter Platz bei der Weltmeisterschaft 2011 und damit die schlechteste Platzierung in der WM-Geschichte der deutschen Nationalmannschaft. Als Grund für den Rücktritt nannte Brand anhaltende Auseinandersetzungen mit Trainern und Vereinsoffiziellen der Handball-Bundesliga, zum Beispiel um die Einführung einer Quote für den Einsatz deutscher Handballer in Ligaspielen. Brand wiederum war von Spielern und Trainerkollegen im Vorfeld des Rücktritts mangelnde Selbstkritik vorgeworfen worden.[4]
Seit dem 1. Juli 2011 ist Martin Heuberger Nachfolger von Heiner Brand. Heuberger war seit 1. November 2004 Assistent von Heiner Brand und Co-Trainer der deutschen Handball-Nationalmannschaft.
Erfolge als Trainer
- 1984: Olympische Spiele in Los Angeles, Silber (als Co-Trainer)
- 1988: Deutscher Meister mit VfL Gummersbach
- 1991: Deutscher Meister mit VfL Gummersbach
- 1993: Deutscher Meister mit SG Wallau/Massenheim
- 1993: DHB-Pokalsieger mit SG Wallau/Massenheim
- 1993: Finalteilnahme: Europapokal der Landesmeister mit SG Wallau/Massenheim
- 1994: DHB-Pokalsieger mit SG Wallau/Massenheim
- 1998: Supercup-Gewinn, mit der Nationalmannschaft
- 1998: EM-Dritter
- 1999: WM, Platz 5
- 2000: Olympische Spiele in Sydney, Platz 5
- 2001: Supercup-Gewinn, mit der Nationalmannschaft
- 2002: Vize-Europameister, verloren gegen Schweden
- 2003: Vize-Weltmeister, verloren gegen Kroatien
- 2004: Europameister, gegen Slowenien, bis dahin größter Erfolg seit der WM 1978 in Dänemark
- 2004: Olympische Spiele in Athen, Olympia-Zweiter, erneut gegen Kroatien verloren
- 2006: EM, Platz 5
- 2007: Weltmeister mit der deutschen Nationalmannschaft gegen Polen (Erster Handballer, der sowohl als Spieler, als auch als Trainer Handballweltmeister wurde)
- 2008: EM, Platz 4
- 2008: Olympische Spiele in Peking, Platz 9
- 2009: WM, Platz 5
- 2009: Supercup-Gewinn, mit der Nationalmannschaft
- 2010: EM, Platz 10
- 2011: WM, Platz 11
Außerhalb des Sports
- 2009 wurde Brand von der SPD zum Mitglied der Bundesversammlung gewählt. Er wollte sich allerdings im Vorfeld nicht darauf festlegen, die SPD-Kandidatin Gesine Schwan zu wählen.[5]
- Brand nahm 2009 an einer Werbekampagne der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft teil.[6]
- Heiner Brand ist Mitglied des Kuratoriums der Bundesliga-Stiftung[7]
- Brand ist außerdem unternehmerisch tätig und besitzt eine Versicherungsagentur in Gummersbach. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. Seine älteren Brüder Klaus und Jochen waren ebenfalls deutsche Handballnationalspieler.
Ehrungen
- 1978 Mannschaft des Jahres (Spieler der Nationalmannschaft)
- 1983 Mannschaft des Jahres (Spieler des VFL Gummersbach)
- 7-mal Handball-Trainer des Jahres (1998, 2002, 2003, 2004, 2006, 2007, 2008)
- 30. September 2004: Silberne Stadtmedaille der Stadt Gummersbach in Sonderprägung für seine herausragenden Verdienste um den Handballsport
- Dezember 2005: Sonderpreis des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen (LSB) für sein „Lebenswerk im Sport“ im Rahmen der Veranstaltung „NRW Sportler des Jahres 2005“ im Olympia- und Sportmuseum Köln
- Juni 2006: Aufnahme in die Hall of Fame des deutschen Sports
- 2007: Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen
- Verleihung des Ehrentitels „Bart des Jahres 2007“
- 18. April 2007 Ehrenring der Stadt Gummersbach
- 15. Mai 2007: Bundesverdienstkreuz am Bande
- 2007: „Trainer des Jahres“ von Nordrhein-Westfalen - „Felix“[8]
- 2007: Die Goldene Sportpyramide
- 2007: Mannschaft des Jahres (Trainer der Nationalmannschaft)
- 2007: Trainer des Jahres (DOSB)
- 2007: Silbernes Lorbeerblatt
- 2011: Joachim-Deckarm-Preis
Einzelnachweise
- ↑ http://www.faz.net/artikel/C31105/handball-aus-dem-trainer-wird-der-manager-30337383.html
- ↑ http://www.econ-referenten.de/redner/heiner-brand-trainer-der-handballnationalmannschaft
- ↑ DHB-Datenbank: Heiner Brand (alle Länderspiele und Tore)
- ↑ http://www.zeit.de/sport-newsticker/2011/5/15/ca79b34c25c045274bdc06431716292a261xml. Zeit online (16. Mai 2011). Abgerufen am 18. Mai 2011.
- ↑ spiegel.de: Handball-Trainer Brand lässt die SPD zappeln
- ↑ Kampagne Soziale Marktwirtschaft macht's besser auf der Website der INSM
- ↑ Broschüre der Bundesliga-Stiftung; Seite 46
- ↑ nrw-sportlerdesjahres.de
Literatur
- Heiner Brand und Frank Schneller: InTeam. Wero-Press Pfaffenweiler 2004, ISBN 3-937588-03-5 (Eine Biografie über Heiner Brand)
- Heiner Brand und Frank Schneller: Auf meine Art. Verlag die Werkstatt Göttingen 2007 ISBN 3-89533-573-8
- Heiner Brand und Jörg Löhr: Projekt Gold. Verlag Gabal Offenbach 2008 ISBN 978-3-89749-797-9
- Heiner Brand: Mein Spiel, mein Stil. Philippka-Sportverlag Münster 2008 ISBN 978-3-89417-166-7 (Handballlehrbuch)
- Heiner Brand, Martin Heuberger, Klaus-Dieter Petersen, Ute Lemmel: Rahmentrainingskonzeption des Deutschen Handballbundes: Für die Ausbildung und Förderung von Nachwuchsspielern. Philippka-Verlag, 2009, ISBN 978-3-89417-183-4.
Weblinks
- Literatur von und über Heiner Brand im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Webpräsenz über Heiner Brand
- Offizielle Homepage des deutschen Handballbundes
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Andere deutsche Trainer des Jahres: Basketball | Fußball | Hockey
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