- Heinrich Poos
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Heinrich Poos (* 25. Dezember 1928 in Seibersbach) ist ein deutscher Komponist, der besonders durch Komposition von Vokalmusik hervorgetreten ist.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach dem kirchenmusikalischen C-Examen in Oldenburg 1946 und dem Abitur an der Wilhelm-von-Humboldt-Oberschule in Potsdam 1948 studierte Poos bis 1954 an der Berliner Kirchenmusikschule bei Ernst Pepping, Gottfried Grote und Herbert Schulze und legte 1954 das kirchenmusikalische Staatsexamen ab.
Von 1955 bis 1970 war er als Kantor und Organist in Berlin tätig und studierte von 1955 bis 1957 an der Hochschule für Musik Berlin bei Ernst Pepping Komposition und bei Erich Peter Dirigieren. In den Jahren 1959 bis 1963 studierte er an der Freien Universität Berlin Musikwissenschaft, Philosophie und Theologie. 1964 wurde er an der Freien Universität Berlin zum Dr. phil. promoviert.
Von 1965 bis 1973 war er Lehrbeauftragter für Musiktheorie an der Philosophischen Fakultät der TU Berlin und an der HfM Berlin. Von 1971 bis 1994 war er Professor für Musiktheorie an der Hochschule der Künste Berlin, daneben Lehraufträge und Gastprofessuren an der Technischen Universität Berlin und der J. W. v. Goethe-Universität Frankfurt/Main.
Seit 1996 ist er Einzelmitglied des Landesmusikrats Rheinland-Pfalz.
Werke
Gemischter Chor (a cappella, falls nicht anders angegeben)
- Deutsche Messe (1966)
- Magnificat (Orgel ad lib.) (1973)
- Des Antonius von Padua Fischpredigt (mit Instrumenten) (1974)
- Pater noster (mit Orgel) (1981)
- Ave Maria (mit Orgel) (1981)
- Viatoris carmen (nach dem Kanon von Johann Pachelbel; mit Orchester) (1982)
- Sphragis. Orphei Commemoratio (1983)
- Pax et Bonum. Triptychon (mit Ensemble) (1983) (Neufassung mit Instrumenten 1999)
- Nachklänge. 8 Gedichte von Joseph von Eichendorff (1984–1988) (Fassung mit Klavier 2006)
- Gloria Patri (mit Orgel) (1988)
- Hypostasis vel Somnium Jacob (16stg.) (1996)
- Nunc dimittis (doppelchörig) (1998)
- Epistolae. Symphonia sacra (16stg.) (1999)
- Zeichen am Weg. 6 Miniaturen (Fassung für gemischten Chor mit Klavier 4hd) (1999)
- Von Zeit und Ewigkeit. Eine musikalische Legende (mit Instrumenten) (2003–2005)
- Metamorphosen einer Motette von Antonio Lotti (mit Orgel) (2006)
- Was hast du gesehen, Wanderer? 12 Gedichte von Bertolt Brecht (mit Klavier) (2006)
- Orpheus. Drei Fantasien (mit Instrumenten) (2007)
- Auferstehn
Männerchor (a cappella, falls nicht anders angegeben)
- Singet dem Herrn ein neues Lied (Psalm 98) (1971)
- Totenklage um Samogonski (Werner Bergengruen) (doppelchörig) (1973)
- Ein jegliches hat seine Zeit. Suite (mit Orchester) (1973) (Fassung mit Instrumenten 1976)
- Sechs Gedichte von Theodor Storm (1975) (Fassung mit Klavier 2004)
- Mit Stimm und Saiten (nach dem Concerto grosso op. 6/4 von Arcangelo Corelli; mit Orchester) (1976)
- Der 23. Psalm (1977)
- Das Weltgericht (1980)
- Zeichen am Weg. 6 Miniaturen (mit 2 Klavieren) (1980)
Frauenchor
- Nacht und Träume. 3 Gedichte von Clemens Brentano (mit Klavier) (1975)
- Pock de singt so schön. 5 Gedichte von Klaus Groth (mit Klavier) (1978)
- Es ist ein Gesang in meinen Sommer gefallen. Zyklus (mit 2 Hörnern und Harfe) (1980)
Schriften
- Ernst Peppings Liederkreis für Chor nach Gedichten von Goethe „Heut und ewig“ (1965)
- Zur Tristan-Harmonik (1971)
- Meeres Stille. Versuch, den Begriff eines Schubert-Liedes zu bestimmen (1985)
- Kreuz und Krone sind verbunden. Sinnbild und Bildsinn im geistlichen Vokalwerk Johann Sebastian Bachs (1985)
- Beethovens ars poetica. Die Bagatelle op. 119,7 (1987)
- Beziehungszauber. Über einige meiner neueren Arbeiten (1989)
- „Wie schön leuchtet der Morgenstern“. Untersuchungen zum polyphonen cantus-firmus-Satz Ernst Peppings (2002)
- Ausgewählte und neue Schriften (2008, i. V.)
- Chormusik und Analyse. Beiträge zur Formanalyse und Interpretation mehrstimmiger Vokalmusik. 2 Teile in je 2 Bänden (Texte/Noten) (1983/1997) Darin jeweils mehrere Aufsätze
Auszeichnungen
- 1962: Förderpreis für junge Komponisten ernster Musik Stuttgart
- 1983: Kompositionspreis Arezzo, Italien
- 1987: Bundesverdienstkreuz am Bande
- 1991: Kompositionspreis der Arbeitsgemeinschaft Europäischer Chorverbände (AGEC) für das Werk Sphragis
- 1999: Peter-Cornelius-Plakette des Landes Rheinland-Pfalz
Literatur
- Artikel Poos, Heinrich. In: Komponisten der Gegenwart. (KdG).
- Artikel Poos, Heinrich. In: Musik in Geschichte und Gegenwart. (MGG).
- Oliver Fürbeth (Hrsg.): Musikalische Struktur und Geschichte. Zum Werk des Komponisten und Musikwissenschaftlers Heinrich Poos. 2002
Weblinks
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