- Herren von Fronhofen
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Königsegg ist der Name eines alten schwäbischen Adelsgeschlechts.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Ursprung
Ursprünglich hieß das Geschlecht Fronhofen (heute ein Ortsteil der Gemeinde Fronreute im Landkreis Ravensburg) nach der gleichnamigen Burg, Burg Fronhofen, und erscheint erstmals urkundlich 1171 mit Mengoz de Fronhove.[1] Mitglieder des Geschlechts waren Ministeriale der Hohenstaufen und später des Heiligen Römischen Reiches. Die Brüder Eberhard und Berthold von Fronhofen nannten sich schon im Jahre 1209 ministerialis regis. Ein jüngerer Eberhard („frater domini Bertholdi de Fronhoven“) hieß dann ab 1251 Eberhardus de Kunigsegge (nach der gleichnamigen Burg Königsegg, heute ein Ortsteil der Gemeinde Guggenhausen im Landkreis Ravensburg).[2]
Standeserhebungen und Verbreitung
Johann Jacob von Königsegg kaufte 1565 von dem Grafen Ulrich von Montfort die reichsunmittelbare Grafschaft Rothenfels im Allgäu. Seine Söhne Marquard und Georg erhielten am 6. März 1621 eine Bestätigung des Reichsfreiherrenstandes, nachdem sie schon 1613 das Prädikat wohlgeboren erhalten hatten. Georg ist der Stammvater der Linien Rothenfels und Aulendorf. Seine Söhne Hugo, Rothenfelser Linie, und Johann Georg, Aulendorfer Linie, wurden von Kaiser Ferdinand II. am 29. Juli 1629 in den Reichsgrafenstand erhoben.
Graf Maximilian Friedrich von Königsegg-Rothenfels war Bischof von Münster und starb am 15. April 1784 als Erzbischof und Kurfürst von Köln. Graf Fiedel Franz tauschte, nach dem Reichsdeputationshauptschluss, die Grafschaft Rothenfels und seinen übrigen Besitz im Allgäu mit Österreich und erhielt dafür 1804 eine Herrschaft in Ungarn. Die Linie Aulendorf kam 1806 unter die Souveränität Württembergs, behielt aber ihre standesherrlichen Rechte. 1829 erhielt sie das Prädikat erlaucht. Eine weitere Linie wurde im 15. Jahrhundert in Ostpreußen ansässig. Der aus dieser Linie stammende Wilhelm Fabian von Königsegg wurde 1694 in den preußischen Freiherrenstand erhoben. Die Linie Königsegg-Aulendorf existiert bis heute.
Wappen
Das Stammwappen ist von Gold und Rot schräglinks geweckt (gerautet). Auf dem bekrönten Helm ist ein Busch von sieben roten Straußenfedern. Die Helmdecken sind rot-golden.
Historische Wappenbilder
Wappen der Königsegg in der Zürcher Wappenrolle, um 1340
Wappen der Königsegg in Scheiblers Wappenbuch 1450–1480
Wappen der Königsegg im Kreuzgang des Konstanzer Münsters
Gemeindewappen
Das gold-rot geweckte Wappen findet sich heute wieder in einigen Gemeindewappen in Baden-Württemberg und durch die Linie Rothenfels auch im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben:
Namensträger
- Alfred von Königsegg-Aulendorf (1817-1898), Obersthofmeister von Kaiserin Elisabeth, ∞ Pauline Gräfin von Bellegarde (1830-1912)
- Hugo Franz von Königsegg-Rothenfels (1660-1720), Bischof von Leitmeritz
- Johann Jacob von Königsegg-Rothenfels (1590-1654), Domherr in Köln
- Karl Aloys von Königsegg-Aulendorf (1726-796), Weihbischof in Köln
- Maximilian Friedrich von Königsegg-Rothenfels (1708-1784), Erzbischof in Köln und Bischof von Münster
Einzelnachweise
- ↑ Orig. im General-Landesarchiv Karlsruhe, abgedruckt im Württemb. Urkundenbuch IV, 368
- ↑ Württemb. Urkundenbuch IV, 281
Literatur
- Horst Boxler: Die Herren von Entringen und die Frühgeschichte der Grafen zu Königsegg. Selbstverlag, Bannholz 1993, ISBN 3-923430-11-6
- Horst Boxler: Die Geschichte der Reichsgrafen zu Königsegg seit Beginn des 15. Jahrhunderts. 2 Bände. Selbstverlag, Bannholz 2005, ISBN 3-00-015361-6
- Otto Hupp: Münchener Kalender 1898. Buch u. Kunstdruckerei AG, München und Regensburg 1898
- Detlev Schwennicke (Hrsg.): Europäische Stammtafeln. Neue Folge. Band V. Standesherrliche Häuser II. Stargardt, Marburg 1988, ohne ISBN, S. 46–59
- Franz Karl Wissgrill, Karl von Odelga: Schauplatz des landsässigen Nieder-Oesterreichischen Adels vom Herren- und Ritterstande von dem XI. Jahrhundert an bis auf jetzige Zeiten. Fünfter Band. Wien 1804, S. 246–256. (Digitalisat)
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band VI, Band 91 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1987, ISSN 0435-2408
Weblinks
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