Hetthorn

Hetthorn
Hetthorn
Gemeinde Loxstedt
Wappen von Hetthorn
Koordinaten: 53° 26′ N, 8° 38′ O53.4411111111118.6322222222222Koordinaten: 53° 26′ 28″ N, 8° 37′ 56″ O
Fläche: 4,030 km²
Einwohner: 91 (31. Aug. 2010)
Eingemeindung: 1968
Postleitzahl: 27612
Vorwahl: 04744
Weser Weser Weser Dedesdorf (Gemarkung Landwürden) Eidewarden (Gemarkung Landwürden) Wiemsdorf  (Gemarkung Landwürden) Maihausen  (Gemarkung Landwürden) Overwarfe  (Gemarkung Landwürden) Ueterlande  (Gemarkung Landwürden) Donnern Bexhövede Loxstedt Stinstedt Düring Hetthorn Nesse Lanhausen Fleeste Holte Hahnenknoop Büttel (auch Teile in der Gemarkung Landwürden) Neuenlande Schwegen Schwegen-Langendammsmoor Schwegen (Teile der Gemarkung Stotel) Stotel Neuenlande Schwegen (Teile der Gemarkung Stotel) Luneplate (Bremerhaven) Gemarkung Landwürden Gemarkung Landwürden Gemarkung Landwürden Gemarkung Landwürden Lune Lune Bremerhaven-Wulsdorf Bremerhaven-Fischereihafen Bremerhaven Gemarkung Landwürden Gackau Drepte Drepte Samtgemeinde Hagen Samtgemeinde Hagen Samtgemeinde Hagen Beverstedt Beverstedt Gemeinde Schiffdorf Nordenham Stadland Beverstedt Beverstedt SchiffdorfKarte
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Lage von Hetthorn in Loxstedt

Wappenstein von Hetthorn

Hetthorn ist eine Ortschaft der Einheitsgemeinde Loxstedt, im Landkreis Cuxhaven – Land Niedersachsen. Die Ortschaft hat 81 Einwohner (Stand 28. Februar 2004) und eine Fläche von 395 ha. Davon sind 276 ha landwirtschaftlich nutzbar und 119 ha Ödmoor und sonstige Flächen. Die Landschaft wird geprägt durch intensive Landwirtschaft, wobei es sich um zwei Vollerwerbsbetriebe und einen Nebenerwerbsbetrieb handelt.

1955 waren es noch 12 Vollerwerbsbetriebe und 8 Nebenerwerbsbetriebe. Die nutzbaren Flächen werden aber größtenteils weiter bewirtschaftet.

Inhaltsverzeichnis

Politisch

Hetthorn war bis 1968 eine selbstständige Gemeinde. Es konnte kein Bürgermeister mehr gefunden werden und Hetthorn wurde der Gemeinde Stotel zugeordnet. Nach der Gebietsreform am 1. März 1974 wurde Hetthorn eine Ortschaft in der Einheitsgemeinde Loxstedt mit eigenem Ortsvorsteher.

Eine Erweiterung der Ortschaft Hetthorn ist nicht möglich. Die Einheitsgemeinde Loxstedt hat Hetthorn als Außenbereich ausgewiesen, das heißt seit 1964 darf in Hetthorn nicht mehr privat gebaut werden. Ausnahme bilden die landwirtschaftlichen Betriebe. Sie haben das Recht, unter anderem Wirtschaftsgebäude, Landarbeiterhäuser und Fremdenzimmer zu bauen.

Wappen

1966 bekam Hetthorn ein eigenes Wappen, das von dem Heraldiker Badrihaye entworfen wurde.

  • Beschreibung: In Rot ein silbernes Hifthorn mit goldenen Beschlägen und goldenem Gehänge, überhöht von einer silbernen fünfblätterigen Doppelrose.
  • Begründung: Das Hifthorn ist eine Anspielung auf den Ortsnamen. Die Doppelrose ist dem Wappensiegel des Geschlechts von Würden entlehnt, das im 14. Jahrhundert Besitzungen in Hetthorn hatte.

Bewirtschaftung

Die Vollerwerbsbetriebe betreiben moderne Milchwirtschaft. Der Nebenerwerbsbetrieb wirtschaftet mit extensiver Fleisch-Rinder-Haltung. Einer der Vollerwerbsbetriebe praktiziert neben der Milchwirtschaft noch Schweinemast und einen landwirtschaftlichen Lohnbetrieb. Es gibt in Hetthorn sieben Pferdehalter, davon sind fünf auch Züchter.

Die Landschaftsstruktur besteht aus Sandboden, Grünland mit Niedermoor-Untergrund und einen Anteil Hochmoor, der aber auch zum Teil als Grünland extensiv bewirtschaftet wird.

Die Geest als Ackerland wird größtenteils durch Futtermais-Anbau bewirtschaftet, ein kleinerer Anteil dagegen mit Getreideanbau. Hackfrucht gibt es seit 1978 nicht mehr.

Das Grünland wird durch mehrfache Silomahd mit einem sehr geringen Anteil an Heugewinnung bewirtschaftet.

Entwässerung

Die Flüsse Lune und Gackau bilden teilweise die Gemarkungsgrenze zu Nesse, Düring und Wittstedt und dienen Hetthorn zur Flächenentwässerung.

Verantwortlich für den Unterhalt der Lune und der Gackau (Gewässer II. Ordnung) ist der Unterhaltungsverband Nr. 80 Lune. Für den Unterhalt der Gräben III. Ordnung, Abzuggräben und Vorfluter, ist der Wasser und Bodenverband Untere Lune verantwortlich. Jedem Grundstückseigentümer muss die Möglichkeit eingeräumt werden, sein eigenes Grabensystem an einen Graben III. Ordnung anschließen zu können.

Der Deichverband Osterstader Marsch ist zuständig für die Deichsicherung und die angetriebene Treibselentsorgung.

Moorgebiete

Das Moor besteht aus Birken-Bruchwald mit einem Anteil Grünland. Das Grünland wird nur teilweise extensiv bewirtschaftet.

1984 und 1993 kaufte die Landesjägerschaft Niedersachsen eine Birken-Bruchwald-Fläche mit einer Größe von ca. 15 ha als Biotopschutzfläche.

Faulschlamm läuft in den Moorkanal

Faulschlamm-Deponie

Der Abwässer-Zweck-Verband der Gemeinde Loxstedt kaufte 1969 ein Ödmoor-Grundstück mit einer Größe von ca. 3 ha zum Ausbau als Faulschlamm-Teich zur Resteentsorgung der Kläranlage Nesse. Es wurden durch Verwallung sechs Kammern mit einer Dammhöhe von ca. 3 m in diese Fläche eingebaut. Die Fangkammern bekamen ein Überlaufsystem (Mönch), um das geklärte Wasser über den Hahnenknoop-Hetthorner Moorkanal, einem Gewässer II. Ordnung, in die Lune abzuleiten. Der Faulschlamm wurde mittels zweier Pumpstationen befördert.

Die Dämme versackten und brachen, es kam zum Grundbruch im Moor-Untergrund und die graue Brühe schwamm über den Hahnenknoop-Hetthorner-Moorkanal ungereinigt in die Lune.

1984 mussten der Faulschlamm-Teiche aufgegeben werden. Biologen hatten gemessen, dass im Moorkanal 60 Milligramm Ammonium pro Liter Wasser transportiert wurde, das 120 fache des zulässigen Grenzwertes.

Die Natur hat sich die Fläche zurückgeholt. Als unsichtbare Altlast ist das Sickerwasser anzusehen, das laufend kontrolliert werden muss. Als sichtbare Altlast ist der verfallene sechsdrähtige Stacheldrahtzaun anzusehen, sowie verfallene alte Warnschilder und Mönche.

Geschichte

Hetthorn war ein Vorwerk vom Rittergut Holte. Der Ursprung des Ortsnamen kommt vom Begriff He het dat Horn. Das Horn war Utensil der Vieh- und Schweinehirten. Später schrieb man Hethorn.

1382 wurde Hethorn zum ersten Mal in alten Schriften benannt. Die damalige Besitzer waren die Knappen Eimer von Würden und Allrich Weyhe. Sie verkauften das Rittergut an Carsten von Düring (der Jüngere).

1500 wurde der Besitz von Johann von Behr gekauft, der später im Garten der Gutsstelle in einer Steingrotte beigesetzt wurde. Das Erbe ging weiter an Jost von Behr, Jacob von Behr und Barthold von Behr. Barthold von Behr verkaufte an Johann von Hattorf, der weiter vererbte an Philipp von Hattorf.

1730 wurde Philipp von Hattorf in die Ritterschaft aufgenommen.

1764 wurde das Rittergut durch von dem Knesebeck gekauft.

1836 wurde das Rittergut von Freiherr von Hodenhagen gekauft.

1839 wurde das Rittergut von dem Bürgerlichen *Allrich Becken* gekauft.

1890 gründete Allrich Becken und sein Sohn eine Torfstreu-Fabrik in der Gemarkung Stotel, die 1913 an Gerhard Ahrends weiter verkauft wurde. Allrich Becken übergab das Rittergut an seinen Sohn, der dann

1905 das Gut unter seinen drei Söhnen aufteilte. Es wurden zwei Rentenhöfe gegründet. Einer dieser Höfe wird heute noch erfolgreich geführt.

Altes Strohdachhaus um 1920

1924 gründete das Torfwerk Ahrends eine Moorsiedlung, die 1964 verkauft wurde und 1997 vom neuen Besitzer als landwirtschaftlicher Betrieb aufgelöst wurde durch Landverkauf.

1932 gingen zwei der Rittergut-Höfe (Hetthorn Nummer 1 und 16) in die Zwangsversteigerung und wurden von der Spar-und Darlehnskasse Stotel übernommen.

1933 wurde der Hof Hetthorn-Nummer 16 verkauft. Dieser Hof wurde bis 1999 vom neuen Besitzer bewirtschaftet. Dann wurde das Land verpachtet.

1937 wurden von dem zweiten Hof des ehemaligen Ritterguts Hetthorn-Nummer 1 zwei Siedlungsstellen gegründet unter Hetthorn-Nummer 1 und der Nummer 22.

1974 wurde der landwirtschaftliche Betrieb Nummer 22 aufgegeben. Das Land wurde verpachtet.

1967 wurde in Eigenleistung für den in Aussicht gestellten Schulbus ein Buswendeplatz gebaut.

1988 bekam Hetthorn neue Straßennamen und Hausnummern.

1995 wurde der landwirtschaftliche Betrieb Nummer 1 aufgegeben. Das Land wurde zum Teil verpachtet.

Wohngebäude

Jahr Anzahl
1821 10
1895 12
1925 19
1950 19
1961 19
1966 26
1988 28
1997 29
2005 29

Einwohner

Jahr Anzahl
1821 40
1848 67
1871 66
1905 61
1925 112
1939 107
1950 179 (davon 47 Vertriebene)
1956 113
1961 102 (davon 47 weiblich)
1965 113
1981 122
1998 83
2004 81

Flüchtlinge

1950 waren in Hetthorn 47 Flüchtlinge und Ausgebombte auf den Höfen und Häusern der Einheimischen einquartiert. Sie lebten, wie zum Teil auch die Hausbesitzer, in sehr beengten Verhältnissen. Eigens für diesen Zweck baute die Gemeinde Hetthorn 1945 zwei Behelfsheime. In den 50er Jahren gelang es den Vertriebenen, eigene Wohnstätten zu schaffen.


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