Hochfernerspitze

Hochfernerspitze
Hochfernerspitze
Hochferner vom Landshuter Höhenweg aus gesehen

Hochferner vom Landshuter Höhenweg aus gesehen

Höhe 3.463 m ü. A.
Lage Italien, Autonome Provinz Bozen-Südtirol
Gebirge Zillertaler Alpen, Hauptkamm
Geographische Lage 46° 58′ 44″ N, 11° 43′ 1″ O46.97888888888911.7169444444443463Koordinaten: 46° 58′ 44″ N, 11° 43′ 1″ O
Hochfernerspitze (Tirol)
Hochfernerspitze
Typ flache Firnkuppe, mit aperem Felsgipfel
Erstbesteigung 8. August 1878 durch Rudolf Seyerlen mit den Bergführern Stephan Kirchler und Johann Niederwieser (vulgo Stabeler) aus Sand in Taufers
Normalweg von der Hochfeilerhütte aus in einer Hochtour über den oberen Bereich des Weißkarferners und über den Ostgrat zum Gipfel in leichter Kletterei im UIAA Schwierigkeitsgrad I
Besonderheiten an der Nordseite befinden sich zwei sogenannte Hängegletscher, Hochferner und Grießferner

Die Hochfernerspitze, auch kurz Hochferner genannt, ist mit 3463 Metern einer der höchsten Berge in den Zillertaler Alpen. Sein Gipfel liegt auf dem Hauptkamm dieser Berggruppe auf italienischem Gebiet, in der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol. Die Staatsgrenze zwischen Österreich und Italien verläuft 500 Meter nordöstlich von Gipfel entfernt über einen Randgrat. Der Berg ist im gesamten Bereich über 2500 Metern Höhe vergletschert und bildet markante bis 950 Meter hohe eisbedeckte Abstürze (Hängegletscher) nach Nordwesten, die zum Teil bis 70° geneigt sind. Durch diese Nordwand führen klassische Eistouren des Alpinismus. Zuerst bestiegen wurde die Hochfernerspitze am 8. August 1878 durch den Jenaer Professor der Philosophie und Alpinisten Rudolf Seyerlen mit den Bergführern Stephan Kirchler und Hans Stabeler aus Sand in Taufers.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Umgebung

Die Hochfernerspitze liegt gut acht Kilometer Luftlinie östlich von Sankt Jakob im Pfitscher Tal. Sie bildet mit dem 3510 Meter hohen Hochfeiler im Südosten und der Hinteren Weißspitze mit 3431 Metern Höhe im Südwesten eine Art Bergmassiv mit großer geografischer Dominanz. Hier erreicht der Zillertaler Hauptkamm seine größte Höhe. Benachbarte Berge, weiter entfernt, sind im Norden der Hochsteller mit 3097 Metern Höhe und im Westen die Vordere Weißspitze (3276 m). Nach Osten hin fällt die Hochfernerspitze steil hinab zum Schlegeiskees, im Süden liegt der Weißkarferner, im Westen und Nordwesten erstrecken sich Weißspitzenferner, Hochferner und Grießferner. Im Norden befindet sich das Rötkees. Alle diese Gletscher sind aufgrund der globalen Erwärmung stark im Schwinden begriffen.

Hochferner-Nordwand mit dem Grießferner

Stützpunkte und Routen

Der Weg der Erstbesteiger von 1878 führte von Lappach aus zu einer Hütte auf der Unteren Neveser Alpe. Von dort aus ging es am 8. August 1878 weiter hinauf zum Eisbruggjoch und zunächst auf den Hochfeiler. Dieser wurde in nördlicher Richtung überschritten und über den Weißkarferner erreichte man nach siebeneinhalb Stunden den Gipfel der Hochfernerspitze, wo Seyerlen im Firn eine Flasche mit seiner Visitenkarte deponierte.[1] Der heutige Normalweg, die leichteste Route, auf die Hochfernerspitze führt von der Hochfeilerhütte auf 2710 Metern Höhe aus als kombinierte Hochtour (Eis und Fels), die nur mit entsprechender Ausrüstung und Erfahrung begangen werden sollte, nordöstlich in Richtung des Hochfeilers. Dann verläuft sie nördlich über das obere Nährgebiet des Weißkarferners entlang des Ostgrats im, laut Literatur, Schwierigkeitsgrad UIAA I zum Gipfel in drei Stunden. Auch von der Edelrauthütte (2545 m) aus kann die Hochfernerspitze über den Gliderferner in ca. fünf bis sechs Stunden begangen werden. Von Norden her ist eine Besteigung als kombinierte Tour vom Furtschaglhaus (2295 m) aus über das Rötkees möglich. Hier müssen, laut Literatur, 8 bis 9 Stunden Gehzeit, und Kletterstellen im UIAA-Grad II bedacht werden. Für Bergsteiger, die die Nordwände der Hochfernerspitze begehen wollen, dient die Günther-Messner-Biwakschachtel, benannt nach dem Südtiroler Bergsteiger Günther Messner, auf 2429 Metern Höhe, 2½ Stunden Gehzeit oberhalb vom Dorf Stein im Pfitsch, als Stützpunkt.[2]

Literatur und Karte

Einzelnachweise

  1. Zeitschrift des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins, Band X, München 1879, S. 103 ff.
  2. Heinrich und Walter Klier: Alpenvereinsführer Zillertaler Alpen, München 1996, S. 248 ff., Rz 1245 ff.

Weblinks

 Commons: Hochfernerspitze – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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