- Alsóör
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Wappen Karte Basisdaten (Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Bundesland Burgenland Politischer Bezirk Oberwart (OW) Fläche 20,2 km² Koordinaten 47° 16′ N, 16° 14′ O47.25888888888916.233888888889306Koordinaten: 47° 15′ 32″ N, 16° 14′ 2″ O Höhe 306 m ü. A. Einwohner 914 (31. Dez. 2008) Bevölkerungsdichte 45 Einwohner je km² Postleitzahl 7501 Gemeindekennziffer 1 09 25 NUTS-Region AT113 Adresse der
GemeindeverwaltungGemeinde Unterwart
7501 UnterwartOffizielle Website Politik Bürgermeister Josef Horvath (ÖVP) Gemeinderat (2007)
(13 Mitglieder)Lage der Gemeinde Unterwart Unterwart (ungarisch: Alsóőr) ist eine Gemeinde im Burgenland im Bezirk Oberwart in Österreich. Der Volksgruppe der Burgenlandungarn gehören 54% der Bevölkerung an. Der deutschsprachige Anteil der Bevölkerung beläuft sich auf 37,7%.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die Gemeinde liegt im Südburgenland. Ortsteile der Gemeinde sind Eisenzicken und Unterwart.
Geschichte
Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Eine entsprechende ungarische Bezeichnung fehlt, da das Burgenland nie eine organisatorische Einheit innerhalb von Ungarn darstellte. Die Gemeinde Unterwart gehörte zu jenen adeligen Siedlungen der Oberen Wart, deren Ureinwohner von den ungarischen Königen der Árpáden-Dynastie nach der Sesshaftwerdung der Ungarn und der Konsolidierung des ungarischen Staatssystems als Grenzwächter (speculatores nostri) an der westlichen Reichsgrenze angesiedelt wurden. Diese Grenz-wächter besaßen königliche Privilegien, waren frei und keiner Herrschaft untertan. Der Freiheitsbrief König Karl Roberts I. aus dem Jahre 1327 bestätigte nicht nur ihre Freiheiten, sondern schuf für sie eine eigene Warthoheit und nahm sie in den Stand des Landadels auf - bei gleichzeitiger Einweisung in ihre frühere Besitzungen zwischen den Burgen Bernstein und Güssing.
Der ungarische Reichstag bestätigte des Öfteren (1478, 1498, 1547) diese Rechte und die Einwohner als Adelige („cum nobiles sint regni Hungariae“) bezeichnete.
Das Gebiet der Gemeinde Unterwart wurde bis in das 19. Jahrhundert von der örtlichen Communitas (=adelige Wirtschaftsgemeinschaft) bewirtschaftet und verwaltet. Neben der Landwirtschaft blühen auch Handel und Gewerbe. Noch im 19. Jahrhundert wurden fast alle Gewerbe- und Handelssparten ausgeübt, wie Buchbinder, Drechsler, Gerber, Hutmacher, Tsismenmacher, Watteerzeuger und andere. Die Handwerksfahne wird noch heute in der Kirche aufbewahrt.
Im Gegensatz zu den übrigen Siedlungen der OBEREN WART (Oberwart, Siget i. d. W. und Jabing) war und ist die Bevölkerung der Gemeinde Unterwart immer rein katholisch gewesen. Die Gemeinde gehörte bis 1797 zur Pfarre Oberwart, wurde zuerst eine selbständige Kaplanei und 1808 eine selbständige Pfarre, wobei die örtliche Communitas die Pflichten des Patronatsherrn auf sich nahm.
Die schlechte Wirtschaftslage um die Jahrhundertwende und besonders nach dem ersten Weltkrieg veranlasste einen Großteil der Jugend in die Vereinigten Staaten von Amerika (St. Louis) auszuwandern.
Nach Ende des ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 10. September 1919, beziehungsweise in den Verträgen von Venedig am 13. Oktober 1921 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).
Die 1975 eröffnete Bibliothek im Gemeindeamt mit ihren 30.000 Bänden sowie die Eröffnung der neu ausgebauten Ungarischen Bibliothek in der „Alten Schule“ Anfang Juni 2001 trägt wesentlich neben der Schule und Kirche zur Bestandserhaltung der ansässigen ungarischen Volksgruppe bei. Das im Jahre 1973 eröffnete Heimatmuseum in einem typischen Arkaden-Bauernhaus bewahrt und bietet die kunsthistorisch und volkskundlich bedeutsam bäuerlichen Gerätebestand aus dem 19. und 20. Jahrhundert dar.
Politik
Bürgermeister ist Josef Horvath von der ÖVP.
Die Mandatsverteilung (13 Sitze) in der Gemeindevertretung ist SPÖ 5, ÖVP 8 Mandate.
Bekannte Persönlichkeiten
- Monsignore Dr. Johann Hörist (1961-2007), Rektor des Päpstlichen Instituts Collegio Teutonico di Santa Maria dell’Anima von 2004 bis 2007
Weblinks
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