- Hoher Tenn
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Hoher Tenn Blick Richtung Süden vom Nordende des Zeller Sees über Zell am See
Mitte Hoher Tenn (3368 m) mit Imbachhorn (2470 m) und Vorbergen, rechts Kitzsteinhorn (3203 m), links Schwarzkopf (2765 m)Höhe 3.368 m ü. A. Lage Salzburg, Österreich Gebirge Glocknergruppe, Hohe Tauern Dominanz 2,1 km → Großes Wiesbachhorn Schartenhöhe 337 m ↓ Wiesbachscharte Geographische Lage 47° 10′ 45″ N, 12° 45′ 2″ O47.17916666666712.7505555555563368Koordinaten: 47° 10′ 45″ N, 12° 45′ 2″ O Typ Doppelgipfel Gestein Kalkglimmerschiefer / Gipfelaufbau aus Serpentinit Erstbesteigung etwa 1840 durch den Kardinal Friedrich Fürst Schwarzenberg in kleiner Gesellschaft Normalweg von der Gleiwitzer Hütte über Kempsenkopf, Hirzbachtörl und den Nordwestgrat zum Gipfel Der Hohe Tenn, früher auch Hochtenn genannt, ist ein zweigipfeliger Berg im österreichischen Bundesland Salzburg. Er besteht aus einem Südwestgipfel, genannt Bergspitze mit einer Höhe von 3368 Metern und dem Nordostgipfel, genannt Schneespitze, die 3317 Meter hoch ist. Der Tenn gehört zur Glocknergruppe im mittleren Teil der Hohen Tauern in den Zentralalpen. Zwischen den beiden Gipfeln liegt auf einer Höhe von 3293 Metern der Tennsattel. Nach Nordosten und Nordwesten sendet er ausgeprägte lange Grate aus. Er besitzt besonders nach Norden hin eine große geografische Dominanz, die ihn, in Verbindung mit seiner leichten Erreichbarkeit, zu einem beliebten Kletterberg macht. Von Zell am See im Pinzgau aus betrachtet dominiert er hinter dem Imbachhorn (2470 m) das Tauernpanorama.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Zuerst bestiegen wurde der Hohe Tenn ungesicherten Angaben zufolge in den 1840er Jahren durch den Kardinal Friedrich Fürst Schwarzenberg in kleiner Gesellschaft.[1][2] Die erste literarisch dokumentierte Überschreitung beider Gipfel erfolgte am 16. August 1871 durch den Pelzhändler Albert Kaindl aus Linz und Josef Pöschl aus Wien mit dem Bergführer Johann Grill, genannt der Kederbacher. Allerdings fand die Gruppe auf beiden Gipfeln bereits trigonometrische Zeichen, die bereits in den 1850er Jahren im Rahmen der Landesvermessung hinaufgebracht worden sein mussten.[3]
Umgebung
Geografisch gesehen liegt der Hohe Tenn im Zentrum des sogenannten Fuscher/Kapruner Kamms, der sich in nordsüdlicher Richtung erstreckt. Nach Norden fällt der Tenn hinab ins Salzachtal, nach Osten ins Fuscher Tal und nach Westen hinunter zum Stausee Wasserfallboden im Kapruner Tal. Auf dem Hohen Tenn liegt westlich des Tennsattels im Gipfelbereich das sogenannte Dreieckige Firnfeld. Kleinere Gletscher sind im Südosten das Walcher Kees, im Südwesten das Wielingerkees und im Nordwesten das kleine Hirzbachkees. Benachbarte bedeutende Gipfel befinden sich nur südlich des Tenns. Im Kammverlauf liegen, getrennt durch die Wiesbachscharte (3031 m), das Kleine Wiesbachhorn mit einer Höhe von 3283 Metern und als höchster Berg der Gegend das 3564 Meter hohe Große Wiesbachhorn. In nördlicher Richtung liegt noch der unbedeutende Kleine Tenn (3155 m). Fusch an der Großglocknerstraße liegt etwa sieben Kilometer Luftlinie nordöstlich des Hohen Tenns entfernt und Kaprun gut 11 km in nördlicher Richtung.
Stützpunkt und Routen
Der Weg des Kardinals Schwarzenberg führte vom nordöstlich gelegenen Fusch aus über die Schmalzgrubenalm und dem ehemaligen Schmalzgrubenkees hinauf zum Zwingkopf (3117 m) und dann über den Tenngrat, dem Nordostgrat, zum Gipfel. Die Gehzeit betrug laut Literatur etwa sechs Stunden.
Heute dient als Stützpunkt für eine Besteigung des Hohen Tenns die Gleiwitzer Hütte auf 2176 Metern Höhe. Der Normalweg führt von der Hütte aus zunächst auf dem Gleiwitzer Höhenweg bis zum Kempsenkopf (3090 m) und über den Bauernbrachkopf (3125 m) hinunter ins Hirzbachtörl. Im weiteren Verlauf führt der Weg sehr ausgesetzt an Drahtseilen entlang und auf Eisenstiften hinauf auf den Kleinen Tenn (3158 m), schließlich über den Nordwestgrat zum Gipfelpunkt. Die Klettertour erfordert Schwindelfreiheit und die Fähigkeit im UIAA-Schwierigkeitsgrad II bis III klettern zu können. Die Gehzeit beträgt laut Literatur etwa 5 Stunden bei einem Unterschied von 915 Höhenmetern. Weitere Kletterrouten bis zum UIAA-Grad III führen durch die Nordwand und über den Nordpfeiler.[4]
Literatur und Karte
- Willi End: Alpenvereinsführer Glocknergruppe, Bergverlag Rother, München 2003, ISBN 3-7633-1266-8
- Eduard Richter: Die Erschließung der Ostalpen, III. Band, Verlag des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins, Berlin 1894
- Alpenvereinskarte 1:25.000, Blatt 40, Glocknergruppe
Einzelnachweise
- ↑ Willi End: Alpenvereinsführer Glocknergruppe, München 2003, S. 457
- ↑ Zeitschrift des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins, Band II, München 1871, S. 274
- ↑ Jahrbuch des Oesterreichischen Alpenvereins, IX. Band, Wien 1873, S. 166
- ↑ Willi End: Alpenvereinsführer Glocknergruppe, München 2003, S. 458 ff., Rz 1641 ff.
Weblinks
Commons: Hoher Tenn – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
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