Holzhausen (Greifenstein)

Holzhausen (Greifenstein)
Holzhausen
Gemeinde Greifenstein
Koordinaten: 50° 36′ N, 8° 17′ O50.5952788.283611280Koordinaten: 50° 35′ 43″ N, 8° 17′ 1″ O
Höhe: 280 m ü. NN
Fläche: 6,55 km²
Einwohner: 880 (12. 31 2010)
Eingemeindung: 1. Jan. 1977
Postleitzahl: 35753
Vorwahl: 06478
Holzhausen (Hessen)
Holzhausen

Lage von Holzhausen in Hessen

Holzhausen ist ein Ortsteil der Gemeinde Greifenstein im Lahn-Dill-Kreis in Mittelhessen.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Ort liegt am unteren Ulmbach, am Südrand des Westerwaldes, ca. 17 km westlich der Kreisstadt Wetzlar und ca. 10 km östlich der Stadt Weilburg.

Weitere Städte in der Umgebung sind Braunfels (ca. 10 km südlich), Herborn (ca. 20 km nördlich) und Limburg an der Lahn (ca. 30 km südwestlich). Bis nach Frankfurt am Main sind es etwa 70 km.

Holzhausen, Allendorf und Ulm (alles Greifensteiner Ortsteile) bilden gemeinsam die Region Ulmtal, in dem sich der wirtschaftliche Schwerpunkt der Gemeinde Greifenstein befindet.

Holzhausen hat derzeit ausgewiesene 655 Hektar Grundfläche, die sich aus 206 ha landwirtschaftliche Nutzfläche, 355 ha Waldfläche, 10 ha Wasserfläche und 84 ha Gebäude- und Verkehrsfläche zusammensetzen. Dabei fließt der Ulmbach im offenen Bachlauf durch den Ort. Seine Anlage, die schönen Fachwerkhäuser und die 700 Jahre alte Kirche prägen das Dorfbild Holzhausens maßgeblich.

Geschichte

Die Geschichte des Ortes beginnt mit der urkundlichen Erwähnung einer Schenkung am 28. Mai 774 n. Chr. an das Kloster Lorsch. Das übertragene Holzhusen war ein für damalige Zeiten ein recht großer, nicht gerade unbedeutender landwirtschaftlicher Besitz, so dass anzunehmen ist, dass die Wurzeln des Ortes viel weiter in den Vergangenheit reichen, als dies urkundlich erwähnt ist.

Bei Holzhausen befinden sich auf dem „Burgberg Lichtenstein“ noch Reste der vermutlich um 1225 erbauten Burg Lichtenstein.

Seit jeher war Holzhausen eine eigenständige Gemeinde im Kreis Wetzlar, ehe 1973 der Ort mit Ulm und Allendorf zur Gemeinde Ulmtal zusammengefasst wurde, welche im Zuge der hessischen Gebietsreform im Jahr 1976 wieder aufgelöst wurde. Allendorf wurde in die Gemeinde Greifenstein eingegliedert – trotz lauter und starker Proteste besonders der Allendorfer Bürger am Hessischen Landtag in Wiesbaden. Die Gemeinde Ulmtal und somit auch Holzhausen sollte ursprünglich der Stadt Leun angegliedert werden, dagegen entschied sich jedoch der Hessische Landtag in seiner letzten Sitzung vor der Gebietsreform. 1974 feierten die Ulmtaler Gemeindeteile gemeinsam das 1200-jährige Bestehen ihrer Ortschaften.

1981 wurde Holzhausen im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ Gebiets- und Bezirkssieger. 1973 gelang es den Holzhäusern, den 2. Platz im Land Hessen zu erhalten.

Öffentliche Einrichtungen

Holzhausen unterhält seit den 20er Jahren eine Freiwillige Feuerwehr. 1920 wurde darüber hinaus der Turn- und Sportverein TuSpo 1920 mit eigenen Räumlichkeiten gegründet. Außerdem gibt es einen Reit- und Fahrverein mit eigener Halle, die auch von den Voltigier- und Pferdefreunden Holzhausen e.V. genutzt wird. Frauenchor, Gesangverein, Heimat- und Verkehrsverein, der VdK, der Verein Deutscher Schäferhunde e.V. und der Naturschutzbund runden ein weit gefächertes Vereinsprogramm ab. Im Mai 2010 wurde eine Rettungswache des DRK eingerichtet.

Sehenswürdigkeiten

Im „Alten Haus“ haben die Holzhäuser Bürger in jahrelanger Arbeit ein Heimatmuseum eingerichtet, in dem unter sachkundiger Führung die Holzhäuser Wohnkultur um 1900 gezeigt wird.

Darüber hinaus finden alljährliche Veranstaltungen statt, die unter Einbeziehung historischen Brauchtums als besonders sehenswert einzuschätzen sind, wie beispielsweise das Aufstellen des Maibaums in alter Tracht, die „Maifeier“ am 1. Mai oder das „Sonnwendfeuer“ zur Sommernachtswende.

Traditionell findet seit 1986 am ersten Samstag im Dezember unter festlicher Beleuchtung in der Ortsmitte Holzhausens der „Nikolausmarkt“ statt, dessen Reinerlös von den Teilnehmern für gemeinnützige Zwecke in Holzhausen aufgewendet wird.

1963 bis 1965 wurde in zirka 1,5 km oberhalb von Holzhausen die Ulmtalsperre errichtet, die den Ulmbach zur Vermeidung von Hochwasserschäden im Ort staut und heute mit dem dazugehörigen Campingplatz als Bade- und Freizeitstätte in der Region Ulmtal dient.

Kulturdenkmäler in Holzhausen

siehe Liste der Kulturdenkmäler in Holzhausen

Verkehr

Mit der Landesstraße 3282 ist Holzhausen an das klassifizierte Straßennetz angebunden. Seit 1974 gab es Forderungen zu einer Ortsumgehung der Landesstraße 3282. Diese Umgehungsstraße wurde im Dezember 2009 für den Verkehr freigegeben. Holzhausen ist über die BAB 45 über die Anschlussstellen Ehringshausen und Wetzlar-Ost und über die BAB 480 mit der Anschlussstelle Aßlar zu erreichen. Etwa 6 Kilometer südlich von Holzhausen befindet sich die Bundesstraße 49, welche eine schnelle Verbindung nach Wetzlar, Gießen, Limburg an der Lahn und Weilburg darstellt. eendigung des Bahnverkehrs auf der Ulmbachtalbahn wurde die Strecke in den 1990er Jahren zurückgebaut.

Öffentlicher Personennahverkehr

Holzhausen ist durch eine Buslinie an den Nahverkehr in Wetzlar angeschlossen. Auch existieren unregelmäßige Fahrverbindungen nach Solms, Ehringshausen, Stockhausen und in die anderen Greifensteiner Ortsteile. Ab dem 9. Dezember 2007 wird das Linienkonzept im Greifensteiner Land vollständig umgestellt. Ab diesem Zeitpunkt werden die Buslinien in der Region Ulmtal von einem Weilburger Unternehmen betrieben und regelmäßig bedient.

Im Jahr 1922 wurde die Ulmbachtalbahn (im Volksmund auch Balkanexpress genannt) von Stockhausen (Anschluss an die Lahntalbahn) nach Beilstein (eine Verlängerung zur Westerwaldquerbahn kam wegen des 2. Weltkrieges nicht zu Stande) vollendet, um einerseits die Rohstoffe aus dem Ulmtal abzutransportieren und andererseits einen Personenverkehr zu ermöglichen. Nach Beendigung des Personenverkehrs 1976 und des Güterverkehrs im Jahr 1988 wurde die Ulmbachtalbahn stillgelegt und kurz darauf abgebaut. Heute soll auf der ehemaligen Trasse ein Radweg entstehen.

Weblinks


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