- Beilstein (Westerwald)
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Beilstein Gemeinde GreifensteinKoordinaten: 50° 37′ N, 8° 15′ O50.6108338.244167370Koordinaten: 50° 36′ 39″ N, 8° 14′ 39″ O Höhe: 370 m ü. NN Fläche: 10,24 km² Einwohner: 1.575 (30. Juni 2010) Eingemeindung: 1. Jan. 1977 Postleitzahl: 35753 Vorwahl: 02779 Lage von Beilstein in Hessen
Beilstein/Westerwald ist mit gut 1.500 Einwohnern der größte Ortsteil der Gemeinde Greifenstein im Lahn-Dill-Kreis in Mittelhessen.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Der Ort liegt etwa 10 Kilometer südwestlich von Herborn, 17 Kilometer nordwestlich der Kreisstadt Wetzlar und gut 80 Kilometer nördlich von Frankfurt am Main.
Er befindet sich im hessischen Teil des Westerwaldes, nahe zur Grenze nach Rheinland-Pfalz. Beilstein liegt am nördlichen Ende des Ulmbachs in einem sich weitenden Quellgebiet, dass von bewaldeten Höhenzügen umgeben wird. Der Ort liegt auf einer Höhe von etwa 370 Meter über NN.
Geschichte
Beilstein ist aus den drei Dörfern Beilstein, Haiern und Wallendorf zusammengewachsen, von denen letzteres bereits im Jahre 774 erstmals urkundlich erwähnt wurde.
Beilstein gehörte, zusammen mit Mengerskirchen und Nenderoth, zur Kalenberger Zent. Beilstein selbst erhielt am 18. Februar 1321 die Stadtrechte, die dem Ort aber nach dem Dreißigjährigen Krieg wieder aberkannt wurden. Das Dorf Haiern gehört erst seit 1941 zu Beilstein.
Die Burg Beilstein ist 1129 erstmals urkundlich erwähnt und wurde um 1320 von den Grafen von Nassau ausgebaut. 1321 erwirkten sie für den Ort Stadtrecht. 1363–1561 bestand eine Linie Nassau-Beilstein des Grafengeschlechts, und 1607–20 war Beilstein erneut Residenz einer Nebenlinie des Hauses Nassau-Dillenburg unter Georg von Nassau-Beilstein.
Zu Beginn der 1970er-Jahre wurde der Ort im Zuge der kommunalen Neugliederung ein Ortsteil der neu geschaffenen Gemeinde Greifenstein.
Sehenswürdigkeiten
Die wohl wichtigste Sehenswürdigkeit in Beilstein selbst ist die heute nur teilweise wieder aufgebaute Ruine der Burg Beilstein, die erstmals 1229 erwähnt wurde und nur wenige Meter über dem Ort steht. Sie ist heute ein Wohnheim für Menschen mit Behinderungen.
Weiter östlich gelegen kann die Burg Greifenstein mit ihrem Glockenmuseum besichtigt werden.
Kulturdenkmäler in Beilstein
siehe Liste der Kulturdenkmäler in Beilstein
Wirtschaft und Infrastruktur
Der Abbau von Tonerde und Basalt war seit Beginn des 20. Jahrhunderts der wichtigste Wirtschaftsfaktor des Ortes. Die eher extensive Landwirtschaft hat auch in der Vergangenheit keine nennenswerte Rolle gespielt. Vor dem Senckenberg-Museum in Frankfurt stehen Basalt-Säulen aus einem der Beilsteiner Steinbrüche.
Heute befinden sich einige eher kleinere verarbeitende Betriebe in Beilstein. Ferner sind einige Geschäfte des täglichen Bedarfs vorhanden.
Tourismus
Im Ort gibt es mehrere Gaststätten mit Fremdenzimmern. Südlich von Beilstein befindet sich die im Tal des Ulmbachs gelegene recht kleine und nur etwa 1000 Meter lange Ulmbachtalsperre, an deren Ufer sich ein Campingplatz befindet.
Verkehr
Östlich des Ortes verläuft die Bundesautobahn 45 mit den am nächsten gelegenen Ausfahrten Herborn Süd und Ehringshausen. Im Süden befindet sich die Bundesstraße 49, im Norden die B 255. Der Ort Beilstein kann durch mehrere Landstraßen erreicht werden, von denen eine nördlich um den Ort als Umgehungsstraße herumführt.
Der Ort war Endpunkt der von der an der Lahn gelegenen Kleinstadt Leun nach Norden bis Beilstein geführten Ulmbachtalbahn, die 1925 in erster Linie zum Abtransport der Tonerde und dem Basaltgestein errichtet wurde und in ihrer kurzen Bestehenszeit keinen nennenswerten Personenverkehr aufweisen konnte. Eine geplante Verlängerung der Strecke zur Westerwaldquerbahn wurde durch den 2. Weltkrieg nicht mehr umgesetzt. Bereits vor mehreren Jahrzehnten wurde erst der Personenverkehr (1976) und dann Ende der Achtziger der Güterverkehr eingestellt. Im Laufe der 1990er-Jahre wurden die Schienen komplett entfernt. Heute soll auf Teilen der Strecke ein Radweg entstehen.
Die nächsten Regionalbahnhöfe befinden sich in Weilburg, Leun, Wetzlar und Herborn.
Weblinks
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