- Greifenstein (Hessen)
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Wappen Deutschlandkarte 50.6213888888898.2944444444445273Koordinaten: 50° 37′ N, 8° 18′ OBasisdaten Bundesland: Hessen Regierungsbezirk: Gießen Landkreis: Lahn-Dill-Kreis Höhe: 273 m ü. NN Fläche: 67,43 km² Einwohner: 6.986 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 104 Einwohner je km² Postleitzahl: 35753 Vorwahlen: 02775, 02779, 06449, 06473, 06478, 06477 Kfz-Kennzeichen: LDK Gemeindeschlüssel: 06 5 32 010 LOCODE: DE GFS Adresse der
Gemeindeverwaltung:Herborner Straße 38
35753 GreifensteinWebpräsenz: Bürgermeister: Martin Kröckel (parteilos) Lage der Gemeinde Greifenstein im Lahn-Dill-Kreis Greifenstein ist eine Gemeinde im Lahn-Dill-Kreis im Land Hessen. Greifenstein umfasst 67,43 km² am östlichen Abhang des Westerwaldes. Ihren Namen hat sie von der Burg im gleichnamigen Ortsteil. Dort befindet sich das Deutsche Glockenmuseum, das mit ca. 50 Glocken die Entwicklung des Glockengusses zeigt. Der Sitz der Gemeindeverwaltung ist im Ortsteil Beilstein.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Nachbargemeinden
Greifenstein grenzt im Nordwesten an die Gemeinde Driedorf, im Norden an die Stadt Herborn und die Gemeinde Sinn, im Osten an die Gemeinde Ehringshausen, im Süden an die Stadt Leun (alle im Lahn-Dill-Kreis) und die Gemeinde Löhnberg sowie im Südwesten an die Gemeinde Mengerskirchen (beide im Landkreis Limburg-Weilburg).
Fauna und Natur
Mit 51,13 % Waldfläche hat die Gemeinde Greifenstein den größten Waldanteil der hessischen Gemeinden. Daraus resultieren hohe Einnahmen aus der Forstwirtschaft für den kommunalen Haushalt. Das Gemeindegebiet ist reich an Bodenschätzen, vor allem Basalt und Ton. Früher wurde auch Eisenerz gefördert.
Ortsteile
Tabelle der Ortsteile der Gemeinde mit Einwohnerzahl und Fläche.Stand 30. Juni 2010[2]
Ortsteile Einwohner Fläche km² Allendorf 1.309 7,80 Arborn 571 5,46 Beilstein 1.575 10,24 Greifenstein 578 9,79 Holzhausen 880 6,55 Nenderoth 387 6,02 Odersberg 279 3,84 Rodenberg 219 2,52 Rodenroth 419 6,61 Ulm 695 8,59 Gesamt 6.935 67,43 Bevölkerungsentwicklung
Vom Landesrechnungshof Hessen wurde für die Gemeinde Greifenstein im Oktober 2010 ein Bevölkerungsrückgang von 2377 Einwohnern bis 2050 errechnet. Somit würde die Einwohnerzahl 4676 betragen - ein Rückgang der Bevölkerung von über einem Drittel des heutigen Standes. Weiter hätte dies zur Folge, dass über 1.000 Wohnungen der Leerstand drohe.
Geschichte
Die Burg Greifenstein wurde im Jahre 1160 erstmals urkundlich erwähnt. Sie war namensgebend für die Gemeinde, die im Zuge der Gebietsreform in Hessen 1977 gegründet wurde. Sie wurde zusammengesetzt aus den Dörfern Allendorf, Ulm, Holzhausen und Greifenstein aus dem ehemaligen Landkreis Wetzlar und Arborn, Beilstein, Nenderoth, Odersberg, Rodenberg und Rodenroth aus dem ehemaligen Dillkreis.
Sehenswürdigkeiten
Kulturdenkmäler in Greifenstein
siehe Liste der Kulturdenkmäler in Greifenstein
Politik
Gemeindevertretung
Die Kommunalwahl am 27. März 2011 ergab folgendes Ergebnis: [3]
Gemeindewahl in Greifenstein2011%5040302010044,6%34,8%11,3%9,3%Gewinne und VerlusteParteien und Wählergemeinschaften %
2011Sitze
2011%
2006Sitze
2006SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 44,6 14 44,4 14 CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 34,8 11 35,2 11 FWG Freie Wählergemeinschaft 11,3 3 9,5 3 FDP Freie Demokratische Partei 9,3 3 10,9 3 Gesamt 100,0 31 100,0 31 Wahlbeteiligung in % 48,3 60,8 Erster Beigeordneter ist Wolfgang Leineweber, Mitglied der SPD-Fraktion.[4] In allen zehn Ortsteilen gibt es Ortsbeiräte.
Städtepartnerschaften
Seit 1980 besteht eine Städtepartnerschaft mit Sankt Andrä-Wördern in Österreich.
Verkehr und Infrastruktur
Die Gemeinde liegt im Städtedreieck von Wetzlar, Weilburg und Herborn. Die Autobahnanschlussstellen Ehringshausen, Wetzlar Ost und Herborn Süd an der A 45 können innerhalb von 10 bis 20 Minuten erreicht werden, ebenso die Bundesstraße 49. Alle Ortsteile sind an den Busverkehr angebunden.
Ab 1922 führte die Ulmbachtalbahn von der Lahntalbahn über die Leuner Ortsteile Stockhausen, Biskirchen und Bissenberg sowie die Greifensteiner Ortsteile Allendorf, Ulm und Holzhausen nach Beilstein. Ursprünglich sollte diese Strecke bis Driedorf gebaut werden, um dort auf die Westerwaldquerbahn zu treffen. Mitte der 1970er Jahre wurde der Personenverkehr und Anfang der 1990er Jahre auch der Güterverkehr eingestellt. Anschließend begann der Rückbau der Gleise.
Seit Beginn der 1970er Jahre befindet sich im Ortsteil Allendorf eine Veranstaltungshalle für bis zu 600 Personen. Im Ortsteil Beilstein steht für Feiern eine Sporthalle zur Verfügung; auch besitzt jeder Ortsteil ein Dorfgemeinschaftshaus.
Öffentlicher Personen Nahverkehr
Mehrere Buslinien beginnen bzw. enden in der Gemeinde, insgesamt 23 Bushaltestellen werden bedient. Neben dem Schülerverkehr zu den beiden Grundschulen in Allendorf und Beilstein werden auch die weiterführenden Schulen in Driedorf, Ehringshausen, Herborn und Wetzlar mit dem Bus an Schultagen angefahren. Während die Linien, welche die Ortsteile im ehem. Dillkreis bedienen über Driedorf nach Herborn fahren, richten sich die Linien im Altkreis Wetzlar auf Solms/Ehringshausen Wetzlar aus. Zwar besteht in Greifenstein selbst kein Bahnanschluss mehr, jedoch werden Anschlüsse an Züge der Lahntalbahn und der Dillstrecke sichergestellt. Zum Einsatz kommen Niederflurbusse neuerer Generation und Gelenkbusse.
Aktuell verkehren folgende Buslinien durch das Gemeindegebiet, Ortsteile sind markiert.
NummerLinienwegBemerkung120/125 Beilstein → Holzhausen → Ulm → Allendorf → Leun → Solms → Wetzlar - in Leun-Stockhausen Anschluss an die Lahntalbahn
204 Allendorf → Ulm → Holzhausen → Katzenfurt → Ehringshausen - in Katzenfurt Anschluss an die Dillstrecke
205 Greifenstein / Sinn → Ehringshausen - Schülerverkehr
206 Rodenroth → Beilstein → Greifenstein → Katzenfurt - in Katzenfurt Anschluss an die Dillstrecke
525 Driedorf → Rodenberg → Beilstein → Rodenroth / → Odersberg → Nenderoth → Arborn - Schülerverkehr
530/531 Arborn → Nenderoth → Odersberg → Driedorf → Rodenberg → Rodenroth → Beilstein → Herborn Derzeit bemühen sich Bürger des Ortsteiles Greifenstein um die Einrichtung eines Bürgerbusses, der das Nahverkehrsangebot für Senioren verbessern soll.
Wirtschaft
Im Wald zwischen den Ortsteilen Greifenstein und Holzhausen gelegen, befindet sich seit 1901 eine Klinik unter dem Namen "Waldhof Elgershausen". Die Pneumologische Klinik Waldhof Elgershausen ist heute ein Akutkrankenhaus, das in der Arbeitsgemeinschaft mit den Universitätskliniken Gießen Patienten mit Erkrankungen der Atmungsorgane betreut.[5] Bekanntheit hat die Klinik erlangt durch das Wirken von Prof. Dr. med. Harald Morr, der nach über 30-jähriger Tätigkeit als Direktor am 1. Juni 2009 in den Ruhestand gegangen ist.
In der Gemeinde selbst sind ca. 1.100 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze vorhanden, knapp die Hälfte davon ist im produzierenden Gewerbe tätig hauptsächlich in der Metall- und Holzverarbeitung. Viele kleine- und mittelständische Betriebe haben sich in den zehn Ortsteilen angesiedelt.
Bildung
Es gibt drei gemeindeeigene Kindergärten in Allendorf, Beilstein und in Nenderoth, weiterhin zwei Grundschulen in Allendorf und Beilstein. Zudem finden einzelne Kurse im Bereich der Erwachsenenbildung der Lahn-Dill-Akademie in den Dorfgemeinschaftshäusern einzelner Ortsteile statt.
Tourismus
Auf dem Gemeindegebiet befinden sich die Burg Greifenstein mit dem Glockenmuseum und die Ruine der Burg Beilstein im Ortsteil Beilstein. Kirchen befinden sich in Greifenstein, Beilstein und in Nenderoth, wo neben dem Gotteshaus auch ein Dorfbrunnen und eine tausendjährige Eiche stehen. Fast in jedem Ortsteil stehen Fachwerkhäuser verschiedener Bauarten. Zwischen Nenderoth und Odersberg gibt es einen romantischen Wasserfall.
In der Gemeinde stehen ca. 100 Kilometer ausgebaute Rad- und Wanderwege zur Verfügung. Ein Anziehungspunkt ist die Ulmtalsperre bei Holzhausen mit einem Campingplatz, einer Liegewiese und einem Badebereich. Für die Sicherheit während der Badesaison sorgt die Deutsche-Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Der ungefähr 2,7 Kilometer lange Fußweg wird von Wanderern, Radfahrern, Inlineskatern und Nordicwalkern rege genutzt.
Im Ortsteil Arborn befindet sich eine Wochenendhaussiedlung mit einem Freibad. Ein weiteres Freibad gibt es in Nenderoth, Skilifte in Greifenstein und Arborn. Seit 2002 besteht in Allendorf das Outdoor-Center-Lahntal, ein Freizeit- und Erlebnispark.
Persönlichkeiten
Erwin Piscator wurde 1893 in Ulm im damaligen Kreis Wetzlar geboren. Er war einer der bekanntesten deutschen Theaterintendanten und -regisseure seiner Zeit.
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der hessischen Gemeinden am 31. Dezember 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ „Daten und Fakten“ der Gemeinde Greifenstein, Stand 30. Juni 2010
- ↑ Endgültiges Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011, Greifenstein, Hessisches Statistisches Landesamt. Abgerufen am 4. April 2011.
- ↑ Gemeindevorstand. Gemeinde Greifenstein, archiviert vom Original am 4. Juli 2011, abgerufen am 4. Juli 2011 (html, deutsch).
- ↑ Pneumologische Klinik Waldhof Elgershausen
Weblinks
Commons: Greifenstein (Hessen) – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienStädte und Gemeinden im Lahn-Dill-KreisAßlar | Bischoffen | Braunfels | Breitscheid | Dietzhölztal | Dillenburg | Driedorf | Ehringshausen | Eschenburg | Greifenstein | Haiger | Herborn | Hohenahr | Hüttenberg | Lahnau | Leun | Mittenaar | Schöffengrund | Siegbach | Sinn | Solms | Waldsolms | Wetzlar
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