- Hubertus von Lüttich
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Hubertus von Lüttich (französisch Hubert de Liège; * um 655 in Toulouse; † 30. Mai 727 in Tervuren, heute Flämisch-Brabant bei Brüssel, Belgien) war Bischof von Maastricht und Lüttich.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Hubertus lebte als Pfalzgraf am Hof Theoderichs III. in Paris, später in Metz am Hofe Pippins des Mittleren, mit dem er wohl verwandt war. Als er verwitwete, ging Hubertus als Einsiedler in die Wälder der Ardennen, wo er apostolisch tätig war. 705 wurde er Bischof von Tongern-Maastricht, 716 verlegte er seinen Bischofssitz nach Lüttich. Er ließ dort eine Kathedrale bauen, galt aber auch als fürsorglicher Wohltäter.
Verehrung
Seit dem Mittelalter wird die Hubertus-Legende erzählt, nach der er auf der Jagd von einem prächtigen Hirsch mit einem Kruzifix zwischen dem Geweih bekehrt wurde, deshalb wird Hubertus als Schutzpatron der Jagd angesehen. Außerdem ist er Patron der Natur und Umwelt, der Schützen und Schützenbruderschaften, der Kürschner, Metzger, der Metallbearbeiter, Büchsenmacher, Optiker, Mathematiker und Hersteller von mathematischen Geräten.
Die Gebeine des heiligen Hubertus wurden am Hubertustag, dem 3. November 743, erhoben. 825 kamen sie nach Andagium, heute Saint-Hubert in den Ardennen. Im Mittelalter war St. Hubert ein Wallfahrtsort, seit der französischen Revolution sind die St.-Hubert-Reliquien jedoch verschwunden.
Der heilige Hubertus galt als Beschützer der Hunde und als Helfer gegen Tollwut. Am Hubertustag geweihtes Salz, Brot und Wasser sollte gegen Hundebisse schützen, außerdem sollten auch die Hunde selbst dadurch vor Tollwut geschützt werden. Es wurden Hubertusschlüssel zur Behandlung und Vorbeugung gegen Tollwut verwendet.
Neben der traditionellen Hubertusjagd wird der Todestag des Heiligen Hubertus (französisch: Saint Hubert), der 30. Mai, gefeiert. St. Hubertus gehört mit den heiligen Antonius, Quirinus und Cornelius zu den vier heiligen Marschällen Gottes und mancherorts auch zu den vierzehn Nothelfern, sein Attribut ist ein weißer Hirsch mit einem Kruzifix im Geweih. Vermutlich stellt Sankt Hubertus die Erinnerung an einen vorchristlichen Hirschgott dar.
Dem Gedächtnis des Heiligen widmete man Bauwerke wie Hubertuswarte, Hubertusburg, Schloss Hubertusstock, Hubertuskirchen oder Hubertusbrunnen. Am Hubertustag, dem 3. November, finden alljährlich große Hubertusjagden statt, oft verbunden mit der Feier von Hubertusmessen.
Siehe auch
Literatur
- Klaus Herbers, Lenka Jiroušková, Bernhard Vogel (Hrsg.): Mirakelberichte des frühen und hohen Mittelalters. Lateinisch und deutsch. Unter Mitarbeit von Clemens Heydenreich, René Hurtienne, Sofia Seeger und Bernhard Waldmann (= Freiherr-vom-Stein-Gedächtnisausgabe, Reihe A, Bd. 43) Darmstadt 2005
- Friedrich Wilhelm Bautz: Hubertus von Lüttich. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 2, Hamm 1990, ISBN 3-88309-032-8, Sp. 1108–1109.
- Oswald Holder-Egger: Hubert, Bischof von Lüttich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 13, Duncker & Humblot, Leipzig 1881, S. 260 f.
Weblinks
Commons: Hubertus von Lüttich – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienVorgänger Amt Nachfolger Lambertus Bischof von Lüttich
705–727Floribert I. Kategorien:- Heiliger (8. Jahrhundert)
- Bischof (8. Jahrhundert)
- Bischof von Lüttich
- Person (Toulouse)
- Geboren im 7. Jahrhundert
- Gestorben 727
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