Hydro Agri

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StatoilHydro ASA
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Unternehmensform Aktiengesellschaft (Osloer Börse STL, NYSE: STO), FSE: DNQ)
ISIN NO0010096985
Gründung 1. Oktober 2007
Unternehmenssitz Stavanger, Norwegen
Unternehmensleitung

Helge Lund (CEO), Svein Rennemo (Chair)

Mitarbeiter 29.500[1]
Umsatz 652 Mrd. NOK (2008)[2]
Branche Öl und Erdgas
Produkte

Öl,Erdgas und petrochemikalische Produkte

Website

[http://www.statoilhydro.com

StatoilHydro ASA, entstanden aus dem Zusammenschluss von Statoil und v.a. den Erdöl- und Erdgasaktivitäten von Norsk Hydro, ist ein norwegisches, im Erdölgeschäft tätiges Unternehmen mit Sitz in Stavanger. Der im OBX Index gelistete börsennotierte ehemalige Staatsbetrieb (noch immer befindet sich die Mehrheit der Anteile in staatlicher Hand) beschäftigt rund 29.500 Angestellte (ca. 60 Prozent davon in Norwegen) in 28 Ländern und ist damit Norwegens größtes Unternehmen. Derzeitiger Konzernchef ist Helge Lund. Statoil-Tankstellen gibt es in Skandinavien, Deutschland und dem Baltikum.

Inhaltsverzeichnis

Geschäftsfelder

Upstream Aktivitäten

StatoilHydro ist der größte Operator auf dem norwegischen Kontinentalsockel, mit 60% der Gesamterzeugung. Die bearbeiteten Felder sind Glitne, Gullfaks, Heidrun, Huldra, Kristin, Kvitebjørn, Mikkel, Norne, Ormen Lange, Sleipner, Snorre, Snøhvit, Statfjord, Sygna, Tordis, Schleppangel, Veslefrikk, Vigdis, Visund, Volve und Åsgard. Die Firma hat auch Verarbeitungsanlagen bei Kolsnes, bei Kårstø, bei Mongstad, bei Tjeldbergodden und bei Melkøya.

Zusätzlich zum norwegischen Kontinentalsockel betreibt StatoilHydro Öl und Erdgasfelder in Algerien, Angola, Azerbaijan, Brasilien, Kanada, China, Iran, Libyen, Nigeria, Russland, den Vereinigten Staaten sowie in Venezuela. StatoilHydro hat Büros, die nach möglichen Geschäftsmöglichkeiten in den Ländern Ägypten, Mexiko, Qatar und den Vereinigten Arabischen Emiraten Ausschau halten. Die Firma hat Verarbeitungsanlagen in Belgien, in Dänemark, in Frankreich und in Deutschland. 2006 wurde Statoil genehmigt, das weltgrößte CO2-Sequestrierungsprojekt zu implementieren. Dabei werden Kohlenstoffemissionen (Treibhausgase) deponiert, um die globale Erwärmung abzuschwächen.

Midstream Aktivitäten

StatoilHydro ist an einigen Rohrleitungstransporten beteiligt, einschließlich Zeepipe, Statpipe, Europipe I und Europipe II und Franpipe vom norwegischen Kontinentalsockel zu Westeuropa zusätzlich zur Baku-Tiflis-Ceyhan-Pipeline in Mittelasien miteinbezogen. Die Rohrleitungen von Norwegen werden durch Gassled organisiert.

Die Firma hat Büros zum Handel für Rohöl, raffinierten Erdölprodukten und Erdgasflüssigkeiten in London, in Stamford und in Singapur.

Downstream Aktivitäten

Die Firma betreibt drei Marken deren Tankstellen heißen: Statoil, Hydro und 1-2-3. StatoilHydro unterhält Tankstelleservices in Dänemark, Estland, Irland, Lettland, Litauen, Norwegen, Polen, Russland und Schweden. Einige völlig automatisierte Stationen gibt es bei 1-2-3. In Schweden unterhält die Firma auch Hydrostationen. Insgesamt unterhält StatoilHydro 2.000 Tankstellen. Mitte 2008 fing Statoil an, Reparaturwerkstätten in Irland rebranded als Topaz zu betreiben, die sie 2006 von der irischen Ölfirma Topaz-Energie-Gruppe erworben hatten.

Geschichte

Am 14. Juni 1972 wurde auf Beschluss des Storting, des norwegischen Parlaments, Den norske stats oljeselskap (Ölgesellschaft des norwegischen Staates), kurz Statoil, gegründet. Ziel war es, an der Ausbeutung der in den 60er-Jahren entdeckten Erdölvorkommen in der Nordsee teilzuhaben und die Basis für eine nationale Ölindustrie (Raffinerien, Petrochemie) zu bilden. Der Gründungsparagraph sieht vor, dass Statoil sich mit Gewinnung, Transport, Verteilung und Vertrieb von Erdöl und davon abgeleiteten Produkten beschäftigen solle. Außerdem wurde eine umfangreiche Reportpflicht gegenüber dem Industrieministerium (später dem Erdöl- und Energieministerium) festgelegt.

Schon bald begannen die Vorbereitungen zur Ölgewinnung, und bereits 1974 wurde das Statfjordfeld auf dem norwegischen Kontinentalschelf entdeckt. 1979 konnte die Förderung aufgenommen werden - zunächst wurde das Rohöl noch per Schiff von der Bohrinsel aus an Land befördert.

1981 übernahm Statoil als erstes norwegisches Unternehmen die alleinige Betriebsverantwortung für ein neues Feld: Gullfaks im Süden des Kontinentalschelfs.

Ein weiterer Schritt der Diversifizierung folgte 1985, als die Norweger das skandinavische Tankstellennetz des Konkurrenten Esso übernahmen. Heute ist die Tankstellensparte Statoil Detaljhandel Marktführer in mehreren nordeuropäischen Ländern.

Seit 1988 fördert der Konzern auch Erdgas (das erste erschlossene Erdgasfeld war Tommeliten), im selben Jahr wurde mit Mongstad (nahe Bergen) das zweitgrößte Erdöl-Verladeterminal Europas eröffnet. Gleichzeitig begann auch die Expansion der Gewinnungsaktivitäten (man vermutet, dass das Norwegische Kontinentalschelf seinen Förderzenit bereits überschritten hat und dort kaum mehr große neue Ölfelder zu finden sind) ins Ausland: Zuletzt wurden 2005 Dependancen in China und Angola eröffnet. Die Deutschland-Zentrale von Statoil befindet sich in Emden an der Knock, wo auch eine Anlande- und Reinigungsstation für Nordseegas betrieben wird.

Im Jahr 2001 erfolgte die Teilprivatisierung: 18 Prozent der Anteile wurden an der Börse in Oslo verkauft, inzwischen ist Statoil auch an der New York Stock Exchange gelistet.

2007 den Bereich wurde der Bereich Oil & Energy der zweitgrößten norwegischen Ölgesellschaft Norsk Hydro mit Statoil zusammengelegt. Norsk Hydro brachte hierbei ihre Öl- und Gassparte Hydro Agri ein. Die neue Gesellschaft StatoilHydro soll sich erfolgreicher im internationalen Markt gegen die anderen global operierenden Ölkonzerne behaupten können. Dieser Schritt war schon seit Jahren in der Diskussion, wurde jedoch im Oktober, nach dem Scheitern der Gespräche sowohl von Statoil als auch Norsk Hydro mit der russischen Regierung über eine Beteiligung an dem gigantischen Gasfeld Shtokman, wieder akut. Vorstandsvorsitzender der neuen Gesellschaft wurde der jetzige Statoil-Chef Helge Lund, Aufsichtsratsvorsitzender der jetzige Norsk Hydro-Chef Eivind Reiten. Selbständig in Norsk Hydro blieben dessen Wasserkraft- und Aluminiumaktivitäten. Verschmolzen wurde das Erdöl- und Erdgasgeschäft sowie die Aktivitäten im Bereich erneuerbarer Energien wie Windkraft, Biodiesel und Wasserstofftechnologie.

Krisen und Skandale

Die Geschichte von Statoil verlief bei weitem nicht immer erfolgreich. Vor allem in den ersten Jahren schrieb das Unternehmen in Folge teurer Akquisitionen und mangelnder Erfahrung im Ölgeschäft Milliardenverluste.

Die heute stehende Sleipner A Platform

Am 23. August 1991 sank im Förderfeld Sleipner A ein neues Bohrgestell wegen eines Konstruktionsfehlers auf Grund. Die Förderung konnte erst 1993 aufgenommen werden und die ökologischen Folgen dieses Unfalls sind bis heute nicht genau abzusehen.

Über die Jahre hinweg war Statoil immer wieder in Strafverfahren verwickelt, da Arbeitsunfälle auf Bohrplattformen des Öfteren Menschenleben gekostet haben oder Öl in die Nordsee gelaufen war. Mehrfach wurde der Konzern dabei zu Millionenbußen verurteilt. 2002 wurde der bis dahin größte Korruptionsskandal der norwegischen Wirtschaftsgeschichte um Statoil aufgedeckt, bei dem es um verdeckte Zahlungen im Iran ging, und seit Februar 2005 steht das Unternehmen unter besonderer Beobachtung der US-amerikanischen Börsenaufsicht SEC.

Statfjord A

In Irland plant Shell (in Kooperation mit Statoil und Marathon) gegen den Willen der örtlichen Bevölkerung die Errichtung einer an Land gebauten Raffinerie für Erdgas aus dem Atlantik. Die Bewohner der abgelegenen Gegend befürchten die Zerstörung ihrer Umwelt und ihrer Lebensgrundlagen. Eine Gruppe führt unter dem Namen Shell to sea (englisch) den Widerstand gegen das Projekt. Im Mai 2007 wurde dem Anwohner und Aktivisten Willie Corduff für seinen Einsatz der Goldman Environmental Prize verliehen.

Die erste Anlage auf der Insel Melkøya bei Hammerfest, bei der Erdgas verflüssigt und per Schiff zum Festland transportiert werden soll, wurde nach dem Start im August 2007 wegen technischer Probleme im November wieder abgeschaltet. In der Zwischenzeit wurde ein Teil des Gases abgefackelt, wobei erhebliche Mengen an Kohlendioxid, Stickoxide und krebserregendem Ruß in die Umwelt gelangten. Ende Januar 2008 soll die Anlage teilweise in Betrieb gehen wobei dann überschüssiges Gas wieder abgefackelt werden soll.[1]

Einzelnachweise

  1. taz-Artikel vom 24. Januar 2008: Gasfackel fördert Eisschmelze

Weblinks


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