IABG

IABG
IABG
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Rechtsform GmbH
Gründung 1961
Sitz Ottobrunn, Deutschland

Leitung

Mitarbeiter 1050 (2009)
Umsatz 138,4 Mio. Euro (2009)
Branche Luft- und Raumfahrttechnik (Schwerpunkt)
Produkte Ingenieurdienstleistungen
Website www.iabg.de

Die IABG (Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft mbH) ist ein Analyse- und Testdienstleister für die Luft- und Raumfahrtindustrie und das Verteidigungsministerium. Der Firmenhauptsitz befindet sich in Ottobrunn bei München.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die IABG wurde auf Initiative des Bundes im Jahr 1961 gegründet. Ein frühes großes Projekt war 1973 zum Beispiel der Gesamtzellen-Ermüdungsversuch am ersten Airbusmodell, dem A300. 1982 erhielt die IABG den Auftrag zum Betrieb der Transrapid-Versuchsanlage Emsland. 1992 begannen Großversuche an der europäischen Ariane 5-Rakete. 1993 wurde das Unternehmen privatisiert. Der Gesamtzellen-Ermüdungsversuch am Airbus A380 begann 2004 in Dresden und ist eines der zurzeit bekanntesten Projekte. Heute beschäftigt die IABG circa 1000 Mitarbeiter an 18 deutschen und internationalen Standorten, der Gesamtumsatz beträgt 138,4 Mio Euro (Stand 2009).

Geschäftsfelder

  • Automotive: Besteht seit 1975. Qualifizierung und Festigkeitsuntersuchungen von Gesamtfahrzeugen, Systemen, Bauteilen und Materialien. Kerngeschäft sind Entwicklung, Bau und Betrieb von komplexen Versuchsanlagen wie einem Karosserieprüfstand (MEKKA), einem thermischen Zylinderkopfprüfstand sowie diverser Prüfstände zur Erprobung von PKW-Rädern (FDAP, BSP, ZWARP), sowie die durch rechnerische und experimentelle Unterstützung der Entwicklungsabteilungen vornehmlich der deutschen Automobilhersteller (BMW, VW, Audi, Daimler, Porsche, Opel). Ein weiteres Projekt war beispielsweise die Entwicklung und der Betrieb des hochmodernen Flachbahn-Reifenprüfstands Flat-Trac III CT.
  • InfoKom: Seit 1980. Planung, Entwicklung, Integration und Betrieb von IT-Systemen. Hier wurde das V-Modell maßgeblich mitentwickelt. Nennenswert ist außerdem die Unterstützung der Einführung und die Bereitstellung von IPv6 via Satellit.
  • Verkehr, Umwelt & Energietechnik: Startete 1982 mit dem Betrieb der Transrapid-Versuchsanlage Emsland und dessen Besucherzentrums. Der Bereich Umwelt (seit 1990) befasst sich u.a. mit Fächenrecycling (beispielsweise der Fläche, auf der das Legoland in Günzburg errichtet wurde) und Geodaten-Services. Schwerpunkte der Tätigkeiten im Geschäftsfeld Energietechnik liegen auf dem Rückbau von Kernkraftwerken, der Nachrüstung kerntechnischer Anlagen sowie der Qualifizierung und dem Engineering von Windenergieanlagen.
  • Luftfahrt: Seit Gründung. Das bekannteste Geschäftsfeld. Tests ganzer Flugzeuge und einzelner Baugruppen auf ihre Festigkeit und Lebensdauer. Aktuell läuft der Gesamtzellen-Ermüdungsversuch am Airbus A380.
  • Raumfahrt: Seit 1965, seitdem Qualifizierung vieler Raumfahrtstrukturen wie z. B. Ariane 5, CryoSat, Rosetta, TerraSAR-X, SAR-Lupe, SWARM oder LISA Pathfinder.
  • Verteidigung & Sicherheit: Seit Gründung. Tätigkeit ist zum Beispiel die Entwicklung von OR-Methoden, Simulationssystemen und Human Factors Analysen für komplexe, sozio-technische Systeme. Im Geschäftsfeld Sicherheit werden Konzepte und Lösungen zum Thema "Homeland Security" entwickelt.

Geschäftsfeld Verteidigung & Sicherheit

Das Geschäftsfeld Verteidigung & Sicherheit hat als Hauptkunden die Bundeswehr, aber auch die Schweizer Armee und Streitkräfte anderer Nationen (zumeist der NATO). Es besteht aus 6 Ressorts, die sich je nach Aufgabenbereich mit Simulationssystemen, Simulationsmodellen oder allgemeinen Dienstleistungen beschäftigen. In der Firmengeschichte wurden zahlreiche Simulationssysteme und Werkzeuge entwickelt:

  • GUPPIS (Gefechtssimulationssystem zur Unterstützung von Planung-/Stabsübungen und Planuntersuchungen in Stäben und Großverbänden) / KORA (Korpsrahmen Simulationsmodell zur Offizierausbildung): Ein - mittlerweile Joint-fähiges - Simulationssystem mit Anbindung an Führungsinformationssysteme und der Möglichkeit zur Kopplung via DIS oder HLA zur Beübung von Stäben, das z.B. im Gefechtssimulationszentrum des Heeres eingesetzt wird.
  • JASS (Joint Advanced Simulation Systems): Ein generisches Simulationssystem, das in den Fähigkeitskategorien entweder rudimentär oder sehr detailliert (je nach Konfiguration) ausgeprägt ist.
  • MEMO: Ein Marinesimulationssystem, das zur Ausbildung an der Führungsakademie der Bundeswehr eingesetzt wird
  • ORPhEuS (OR-gestützt Planungshilfe zur Entscheidungsunterstützung von Stäben): Ein Planungsverbund verschiedener Werkzeuge zur Planung und Bewertung von Einsatzplänen
  • PSI-SA (Primary Software Interface for Simulation Applications): Kopplungsschicht für Simulationssysteme auf Basis von DIS oder HLA oder anderen "Standard"-Protokollen
  • TEXnet (TEst- und EXperimentation networks): Eine Simuations- und Testumgebung bestehend aus verschiedenen Simulationskomponenten für Tests- und Analysen.

Dienstleistungen:

  • Unterstützung bei Verfahren und Übungen
  • Technisch logistische Betreuung von Produkten
  • Durchführung von Tests, Analysen und Studien
  • Erstellung bundeseigener Softwarelösungen
  • Softwarepflege und Änderungsmanagement von Soft-/Hardwareleistungen

Besitzverhältnisse

Mit Wirkung zum 1. Januar 2010 bilden die SCHWARZ Holding GmbH (87,4 % des Stammkapitals) gemeinsam mit der IABG Mitarbeiterbeteiligungs AG (MBAG, 12,6 % des Stammkapitals) den neuen Gesellschafterkreis der IABG.

Weblinks


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