Isidor Markus Emanuel

Isidor Markus Emanuel
Wappen des Bischofs Isidor Markus Emanuel, Bischof von Speyer (1953–1968)

Isidor Markus Emanuel (* 7. Oktober 1905 in Merzalben; † 30. November 1991 in Waldfischbach-Burgalben) war von 1953 bis 1968 Bischof von Speyer.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Emanuel besuchte als Konviktorist das Gymnasium in Speyer, wo er 1924 das Abitur ablegte. Nach dem Studium der Theologie an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom wurde er dort am 26. Oktober 1930 zum Priester geweiht und promovierte anschließend.

Vom 1. August 1931 an war er für eineinhalb Jahre als Kaplan in Dudenhofen tätig. Am 1. Mai 1933 kam er als Domkaplan nach Speyer, am 1. August 1933 wurde er zum Subregens am Priesterseminar Maria Rosenberg in Waldfischbach-Burgalben bestimmt. Am 16. Juli 1939 übernahm er die Pfarrei in Hohenecken. Seit 1. März 1941 war er Rektor der Wallfahrt und Leiter des Exerzitienwerkes der Diözese Speyer auf Maria Rosenberg.

Am 28. Juni 1950 wurde Emanuel Domkapitular. Von Papst Pius XII. wurde er am 22. September 1952 zum Bischof von Speyer ernannt und am 1. Februar 1953 im Speyerer Dom durch seinen Vorgänger Joseph Wendel zum Bischof geweiht. Nach 15 Jahren, am 10. Februar 1968, trat er wegen seiner angegriffenen Gesundheit von der Leitung des Bistums zurück und wurde im Anschluss zum Titularbischof von Marazanae ernannt.

Seinen Ruhestand als Altbischof verbrachte er im Kloster Maria Rosenberg, das seinem Geburtsort Merzalben benachbart ist. Er wurde am 6. Dezember 1991 in der Reihe der Bischofsgräber vor dem Königschor des Domes zu Speyer beigesetzt.

Bedeutung

Als Folge der Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges mussten im Bistum während Emanuels Amtszeit fast 100 Kirchen wieder aufgebaut oder neu errichtet werden. In Speyer wurde 1956/57 ein neues Priesterseminar gebaut, das eine zweijährige pastoralpraktische Ausbildung des Priesternachwuchses in der Heimatdiözese ermöglichte. Die umfassende Restaurierung des romanischen Kaiserdomes vom Jahr 1957 an, die dem Gotteshaus die ursprüngliche Raumgestalt zurückgab, gilt als Emanuels wichtigste bauliche Maßnahme. Heute wird die dabei praktizierte „Reromanisierung“ allerdings als Musterbeispiel einer nach derzeitigen denkmalpflegerischen Kriterien abzulehnenden Rückrestaurierung angesehen. Die Änderungen wurden ab 1996 teilweise wieder rückgängig gemacht.

Erstmals nach fast 20 Jahren berief Emanuel 1957 wieder eine Diözesansynode ein. Seelsorglicher Höhepunkt seiner Bischofszeit war die Teilnahme am Zweiten Vatikanischen Konzil 1962–1965.

Große Verdienste erwarb sich Emanuel um die deutsch-französische Aussöhnung und Freundschaft. Besonderen Ausdruck fanden die Versöhnungsbemühungen im Bau der Speyerer Friedenskirche St. Bernhard, die 1953/54 gemeinsam von deutschen und französischen Katholiken finanziert wurde.

Ehrungen

Werke

  • Rettet den Sonntag!. Johannes-Verlag, Leutesdorf a. Rh. 1954
  • Psalter meiner frühen Jahre. Pilger-Verlag, Speyer 1962 (2. Aufl. 1967, 3. Aufl. 1983)
  • Sieben Jahre im roten Talar. Pilger-Verlag, Speyer 1970
  • Meine Bischofsjahre. Pilger-Verlag, Speyer 1974
  • Aus meinem Dienst am Wort Gottes, Predigtsammlung. Pilger-Verlag, Speyer 1984, ISBN 3-87637-024-8

Weblinks


Vorgänger Amt Nachfolger
Joseph Wendel Bischof von Speyer
1953–1968
Friedrich Wetter

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