Hohenecken

Hohenecken
Hohenecken
Wappen der ehemaligen Gemeinde Hohenecken
Koordinaten: 49° 25′ N, 7° 42′ O49.4213888888897.6947222222222302Koordinaten: 49° 25′ 17″ N, 7° 41′ 41″ O
Höhe: 302 m ü. NN
Einwohner: 3.909 (30. Juni 2007)
Eingemeindung: 7. Juni 1969
Postleitzahl: 67661
Vorwahl: 0631
Hohenecken (Rheinland-Pfalz)
Hohenecken

Lage von Hohenecken in Rheinland-Pfalz

Blick auf Hohenecken von der Burg

Hohenecken ist ein Stadtteil Kaiserslauterns, der bis 1969 dem Landkreis Kaiserslautern angehörte. Über dem Stadtteil thront die Burg Hohenecken. Der Ort besaß eine Haltestelle an der 1913 eröffneten Biebermühlbahn, die inzwischen allerdings aufgegeben wurde.

Die nächsten größeren Städte, abgesehen von Kaiserslautern, sind Ludwigshafen am Rhein, etwa 70 km östlich, Mainz etwa 80 km nord-östlich und Saarbrücken etwa 70 km westlich.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Hohenecken liegt im Pfälzerwald.

Nachbargemeinden und Ortsteile

Folgende Kaiserslauterer Ortsteile und Gemeinden grenzen an Hohenecken: Dansenberg, Trippstadt, Stelzenberg, Schopp, Espensteig, Breitenau

Klima

Hohenecken liegt innerhalb der gemäßigten Klimazone mit Niederschlägen zu allen Jahreszeiten. Im Vergleich zu anderen Regionen Deutschlands hat Hohenecken ein recht warmes und sehr sonniges Klima. Durch die Lage im Lee von Hunsrück und Eifel werden Niederschläge bei Nordwestwetterlagen meist abgehalten.

Monat Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Maximal 04°C 05°C 10°C 13°C 19°C 22°C 25°C 25°C 20°C 15°C 09°C 05°C
Minimal –1°C –2°C 02°C 03°C 08°C 12°C 14°C 13°C 09°C 06°C 03°C 01°C

Geschichte

Gegen Ende des 12. Jahrhunderts begann vermutlich der Bau der Burg Hohenecken, zu Beginn des 13. Jahrhunderts wurde sie einem Kaiserslauterer Ministerialengeschlecht verliehen, das sich fortan „von Hohenecken“ nannte. Zu der Burg gehörte die sich über mehrere Dörfer erstreckende Herrschaft Hohenecken mit der am Fuße des Burgberges entstandenen Talgemeinde Hohenecken, mit Erfenbach, Espensteig, Siegelbach und Stockweiler (Stockborn). Burg und Herrschaft galten noch nach Jahrhunderten als Reichslehen. Im Bauernkrieg wurde die Burg Hohenecken von aufständischen Bauern eingenommen.

Im Jahre 1668 erfolgte der Verkauf von Burg und Herrschaft Hohenecken an den Herzog von Lothringen. Die Burg wurde 1688 im Orleans’schen Krieg von französischen Truppen zerstört. 1733 trat Herzog Franz Stephan von Lothringen, der Gemahl der Kaiserin Maria Theresia, Burg und Herrschaft im sogenannten Falkensteiner Vertrag im Austausch gegen andere Gebietsteile an die Kurpfalz ab. Die Herrschaft wurde dem Oberamt Lautern unterstellt.

In französischer Zeit gehörte Hohenecken zur „Mairie Kaiserslautern“. 1818 wurde es wieder selbstständige Bürgermeisterei.

1882 wurden erste Pläne für einen Straßenbau zwischen Hohenecken und Kaiserslautern vorgelegt, welche 1892 realisiert wurden. Zudem wurde 1888 mit den Vorbereitungen für den Bau einer Straße nach Vogelweh begonnen. 1897 wurde die St.-Rochus-Kirche, erbaut durch Ludwig Becker, eingeweiht. Die Ortschaft war ab 1900 mit der Postkutsche erreichbar und verfügte ab 1905 über eine öffentliche Fernsprechzelle. Weitere technische Neuerungen kamen 1913 mit der Einweihung der Bahnstrecke Biebermühlbahn Biebermühle–Hohenecken–Kaiserslautern hinzu.

Ab 1949 wurde mit dem Bau der amerikanischen Anlagen an der Vogelweh begonnen. Das Erfenbacher Sträßchen wird Hauptverkehrsverbindung von der Kaiserstraße zur Landstraße nach Pirmasens. Der Bau der Umgehungsstraße 1953 und die Verkehsverbindungen durch die Städtischen Verkehrsbetriebe ab 1957 sowie die Einweihung der protestantischen Kirche und der Grundschule im selben Jahr bilden weitere Punkte in der historischen Entwicklung der Ortschaft. 1968 wurde die Schulturnhalle gebaut und 1969 die Grundschule erweitert. Am 7. Juni 1969 erfolgte die Eingemeindung nach Kaiserslautern.[1]

Bevölkerung

Religion

Hohenecken verfügt über eine katholische, eine protestantische und eine evangelisch-freikirchliche Kirchengemeinde.

  • Die katholische Pfarrgemeinde besteht seit 1878 als selbständige Pfarrei. Der Stadtteil Hohenecken war früher ein fast ausschließlich katholischer Ort; heute ist die Bevölkerung aufgrund der vielen Zuzüge konfessionell gemischt. Zum Seelsorgegebiet gehören außer Hohenecken noch die Breitenau, Espensteig und die Filialgemeinde Dansenberg. Nachdem die Rochuskapelle (1748 erbaut) für Kirchenbesucher zu wenig Raum bot, wurde 1896/97 die heutige Pfarrkirche St. Rochus im neugotischen Stil nach den Plänen des Architekten Ludwig Becker aus Köln gebaut. Die Kapelle und die Kirche bilden zusammen mit der Burg den optischen Mittelpunkt von Hohenecken, ein beliebtes Motiv für Maler und Fotografen. Dem Besucher der Kirche fallen die bunten Glasmalereien an den Fenstern auf; der geschnitzte Hochaltar und der Marienaltar im Seitenschiff fügen sich harmonisch in die Innenarchitektur des Kirchenraumes ein. Der Kreuzweg wurde 1979 von einem Bildschnitzer aus Oberammergau hergestellt. Den Ambo, von der Firma Picard aus Sandstein gehauen, gestaltete der Bildhauer Richard Menges aus Kaiserslautern. Die Kirche nennt eine „St.-Anna-Selbdritt“-Statuette aus dem 16. Jahrhundert ihr eigen. Eine Festschrift zur 100-Jahr-Feier ist zu erwerben. Das alte Pfarrhaus wurde 1965 den Hildegardisschwestern als Schwesternstation zur Verfügung gestellt. Dafür wurde im gleichen Jahr ein neues Pfarrhaus neben der Kirche erstellt. Seit 1974 hat die Pfarrei auch ein Pfarrheim. Der Gemeindesaal bietet 180 Besuchern Platz. Im Erdgeschoss sind drei Jugendräume untergebracht.
  • Die protestantische Kirchengemeinde entstand nach dem Zweiten Weltkrieg, denn durch die Neubaugebiete kamen viele Protestanten in den Ort. In den fünfziger Jahren konnte die Gemeinde dann eine Kirche bauen, die Gottesdienste in der Grundschule gehören seither der Vergangenheit an. Betreut werden die Protestanten vom Pfarramt Dansenberg aus. In den 1990er Jahren erfuhr die Gemeinde zwei wesentliche Veränderungen: Über das Dekanat wurde Hohenecken ein eigener Pfarrer zugeteilt, und mit dem Bau des im Oktober 1994 fertiggestellten Gemeindehauses erschlossen sich neue Möglichkeiten in der Gemeindearbeit.
  • Die evangelisch-freikirchliche Kirchengemeinde, die Hoffnungskirche Kaiserslautern, wurde erst 2004 gegründet. Fünf Jahre lang wurden die Gottesdienste in der alten Fahnenhalle in der Friedenstraße abgehalten, bis sie für ständig steigenden Gottesdienstbesucherzahlen zu eng wurde. 2009 konnte ein eigenes großes Gebäude in der Landolfstraße erworben werden.
  • Im Unterwald 2A befindet sich eine Versammlungsstätte der Zeugen Jehovas.
  • 35,4 % der Gemeinde ist evangelisch, 42,9 % der Gemeinde ist katholisch, 4,5 % gehören anderen Religionen an und etwa 17,2 % gehören keiner Religion an.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1998 4.320
2001 4.196
2004 4.035
2007 3.810

Bevölkerungsstruktur (2008)

Ausländeranteil: 8,4 %
Altersstruktur: 0–5 Jahre: 3,7 %
6–14 Jahre: 8,2 %
15–20 Jahre: 7,0 %
21–29 Jahre: 10,0 %
30–44 Jahre: 20,5 %
45–59 Jahre: 23,8 %
60 Jahre und älter: 26,8 %

Politik

Der Ortsvorsteher von Hohenecken Ernst-Jürgen Degen gehört der SPD an.

Sehenswürdigkeiten und Kultur

Bauwerke

  • Die Burg Hohenecken (Entstehungszeit: um 1200) thront heute als imposante Burgruine auf dem Schlossberg über dem Ort. Sie gilt unter Experten immer noch als eine der sehenswertesten Burgen der Stauferzeit.
  • Ehem. Forsthaus „Schlehhof“ (Burgherrenstraße 120)
  • Ehem. Pfarrhaus bzw. ehem. Schwesternhaus der Schönstadt-Schwestern (Schlossstraße 3)
  • Katholische Pfarrkirche St. Rochus (Schlossstraße 5)
  • Katholische Rochuskapelle, jetzt gelegentlich für Veranstaltungen genutzt (Schlossstraße 7)

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Kaiserslautern#Hohenecken

Regelmäßige Veranstaltungen

  • katholisches und protestantisches Pfarrfest
  • Feuerwehrfest
  • Winterverbrennung
  • eine Kerwe, die immer am letzten Augustwochenende stattfindet

Außerdem besitzt Hohenecken eine Mehrzweckhalle (die „Burgherrenhalle“), die 1000 Besucher fasst. Dort finden regelmäßig Veranstaltungen statt.

Vereine

Bildung und Erziehung

Hohenecken hat einen Kindergarten, sowie eine Grundschule mit etwa 200 Schülern, die in 12 Klassen aufgeteilt sind.

Sport

  • Fußball – Hohenecken verfügt über einen Fußballverein, den TuS 1904 Hohenecken e.V., der 2006 erstmals in die Oberliga Südwest aufstieg.
  • Tischtennis – Hohenecken hat drei Tischtennismannschaften, die dem TuS 1904 Hohenecken e.V. angeschlossen sind, die erste Mannschaft spielt in der Kreisliga Ost Herren, die zweite Mannschaft spielt in der Kreisklasse Ost A Herren und die dritte Mannschaft in der Kreisklasse B Ost Herren. (www.tus-04-hohenecken.de)
  • Lauftreff Hohenecken – seit 2006 treffen sich Laufbegeisterte zum Nordic Walking und Jogging an der „Lauftreff Hohenecken“ Haltestelle.

Landschaft/Natur

Fast 2 km südlich von Hohenecken liegt der Gelterswoog, ein Stausee, der im Mittelalter künstlich durch Aufstauung kleiner Bäche zwecks Züchtung von Fischen angelegt wurde. Heute wird der Gelterswoog als Badesee genutzt. Er ist Trainingsgewässer für die Paddlergilde Kaiserslautern und den Ski- und Kanuclub Kaiserslautern, und wird einmal jährlich für eine Kanuregatta genutzt. Am Südufer des Sees liegt das Seeterrassenhotel.

Wirtschaft und Infrastruktur

Hohenecken verfügt über mehrere Einzelhandels- und Gewerbebetriebe.

Verkehr

  • Busverkehr: Hohenecken hat mehrere Haltestellen für die Busse der Technischen Werke Kaiserslautern, die hier stündlich, zu Berufsverkehrszeiten auch halbstündlich, fahren. Die Technischen Werke Kaiserslautern (TWK) sind inzwischen integriert in den Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN).

Einzelnachweise

  1. Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Seite 181 (PDF)

Persönlichkeiten

In Hohenecken lebt der ehemalige Boxer Karl Mildenberger (* 23. November 1937).

Literatur

  • Heinz Friedel: Hohenecken. Geschlecht – Burg – Dorf. Hohenecken 1964 (Schriftenreihe: Ortschroniken des Landkreises Kaiserslautern, Band 1), 218 S. m. Abb.
  • Heinz Friedel: Hohenecken. Geschlecht – Burg – Dorf. Ein Beitrag zur Stadtgeschichte. Roch, Kaiserslautern 1984
  • [AutorInnenkollektiv:] Erinnerung an die Vergangenheit – Aufruf für die Zukunft. 100 Jahre Pfarrkirche St. Rochus Hohenecken. 1897–1997. Hrsg.: Pfarrgemeinderat St. Rochus, Rochusweg 2, 67661 Kaiserslautern-Hohenecken, 1997, 93 S. m. Abb.



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