Jackie Ickx

Jackie Ickx
Jacky Ickx
Belgium (civil)Belgium (civil)
Fahrerweltmeisterschaft
Erster Grand Prix Deutschland 1966
Letzter Grand Prix USA 1979
Teams
1966–1967 Tyrrell · 1967 Cooper · 1968 Ferrari · 1969 Brabham · 1970–1973 Ferrari · 1973 McLaren · 1973  Iso Marlboro · 1974–1975 Lotus  · 1976 Williams · 1976 Wolf · 1976–1978 Ensign · 1979 Ligier
Statistik
Rennen Poles Podien Siege
116 13 25 8
Schnellste Runden 14
Führungsrunden 524 Runden über 3045 km
WM-Titel -
WM-Punkte 181
Jacky Ickx 1973 im Ferrari 312 P auf dem Nürburgring

Jacques Bernard „Jacky“ Ickx (* 1. Januar 1945 in Brüssel) ist ein ehemaliger belgischer Formel 1- und Sportwagen-Rennfahrer.

Er gilt als der mit Abstand erfolgreichste Allroundrennfahrer, da er in seiner über 30-jährigen aktiven Zeit in den unterschiedlichsten Motorsport-Disziplinen antrat und Siege erringen konnte.

Jacky Ickx ist der Sohn des bekannten belgischen Motorjournalisten Jacques Ickx. Seinen Einstieg in den Motorsport machte Ickx bei Motorradrennen, worauf er 1963 mit einer Zündapp belgischer Trial-Meister wurde.

1966 stieg er vom Motorrad auf Rennwagen um und konnte sofort einige Siege bei Langstreckenrennen erzielen. 1967 wurde er auf einem Matra MS7 erster Europameister der Formel 2, der späteren Formel 3000- und heutigen GP2-Meisterschaft. Seinen ersten Einsatz in einem Formel-1-Grand Prix hatte er 1966 im Ken Tyrrell-Team mit einem Formel-2-Matra MS6-Cosworth beim Grand Prix von Deutschland auf dem Nürburgring. 1967 fuhr er für Ken Tyrrell mit einem 1,6-Liter Matra-Cosworth ebenfalls beim Grand Prix von Deutschland auf dem Nürburgring, bevor er mit einem Cooper-Maserati die Grand Prix von Italien und der USA fuhr. In Monza erreichte Ickx mit einem 6. Platz seinen ersten WM-Punkt.

1968 wechselte der Belgier zu Ferrari und feierte am 7. Juli 1968 beim Grand Prix von Frankreich im verregneten Rouen seinen ersten Grand-Prix-Sieg. Mit 23 Jahren war er der bis dahin zweitjüngste Fahrer nach Bruce McLaren, der einen Grand-Prix-Sieg verbuchen konnte. McLaren war 1959 bei seinem ersten Sieg gerade mal 22 Jahre alt. Zwischen 1968 und 1979 errang Ickx bei 116 Formel-1-Rennen acht Grand-Prix-Siege und wurde zweimal Vize-Weltmeister (1969 und 1970). Daneben gewann er noch weitere nicht zur Weltmeisterschaft zählende Formel-1-Rennen (1971 Jochen-Rindt-Gedächtnisrennen in Hockenheim auf Ferrari und 1974 Race of Champions in Brands Hatch auf Lotus). 1979 wurde er auf Lola Can-Am-Sieger.

1975: Jacky Ickx im Gespräch mit Willi Kauhsen

Legendär sind seine Erfolge bei den 24 Stunden von Le Mans, wo er 1969 trotz seines Bummelstreiks gegen den Startablauf gewann (siehe Le-Mans-Start) und bis 1982 noch weitere fünf Siege erringen konnte und den Beinamen „Monsieur Mans“ erhielt. Dieser Rekord wurde erst 2005 von Tom Kristensen überboten. Hinzu kommen zahlreiche Siege bei Tourenwagenrennen, Bergrennen und Rallyes, darunter der Sieg der Rallye Paris-Dakar 1983 mit dem Schauspieler Claude Brasseur als Beifahrer auf einem Mercedes-Benz G-Modell. Darüber hinaus gewann Ickx die Langstreckenweltmeisterschaft in den Jahren 1982 und 1983. Jacky Ickx ist damit der erfolgreichste Sportwagenrennfahrer überhaupt.

Am 1. September 1985 kollidierte Ickx beim 1000-km-Rennen für Sportwagen in Spa-Francorchamps (Belgien) in der berühmt-berüchtigen Eau Rouge mit dem Deutschen Stefan Bellof, der an den Folgen des Unfalls starb. Angeblich hatte er diesen, trotz mehrerer Fahnen, die ihm signalisierten, dass ein schnellerer Fahrer überholen möchte, nicht gesehen. Der Vorwurf, Ickx habe den schnelleren Bellof absichtlich abgedrängt, konnte nie belegt werden.

Mitte der 1990er Jahre zog er sich aus dem aktiven Motorsport zurück. Bis 1995 fuhr er noch Rallyes und Sportwagenmeisterschaften. Nach seinem Rückzug aus dem aktiven Motorsport blieb er jedoch als Veranstalter verschiedener Rennen diesem Sport verbunden. Ickx war zweimal verheiratet und hat insgesamt fünf Kinder, unter anderem Tochter Vanina (* 16. Februar 1975 in Brüssel), die sich ebenfalls dem Rennsport verschrieben hat.

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