- Jakob Gapp
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Jakob Gapp (* 26. Juli 1897 in Wattens, Tirol; † 13. August 1943 in Berlin-Plötzensee) war ein österreichischer Priester im Widerstand gegen den Nationalsozialismus.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Jakob Gapp stammte aus einer Fabrikarbeiterfamilie. In Hall in Tirol besuchte er das Franziskanergymnasium. Er meldete sich freiwillig zum Ersten Weltkrieg bei den Tiroler Standschützen. 1916 wurde er verwundet; am 6. November 1918 kam er in Kriegsgefangenschaft, aus der er am 14. August 1919 heimkehrte.
Am 13. August 1920 trat er in den Orden der Marianisten ein. Sein Noviziat absolvierte er auf dem Greisinghof bei Pregarten. 1930 wurde er zum Priester geweiht. Danach war er Lehrer und Präfekt im Marianum Freistadt. Später wechselte er nach Graz ins Marieninstitut.
Er lehnte den Nationalsozialismus entschieden ab und machte aus dieser Anschauung keinen Hehl. 1938 wurde ihm Unterrichtsverbot erteilt, worauf er 1939 ins Exil ging, zuerst nach Bordeaux, dann nach Spanien.
1942 wurde er über die Grenze nach Frankreich gelockt und verhaftet. Am 2. Juli 1943 wurde Jakob Gapp in Berlin wegen „Landesverrats“ zum Tode verurteilt. Am 13. August 1943 wurde er in Plötzensee enthauptet.
Rehabilitation und Würdigung
1996 wurde das Todesurteil gegen Jakob Gapp in Berlin aufgehoben. Am 24. November 1996 wurde er in Rom von Papst Johannes Paul II. selig gesprochen. Sein Gedenktag ist sein Todestag, der 13. August.
Seit 1996 gibt es in Wattens den „Pater-Jakob-Gapp-Kreuzweg“ der zwischen den Gemeinden Wattens und Wattenberg liegt. Weitere Gedenkorte in Wattens sind die Büste und Gedenktafel in der Laurentiuskirche und die Gedenktafel an seinem Geburtshaus. Das Haus der Jugend, das im Besitz der Pfarre Wattens ist, wurde in Wattens wurde in „Jakob-Gapp-Jugendhaus“ umbenannt. In Hall im Franziskanergymnasium erinnert eine Gedenktafel an den Seligen. Das Theaterstück Kreuz und Quer ist dem Leben, Sterben und Umgang mit der Erinnerung an Jakob Gapp in Wattens gewidmet.
Es findet jährlich am 25. Juli eine Gedenkwallfahrt von Wattens auf den Umlberg (Gemeinde Terfens) statt. Im Greisinghof in Tragwein wurde eine Gedenkstätte errichtet. Der Abschiedsbrief und der Professring von Jakob Gapp sind die wertvollsten Ausstellungsstücke.[1] Der Pater-Jakob-Gapp-Preis ist ein von der Diözese Innsbruck vergebener, ideeller und finanziell nicht dotierter Preis.[2] 2011 finden anlässlich von 15 Jahren Seligsprechung Konzerte und Gottesdienste in Wattens statt.[3]
Reliquien des Seligen befinden sich in der Kapelle des Haus der Begegnung in Innsbruck.
Er ist einer der Patrone der Katholischen Arbeiterbewegung Tirols.
Siehe auch
- Aufhebung von NS-Unrechtsurteilen
- Gesetz zur Aufhebung nationalsozialistischer Unrechtsurteile in der Strafrechtspflege
- Ungesühnte Nazijustiz
Weblinks
Commons: Jakob Gapp – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Literatur von und über Jakob Gapp im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Belege
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