Jan-Wellem-Platz

Jan-Wellem-Platz
Jan-Wellem-Platz
Stadtwappen der kreisfreien Stadt Düsseldorf.png
Platz in Düsseldorf
Jan-Wellem-Platz
Jan-Wellem-Platz, Straßenbahnhaltestelle
Basisdaten
Ort Düsseldorf
Ortsteil Stadtmitte
Angelegt 1879 als Corneliusplatz
Neugestaltet voraussichtlich 2013
Einmündende Straßen Schadowstraße, Berliner Allee, Schadowplatz, Immermannstraße, Hofgartenstraße
Bauwerke Tausendfüßler
Nutzung
Nutzergruppen Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr, ÖPNV
Platzgestaltung Straßenbahnhaltestelle
Technische Daten
Platzfläche ca. 5.000 m²

Der Jan-Wellem-Platz liegt am Südende des Hofgartens von Düsseldorf und war in den 1950er bis 1980er Jahren zusammen mit dem Hauptbahnhof der wichtigste Knotenpunkt des Öffentlichen Personennahverkehrs in Düsseldorf. Er ist benannt nach dem Kurfürsten Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg, der im Volksmund Jan Wellem genannt wird.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Corneliusplatz um das Jahr 1900

Vor dem Zweiten Weltkrieg befand sich an der Stelle des heutigen Jan-Wellem-Platzes ein Baublock mit dem Bankhaus Trinkaus, der die östliche Fassung des Corneliusplatzes darstellte. 1879 war dieser Baublock zusammen mit einem Denkmal des ehemaligen Direktors der Düsseldorfer Kunstakademie errichtet worden. Neben dem Bankhaus Trinkaus war der alte Corneliusplatz im Osten vom Steigenberger Parkhotel, im Norden vom Hofgarten eingerahmt.

Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges entschied man sich anstatt eines Wiederaufbaues nach historischem Vorbild zu einer kompletten Umgestaltung. Auf der Freifläche wurde ein großer Straßenbahnumsteigepunkt eingerichtet. Die neue Berliner Allee durchschnitt den Hofgarten und traf an diesem Platz auf die Schadowstraße und die Elberfelder Straße. Die meisten Straßenbahnlinien führten über diesen Platz. Der Tausendfüßler beginnt nördlich des Jan-Wellem-Platzes.

Die Benennung nach Jan Wellem erfolgte am 6. Mai 1955.

Bedeutung im Straßennetz

Bis zur Eröffnung des Innenstadttunnel kreuzten sich am Jan-Wellem-Platz fast alle Straßenbahnlinien Düsseldorfs.

Aus Nordrichtung führen die Linien aus Rath, Duisburg, Kaiserswerth sowie die Zirkellinie 6, später 706, vom Brehmplatz her, aus Ostrichtung die Linien von Grafenberg, Gerresheim, Ratingen und Oberrath, aus Westrichtung von Krefeld, Neuss, Oberkassel, Meerbusch, Heerdt, Bilk, Volmerswerth, teilweise aus Holthausen und von der Universität, sowie die Linie 6 vom Steinberg her zum Jan-Wellem-Platz, aus Südrichtung kommen Linien aus Benrath, Wersten, teilweise aus Holthausen auf den Platz. Darüber hinaus ist der Jan-Wellem-Platz Busbahnhof und Endstation für Buslinien nach Haan, Hochdahl, Langenfeld und Solingen.

Zu seinen Hochzeiten bestand der Haltepunkt Jan-Wellem-Platz aus acht Bahnsteigen und drei Bussteigen. Es führten bis zu 15 Straßenbahnlinien und noch heute vier Buslinien über den Jan-Wellem-Platz, im Schnitt fuhr alle 30 Sekunden eine Bahn zur Hauptverkehrszeit.

Mit dem Ausbau der Stadtbahn Düsseldorf verlagerte sich ein Teil des Verkehrs zum U-Bahnhof Heinrich-Heine-Allee, sodass der Platz heute eine geringere Verkehrsdichte hat.

Zukunft des Jan-Wellem-Platzes

Nach Fertigstellung der Wehrhahn-Linie und der damit verbundenen Stilllegung des größten Teils der Straßenbahnanlagen rund um den Jan-Wellem-Platz wird weniger Platz für den ÖPNV benötigt. Somit ergibt sich die Möglichkeit, den Platz zu bebauen und den derzeit zum Hofgarten hin offenen Schadowplatz zu fassen, wie es vor den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges war. Da gleichzeitig die als nicht mehr zeitgemäß empfundene Hochstraße (Tausendfüßler) beseitigt werden soll, ist geplant, die Straßen im Bereich des Platzes in den Untergrund zu verlegen und auf diese Weise die Königsallee mit dem Hofgarten ebenerdig fußgängerfreundlich zu verbinden. Der Busbahnhof soll in diesem Zusammenhang auf die Heinrich-Heine-Allee und die Wendeschleife an die nordöstlich im Stadtteil Pempelfort gelegende Nordstraße verlegt werden. Damit wird der Jan-Wellem-Platz die Funktion eines großen Knotens im Nahverkehrssystem verlieren.[1] [2] Diese Pläne sind umstritten, werden aber von der Verwaltung und der Ratsmehrheit unterstützt. Am 13. April 2008 gab es gegen den Verkauf des städtischen Grundstückes an private Investoren ein Referendum, welches allerdings an zu geringer Beteiligung der Bevölkerung (das notwendige Quorum wurde nicht erreicht) scheiterte.[3] Realisiert werden soll nun das Projekt Kö-Bogen durch ein Team um den Architekten Daniel Libeskind.[4]

Einzelnachweise

  1. Stadt Düsseldorf
  2. Stadt Düsseldorf
  3. Stadt Düsseldorf
  4. [1]

Weblinks

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