Joachim John

Joachim John

Joachim John (* 20. Januar 1933 in Tetschen, heute Děčín in Böhmen) ist ein deutscher Maler, Grafiker und Autor.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Johns Familie musste 1945 Böhmen verlassen, es folgte der Schulbesuch in Köthen. Die Eltern zogen 1948 nach Zerbst, wo der Vater 1951 nach einer Auseinandersetzung mit dem Bürgermeister mit der Familie aus der DDR nach Westdeutschland flüchtete. Joachim John kehrte nach kurzer Zeit in die DDR zurück und lebte bei seiner Großmutter in Zerbst. Nach dem Abitur 1952 folgte eine Ausbildung zum Chemiewerker. Nachdem 1953 eine Ausreise nach Westdeutschland zur Beerdigung des Vaters durch die Behörden versagt wurde, verließen John und die Großmutter illegal die DDR. John lebte ein Jahr lang von Hilfs- und Gelegenheitsarbeiten bei seiner Mutter in Kleve, kehrte aber 1954 wieder in die DDR zurück. Er lebte dann in Dresden-Loschwitz, arbeitete am Staatlichen Operettenhaus als Requisiteur und absolvierte ein viermonatiges Studium an der Theaterhochschule Leipzig. 1955 begann er ein Studium der Kunsterziehung am Caspar-David-Friedrich-Institut der Ernst-Moritz-Arndt-Universität in Greifswald.

1959 brach John das Studium ab und zog nach Zempin auf die Insel Usedom. Fritz Cremer vermittelte ihm 1961 eine Teilnahme an der Ausstellung „Junge Künstler – Malerei“ in der Akademie der Künste Berlin, wo er 1963 Meisterschüler bei Hans Theo Richter wurde. Im Frühjahr 1965 hatte er eine erste Ausstellung im Kunstkabinett des Instituts für Lehrerweiterbildung in Berlin-Weißensee. Bei einer dreimonatigen Studienreise durch die Sowjetunion besuchte John die großen Museen in Moskau und Leningrad und reiste durch den Kaukasus.

Ab 1966 lebte Joachim John als freischaffender Künstler in Berlin. 1977 zog er nach Frauenmark bei Schwerin. 1982 erhielt er eine Studienreise durch Kolumbien, wurde 1986 Mitglied der Akademie der Künste der DDR und übernahm 1990 eine Gastprofessur am Fachbereich Visuelle Kommunikation an der Gesamthochschule Kassel. John war von 1991 bis 1993 Sekretär der Sektion Bildende Kunst der Akademie der Künste zu Berlin (Ost) und Mitglied des von Heiner Müller berufenen Zwanziger-Gremiums, welches den Vereinigungsprozess der beiden Berliner Akademien der Künste gestaltete.

Joachim John ist Mitglied der vereinigten Akademie der Künste in Berlin

Auszeichnungen

Werke

  • Zahlreiche Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland
  • 1989: Panorama (100 m²) zum 200. Jahrestag der Französischen Revolution im Staatstheater Schwerin
  • 1993: Panorama Verwandlungen in Deutschland (80 m²) im Staatstheater Cottbus

Literatur:

  • Colombiana, 1991
  • Der Stubenreiter mit Illustrationen des Autors, federchen Verlag, Neubrandenburg 2000
  • Zoo, 2003

Hörspiele:

  • Tschock!, 1999
  • Düsterfisch, 2000
  • Flieg auf, 2000
  • Fare well, 2000

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • John — ist ein Vorname und Familienname. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Bedeutung 1.1 Deutscher Nachname 2 Bekannte Namensträger 2.1 Künstl …   Deutsch Wikipedia

  • Joachim Frederick, Elector of Brandenburg — Joachim Frederick ( de. Joachim Friedrich; 27 January 1546 ndash; 18 July 1608) was a Prince elector of the Margraviate of Brandenburg from the House of Hohenzollern.Joachim Frederick was born in Cölln to John George, Elector of Brandenburg, and… …   Wikipedia

  • Joachim Kühn — Mars 2010 Nom Joachim Kühn Naissance 15 mars  …   Wikipédia en Français

  • Joachim Garraud — à Via notte le 17 août 2009 Naissance 27 septembre 1968 (1968 09 27) (43 ans) …   Wikipédia en Français

  • John Calvin — Barcelona, Spain (1554) Born Jean Cauvin 10 July 1509(1509 07 10) Noyon, Picardy, Kingdom of France …   Wikipedia

  • John George, Elector of Brandenburg — John George ( de. Johann Georg; 11 September 1525 ndash; 8 January 1598) was a Prince elector of the Margraviate of Brandenburg (1571 1598) and a Duke of Prussia. A member of the House of Hohenzollern, he was the son of Joachim II Hector, Elector …   Wikipedia

  • John Rawls — (* 21. Februar 1921 in Baltimore, Maryland; † 24. November 2002 in Lexington, Massachusetts) war ein US amerikanischer Philosoph, der als Professor an der Harvard University lehrte. Sein Hauptwerk A Theory of Justice (1971) gilt als eines der… …   Deutsch Wikipedia

  • Joachim von Ribbentrop — Joachim von Ribbentrop, en avril 1938. Mandats …   Wikipédia en Français

  • Joachim Milberg — (* 10. April 1943 in Verl (Westfalen)) ist ein deutscher Ingenieur und Manager. Milberg war Professor an der Technischen Universität München und Mitglied des Vorstandes der Bayerischen Motorenwerke AG. Nach dem Abgang von Bernd Pischetsrieder… …   Deutsch Wikipedia

  • Joachim Patinir — Joachim Patinir, also called de Patinier and de Patiner (c. 1480 ndash; October 5, 1524), was a Flemish Northern Renaissance history and landscape painter from the area of modern Wallonia. He was probably the uncle of Herri met de Bles, his… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”