- Johann Nepomuk Holzhay
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Johann Nepomuk Holzhey, auch Holzhay (* 26. Februar 1741 in Rappen, heute zu Unteregg; † 18. September 1809 in Ottobeuren) war ein deutscher Orgelbauer. Neben Karl Joseph Riepp und Joseph Gabler gilt er als bedeutendster Orgelbauer des süddeutschen Barock.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Holzhey erlernte sein Handwerk zunächst bei seinem Onkel Alexander Holzhey, der 1758 die Orgel zu Brixen beendete. Zu seinen Arbeitgebern gehörte Karl Joseph Riepp, bei dem er von 1767 bis 1768 als Geselle an der Orgel des Salemer Münsters mitgearbeitet hatte. Zuvor, nämlich 1766, hatte er bereits die Werkstatt seines Schwiegervaters Joseph Zettler in Ottobeuren übernommen und sich dort niedergelassen. Zwei Jahre später wurde er in die Ottobeurer Rosenkranzbruderschaft aufgenommen.
Nach dem Niedergang der schwäbischen und bayrischen Klöster im Zuge der Säkularisation 1803 ging es mit dem Orgelbau drastisch bergab. Holzhey, der bis dahin rund 40 Orgeln gebaut hatte, musste den Niedergang seines Gewerbes tatenlos mit ansehen. Seine letzten Jahre fristete er als Reparaturtischler.
Holzhey griff die durch Riepp in Oberschwaben eingeführten Elemente der französischen Orgel der Klassik auf und integrierte sie in den überkommenen oberschwäbischen Orgeltypus.
Mit Holzhay ist das Rückpositiv im oberschwäbischen Orgelbau außer Gebrauch gekommen.
Werke
- Haupt- und Chororgeln größerer Klosterkirchen
- Ursberg: Klosterkirche St. Petrus und St. Johannes Evangelist, 1775–1776
- Bad Buchau: Stiftskirche St. Cornelius und Cyprian: Hauptorgel, 1774–1776 (nicht erhalten) und Chororgel, um 1777 (Reste von Windladen und Traktur erhalten)
- Obermarchtal: Stiftskirche St. Peter und Paul: Hauptorgel, 1782–1784, und Chororgel, um 1790 (Werk nicht erhalten)
- Rot an der Rot: Klosterkirche St. Verena und Mariä Himmelfahrt: Hauptorgel, 1789–1793 (bis auf wenige Register original erhalten), und Chororgel, 1786–1787 (Gehäuser und einige Register erhalten)
- Ravensburg-Weißenau: Klosterkirche St. Peter und Paul, Hauptorgel, 1787
- Oberelchingen: Klosterkirche: Hauptorgel, um 1790, und Chororgel, um 1790
- Neresheim: Klosterkirche St. Ulrich und Afra, Große Westorgel, bis 1798
- Kleinere Orgeln
- Augsburg: Jesuitenkirche, 1781 (nicht erhalten)
- Ottobeuren-Eldern: Wallfahrtskirche, neues Werk für eine Orgel von 1710, 1795 (1806 von Holzhey nach Abbruch der Wallfahrtskirche in der Pfarrkirche St. Johannes Evangelist in Ummendorf aufgestellt, heute ist nur noch das Gehäuse von ca. 1710 erhalten)
- Ottobeuren: Orgel für eine Nebenkapelle der Klosterkirche (jetzt in Babenhausen), 1797
- Roggenburg-Schießen: Wallfahrtskirche St. Maria Major, 1798 (einige Holzhey-Register erhalten)
- Zell, 1793 (nicht erhalten)
- Dürmentingen: Pfarrkirche St. Johannes Evangelist (nicht erhalten; 1869 abgebrochen und nach Göffingen verkauft, dort 1911 ersetzt)
- Erkheim (nicht erhalten)
- Ehingen-Kirchbierlingen: Pfarrkirche St. Martin 1778
- Reparaturen
- Memmingen: Orgel in St. Martin
Literatur
- Ulrich Höflacher: Johann Nepomuk Holzhey. Ein oberschwäbischer Orgelbauer. In: Veröffentlichung der Gesellschaft der Orgelfreunde. 121, Oberschwäbische Verlagsanstalt, Ravensburg 1987, ISBN 3-926891-01-7 (zugleich Dissertation der Universität Tübingen, 1987).
- Wolfgang Manecke, Johannes Mayr: Historische Orgeln in Oberschwaben. Der Landkreis Biberach. Schnell & Steiner, Regensburg 1995, ISBN 3-7954-1069-X.
Weblinks
Personendaten NAME Holzhey, Johann Nepomuk ALTERNATIVNAMEN Holzhay, Johann Nepomuk KURZBESCHREIBUNG deutscher Orgelbauer GEBURTSDATUM 26. Februar 1741 GEBURTSORT Rappen, heute zu Unteregg, Schwaben STERBEDATUM 18. September 1809 STERBEORT Ottobeuren
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