John Rambo (Film)

John Rambo (Film)
Filmdaten
Deutscher Titel John Rambo
Originaltitel Rambo
John rambo de.svg
Produktionsland USA, Deutschland
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2008
Länge 91 Minuten
Stab
Regie Sylvester Stallone
Drehbuch Sylvester Stallone,
Art Monterastelli
Produktion Kevin King,
Avi Lerner,
John Thompson
Musik Brian Tyler
Kamera Glen MacPherson
Schnitt Sean Albertson
Besetzung

John Rambo (Originaltitel: Rambo) oder Rambo IV ist ein Actionfilm aus dem Jahr 2008. Die US-amerikanisch-deutsche Koproduktion ist der vierte Teil der Rambo-Reihe. Die Hauptrolle spielte Sylvester Stallone, der auch das Drehbuch schrieb und Regie führte. Der Film startete am 14. Februar 2008 in den bundesdeutschen Kinos.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der Vietnam-Veteran John J. Rambo lebt mittlerweile viele Jahre zurückgezogen in Thailand und arbeitet als Schlangenfänger und Bootskapitän. Als eine Gruppe von US-amerikanischen Missionaren, allen voran Dr. Michael Burnett und Sarah Miller, im Rahmen humanitärer Hilfe medizinische Unterstützung leisten und Medikamente in ein abgelegenes Flüchtlingsdorf in das von der Militärjunta geknechteten Burma bringen will, lässt sich Rambo nach anfänglichem Widerwillen schließlich dazu überreden, ihnen zu helfen, indem er sie mit seinem Boot flussaufwärts in die Krisenregion bringt.

Auf bereits fortgeschrittenem Wege dahin werden sie von burmesischen Flusspiraten aufgehalten und bedroht. Diese werfen ihnen Verletzung der eigenen Flusshoheit vor und fordern Sarah als Wegzoll ein. Die heikle Situation wird dadurch beendet, dass Rambo gezwungenermaßen alle Piraten erschießt. Obwohl die Missionare bereits hier mit den Gefahren ihrer Unternehmung konfrontiert werden, wollen sie ihr Vorhaben nicht abbrechen. Am Ziel angekommen, machen sie sich alleine weiter über den Landweg auf, um das Dorf zu erreichen. Die vorherige Verabschiedung zwischen Michael Burnett und Rambo ist verhalten. Er verachtet Rambo und die seiner Ansicht nach durch nichts zu rechtfertigende Tötung der Piraten durch diesen und kündigt an, dass man auf dem Landweg zurückgehen werde, so dass kein Grund bestünde, dass Rambo auf sie warte, um sie wieder zurückzubringen.

Nach seiner alleinigen Rückkehr taucht kurze Zeit später ein Pastor namens Arthur Marsh bei Rambo auf, der ihm berichtet, dass seit einigen Tagen jeglicher Kontakt zu den Missionaren abgebrochen sei. Auf Bitten Marshs, schifft Rambo den durch jenen mit der Suche beauftragten Söldner Lewis samt seiner Truppe flussaufwärts. Wie von Marsh gewünscht, bringt er sie genau an jenen Ort, an welchem er auch die Missionare von Bord ließ. Die Söldner gehen ohne Rambo weiter, werden jedoch von Myint und dem jungen Tha, zwei Widerstandskämpfer der Karen, zu dem Dorf geführt, von welchem die Gruppe um Burnett verschleppt wurde. Das Dorf finden sie leer und niedergebrannt vor. Die meisten Dorfbewohner sind von burmesischen Soldaten auf bestialische Weise ermordet worden, die Hilfsaktivisten sind gefangengenommen worden. Als eine Gruppe weniger Soldaten unerwartet in das zerstörte Dorf zurückkehrt, um sich mit grausamen Spielen an Gefangenen die Zeit zu vertreiben, verstecken sich die Söldner und greifen nicht in das laufende Geschehen ein. Inzwischen erscheint jedoch Rambo im Dorf. Er beendet das Treiben, indem er die Soldaten aus einem Hinterhalt mit Hilfe von Pfeil und Bogen tötet. Nach anfänglichen Meinungsverschiedenheiten über den weiteren Verlauf der Rettungsaktion, machen sich auf Drängen Rambos hin alle zusammen auf den Weg, um die verschleppten Missionare aus dem Soldatenlager zu befreien.

Unterstützt von Myint, gelingt es schließlich, die Verschleppten und andere Gefangene, von feiernden Soldaten unbemerkt, in einer Nachtaktion zu befreien. Rambo schafft es nicht, Sarah Miller rechtzeitig zu befreien und am vereinbarten Treffpunkt zu sein. Sie werden von der restlichen Söldnertruppe und den anderen Befreiten getrennt, da diese das Lager, wie vorgesehen, bereits verlassen haben. Einzig der Scharfschütze „School Boy“ entschließt sich, auf Rambo und Sarah zu warten, und rettet sie, indem er zwei patrouillierende Wachsoldaten erschießt, welche auf die Flüchtenden aufmerksam werden. Nach Entdeckung der Befreiungsaktion am nächsten Morgen, nehmen die Soldaten die Verfolgung auf. Einem Teil von ihnen gelingt es, fast alle Söldner und Missionare am Flussufer zu stellen. Lediglich Sarah und School Boy, beide mit Rambo geflüchtet, sind nicht dabei. Sie sehen die Gefangennahme aus einiger Entfernung, da sie inzwischen ebenfalls am ursprünglichen Bootssteg angekommen sind. Sie können jedoch aufgrund der Übermacht der sich in der Umgebung in Stellung gebrachten Soldaten nicht eingreifen.

Kurz bevor den Gefangenen droht, nach Schlägen auch exekutiert zu werden, taucht John Rambo am Ort des Geschehens auf, nachdem er sich zuvor von Sarah und School Boy getrennt hatte, um einen Teil der Soldaten auf eine falsche Spur zu führen. Mit Hilfe eines auf einem Jeep montierten Maschinengewehrs, den er abseits des Geschehens auf einer Anhöhe kurzerhand in seine Gewalt bringt, startet er die Offensive. Auch die zuvor gestellten Söldner können nun als Folge von Rambos Einschreiten an den Kampfhandlungen teilnehmen. Nun kehrt auch der zuvor während der Flucht verschwundene Myint mit weiteren Rebellen zurück und nimmt mit ihnen am Gefecht teil. So wird auch am Ende des Gefechts ein von den Soldaten herbeibeordertes Kanonenboot durch sie endgültig zerstört. In der letzten Kampfhandlung tötet Rambo den fliehenden burmesischen Kommandanten Major Tint mit seiner Machete, um danach noch einige Zeit regungslos das Schlachtfeld und die umherirrenden und verletzten Menschen von der Anhöhe aus zu beobachten. Darunter sind auch die sich in die Arme schließenden Michael Burnett und Sarah. Nach einer freundschaftlichen Geste von Burnett und einem längerem Blickkontakt mit der weinenden Sarah, wendet sich Rambo schließlich ab.

Wieder in den Vereinigten Staaten, endet der Film mit der Szene, in welcher John Rambo auf die Farm seines Vaters in Bowie (Arizona) zurückkehrt. Eine Straße entlang gehend, bleibt er vor einem verwitterten Postkasten stehen, welcher die Aufschrift „R. Rambo“ trägt. Nach kurzem Innehalten und Umschauen, setzt er seinen Weg auf der Einfahrt zur Farm fort.

Kritiken

Michael Rechtshaffen bezeichnete den Film in der Zeitschrift The Hollywood Reporter vom 25. Januar 2008 als „großen Schnarcher“. Stallone habe die Elemente eines Comics entfernt, die die drei Vorgängerfilme zur Pop-Ikone der Reagan-Ära gemacht hätten.[1]

Die Internetseite BereitsGesehen.de meint: „Rambo 4 ist purer Gewaltexzess, verpackt in einem souverän gemachten Film mit sensationeller Action, guten Darstellern und einer überraschenden Prise Anspruch. 8/10 Punkte.“[2]

Movie-Infos.de schreibt: „Die Trailer zu John Rambo deuteten ja daraufhin, dass auch der vierte Teil der Reihe ein einziges Gemetzel sei. Doch Regisseur und Hauptdarsteller Sylvester Stallone hat seine Hausaufgaben gemacht. Ins Zentrum seines Films stellte er die tragische Figur Rambo, die sich trotz aller Versuche seinem Schicksal, das einzig und allein vom Krieg geprägt war, nicht entziehen kann und vor allem die Eindimensionalität der Teile zwei und drei verloren hat…“

Mike Thomas schrieb in der Chicago Sun-Times vom 25. Januar 2008, der Film weise gute Kameraarbeit auf und sei gut geschnitten, dennoch bleibe er „Gewaltpornographie“.

Das Unterhaltungsportal gamona urteilt: „Mehr noch als die Rückkehr anderer 80er Helden (wie John McClane), ist ‚John Rambo‘ ein nostalgischer Trip in die Hochzeit des Actionkinos geworden und atmet zu jeder Sekunde den Geist der 80er Jahre.“[3]

Hintergründe

Der Film wurde in Chiang Mai (Thailand), Mexiko und in den Vereinigten Staaten gedreht.[4] Seine Produktionskosten betrugen schätzungsweise 50 Millionen US-Dollar.[5]

Der Film startete in den Kinos einiger Länder am 23. Januar 2008 und in den USA am 25. Januar 2008 – wo er am Startwochenende ca. 18,2 Millionen US-Dollar einspielte. Bis zum 13. April 2008 wurden weltweit ca. 113 Millionen US-Dollar eingespielt. Der deutsche Kinostart fand am 14. Februar 2008 statt.[6][7]

Nach einem Artikel in der Los Angeles Times wurde im Film der Tod von 236 Menschen gezeigt, ca. 2,59 pro Filmminute bzw. ca. 3,04 pro Minute seit dem ersten gezeigten Tod. Dies sei ein Rekord aller vier Rambo-Filme.[8]

Produzent Harvey Weinstein sagte Ende Januar 2008, er habe bereits eine Idee für eine Fortsetzung, die in den USA spielen würde. Allerdings besitze er nicht die Rechte am Film.

Schnittfassungen

In Deutschland musste der Film für die Altersfreigabe ab 18 Jahren (Keine Jugendfreigabe) für die Kinoaufführung um eine Minute gekürzt werden, da sich alle Mitglieder der SPIO verpflichtet haben, nur FSK-geprüfte Filme im Kino zu zeigen. Die DVD- und Blu-ray-Veröffentlichung in Deutschland erfolgte am 27. Juni 2008. Es wurden eine ungekürzte, SPIO/JK-geprüfte Fassung, eine um rund 2 Minuten gekürzte Fassung mit FSK-Freigabe ab 18 Jahren und eine um insgesamt 7 Minuten gekürzte, ab 16 Jahren freigegebene Fassung, bei der eine Tonzensur vorgenommen wurde, herausgebracht. Die ungeschnittene Fassung wurde am 30. September 2008 indiziert.[9]

Sylvester Stallone hat im Rahmen der 66. Internationalen Filmfestspiele von Venedig eine Director’s-Cut-Fassung von John Rambo vorgestellt, welche am 12. September 2009 gezeigt wurde. Diese überarbeitete Fassung ist die Wunschfassung Stallones, welche 2008 anstelle der erschienenen Originalfassung hätte gezeigt werden sollen.[10] 2010 erschien dieser als Extended Cut bezeichnete Director’s Cut auf Blu-ray Disc. Er läuft um rund 7 Minuten länger als die Kinofassung, enthält aber nicht nur die in der Originalfassung nicht gezeigten Szenen, sondern ist auch in weiten Teilen umgeschnitten.[11][12]

Trivia

  • Die britische Tallboy-Bombe, die am Anfang kurz gezeigt wird und später zur Flucht verhilft, wurde in Wirklichkeit nie in Ostasien eingesetzt, sondern nur in Europa.
  • Die Filmmusik samt Titelmelodie wurde auf Wunsch Stallones von Brian Tyler komponiert. Tyler bezog, inspiriert durch Stallone, die von Jerry Goldsmith im ersten Teil der Filmreihe geschaffene Filmmusik bei der Komposition mit ein.[13] Dies fällt vor allem am Anfang (Rambo Theme) und am Ende des Filmes (Rambo End Title) auf. Jedoch hat Tyler einen völlig neuen Soundtrack geschaffen, der eben nur Teile – wenn auch deutlich erkennbar – der ursprünglichen Musik enthält. Dies war erforderlich, um nicht zuletzt der Zeit und einem „modernen“ Rambo gerecht zu werden.[14][15]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Michael Rechtshaffen: Rambo. In: The Hollywood Reporter. 25. Januar 2008, abgerufen am 29. Januar 2009 (engl.).
  2. Rambo 4. BereitsGesehen.de, abgerufen am 29. Januar 2009.
  3. Brutalität kennt keine Grenzen. In: gamona. 13. Februar 2008, abgerufen am 29. Januar 2009.
  4. Drehorte für John Rambo (2008). In: IMDb. Abgerufen am 29. Januar 2009.
  5. Michael: Rambo 4 Gets a Budget! MoviesOnline, abgerufen am 29. Januar 2009 (engl.).
  6. Starttermine für John Rambo (2008). In: IMDb. Abgerufen am 29. Januar 2009.
  7. RAMBO. Box Office Mojo, abgerufen am 29. Januar 2009 (engl.).
  8. Alex Billington: Check This Out: Rambo Kill Chart. FirstShowing.net, 23. Januar 2008, abgerufen am 29. Januar 2009 (engl.).
  9. John Rambo. Schnittberichte.com, abgerufen am 29. Januar 2009 (Keine Jugendfreigabe).
  10. John Rambo - Director’s Cut feiert Uraufführung. schnittberichte.com, 4. September 2009, abgerufen am 13. November 2009 (engl.).
  11. John Rambo - Director’s Cut im Sommer. schnittberichte.com, 7. Mai 2010, abgerufen am 27. Mai 2010 (deutsch/engl.).
  12. Mike Lowrey: Vergleich Kinofassung - Extended Cut. schnittberichte.com, 4. August 2010, abgerufen am 28. August 2010 (deutsch).
  13. Brian Tyler Interview. cinezik.org, abgerufen am 24. Januar 2010 (engl.).
  14. Rambo. filmmusicsite.com, Oscar Flores, 21. September 2008, abgerufen am 24. Januar 2010 (engl.).
  15. Rambo by Brian Tyler. tracksounds.com, Christopher Coleman, abgerufen am 24.Januar 2010 (engl.).

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