- Joseph Werminghoff
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Joseph Werminghoff (* 23. Januar 1848 in Köln; † 24. Mai 1914 in Dresden) war ein deutscher Unternehmer, er leitete als Generaldirektor die Eintracht Braunkohlenwerke und Brikettfabriken AG zu Welzow.
Leben
Unter seiner Leitung wurde am 1. Januar 1887 in Berlin die Eintracht Braunkohlenwerke und Brikettfabriken AG zu Welzow (auch kurz „Eintracht“ genannt) gegründet. In der Amtszeit von Daniel Fengler als Amtsvorsteher von Neu Welzow veranlasste Joseph Werminghoff 1905 als Vorsitzender des Aufsichtsrates der Gesellschaft die Verlegung des Stammsitzes des Unternehmens von Berlin nach Welzow.
Joseph Werminghoff koordinierte alle Konzepte des großen Projektes der „Eintracht“ im Lausitzer Braunkohlerevier und den Ortsausbau Welzow. Die Verlegung eines Konzernsitzes in einen bis dahin unbedeutenden Ort war für Welzow ein großer Glücksfall. Die Anzahl der Beschäftigten des Unternehmens wuchs von 600 im Jahr 1900 bis auf über 1600 im Jahr 1934. Viele technologische Neuerungen fanden in Welzow ihren Ursprung, wie z.B. die Aufbereitung der zu brikettierenden Feinkohle durch Aushalten holziger Bestandteile, die elektrostatischen Entstaubungseinrichtungen oder die nasse Niederschlagung des Kohlenstaubes mit Schlammwasser. Viele Welzower Entwicklungen der „Eintracht“ wurden patentiert.
Bauvorhaben wie das Rathaus, die Schulen, Friedhofskapellen, Feuerwehrhäuser, die Kanalisation sowie der mustergültige Bau der Badeanstalt und nicht zuletzt die Unterstützung für die Ansiedlung von Schrebergärten waren Meilensteine für den wachsenden Industrieort. Der Bau des elektrischen Ortsnetzes und der Wasserleitungsbau erfolgten mit finanzieller Unterstützung der „Eintracht“. Dies war der Beginn der nachhaltigen Industrialisierung von Welzow.
Joseph Werminghoff war nicht nur dienstlich in Welzow tätig. Überliefert ist sein Besuch bei der Einweihung des Schulhauses Ecke Cottbuser Straße / Germaniastraße am 7. November 1899 und der Nachfeier im Gasthof „Zur Grube Clara“, als die Schulkinder „Wallensteins Lager“ von Friedrich Schiller aufführten. Durch seine Funktionen im Arbeitgeberverband des Deutschen Braunkohlen-Industrie-Vereins, im Eisenbahnrat, Knappschafts-Vorstand etc. war Joseph Werminghoff als Ratgeber und Gutachter in den preußischen Verwaltungen hoch geschätzt. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in Dresden-Weißer Hirsch. [1]
Die Welzower Stadtväter haben für seine außerordentlichen Leistungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts einer Straße seinen Namen verliehen, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Franz-Mehring-Straße umbenannt wurde.
Einzelnachweise
- ↑ Joachim Schneider: 25 Welzower Persönlichkeiten. Dresden 2006.
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