- Jürgen Linden
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Jürgen Linden (* 13. Januar 1947 in Aachen) ist ein deutscher Politiker (SPD) und war von 1989 bis 21. Oktober 2009 Oberbürgermeister der Stadt Aachen.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach dem Abitur im Jahre 1966 am Einhard-Gymnasium in Aachen studierte Linden bis 1974 Rechtswissenschaft und erhielt 1974 die Zulassung für den Beruf des Rechtsanwalts. 1975 wurde er zum Dr. jur. promoviert.
Linden war von 2007 bis zum 12. Juni 2010 Aufsichtsratsvorsitzender der Alemannia Aachen GmbH, der Spielbetriebs-Gesellschaft des TSV Alemannia Aachen und war 10 Jahre lang Mitglied im Präsidium des Deutschen Städtetages und des Städtetages Nordrhein-Westfalen.
Seit 1989 ist Linden Mitglied im Direktorium zur Verleihung des Internationalen Karlspreises und seit 2010 dessen Vorsitzender, außerdem Vorsitzender des Aufsichtsrats der Stiftung „Maastricht-Kulturhauptstadt 2010“, Mitglied des Hochschulrates der RWTH Aachen und Mitglied des Beirates des Aachen-Laurensberger Rennvereins.
Er ist verheiratet und hat drei Kinder.
Politik
Seit 1970 ist er Mitglied der SPD. Im Jahre 1977 wurde er in den Rat seiner Heimatstadt gewählt und bekleidete von 1984 bis 1989 das Amt eines Bürgermeisters von Aachen.
Nachdem bei der Kommunalwahl 1989 eine rot-grüne Koalition zustande kam, wurde Linden am 18. Oktober 1989 als Nachfolger von Kurt Malangré (CDU) zum ehrenamtlichen Oberbürgermeister gewählt. Vom 12. Oktober 1995 bis zum 21. Oktober 2009 übte er dieses Amt hauptamtlich aus. Linden erklärte am 25. April 2008 öffentlich, sich bei der Kommunalwahl 2009 nicht mehr als Kandidat für das Amt zur Verfügung zu stellen. Seine Nachfolge trat Marcel Philipp (CDU) an.
Linden hat sich maßgeblich für den wirtschaftlichen Strukturwandel in der Region Aachen eingesetzt und durch die Zusammenarbeit der Stadt Aachen mit der RWTH und der FH Aachen sowie den Kammern Technologietransfer und die Gründung vieler neuer technologie-orientierter Firmen gefördert.
Zur Stärkung der regionalen Zusammenarbeit hat er gemeinsam mit Landrat C. Meulenbergh die "Städteregion Aachen" gegründet, einen Gemeindeverbund von Stadt und Kreis Aachen sowie neun kreisangehörigen Kommunen. Der Neubau des Campus RWTH in Aachen, der Bau des neuen Tivoli, der Neubau der jüdischen Synagoge oder auch der Neubau des Aachener Hauptbahnhofs sind von ihm mitinitiiert worden. Eine politische Niederlage erlitt er beim Projekt „Bauhaus Europa“, ein am Katschhof geplantes Kulturzentrum, das am 10. Dezember 2006 an einem Bürgerentscheid scheiterte.
Linden hat den Aachener Kultursommer, eine Veranstaltungsreihe mit Konzerten, eingeführt und zum Karlspreis das Forum und das Rahmenprogramm.
Ehrungen und Auszeichnungen
- 1995: Dr.-Johann-Christian-Eberle Medaille der Sparkassenorganisation RSGV
- 1996: Ehrenbürgerschaft der Europäischen Akademie der Wissenschaft und Künste, Salzburg
- 1997: Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
- 1997: Commandeur des Ordre national du Mérite, Republik Frankreich
- 1999: Orden del Merito Civil, Königreich Spanien
- 2002: Offizier des Ordens von Oranje-Nassau, Niederlande
- 2006: Kaven-Ring der RWTH Aachen für die Verdienste um die Hochschule
- 2007: Offizierskreuz des Verdienstordens Pro Merito Melitensi des Souv. Malteserordens [1]
- 2008: Reiterkreuz in Gold der Deutschen Reiterlichen Vereinigung
- 2008: Offizierskreuz des Verdienstordens der Republik Polen
- 2008: Ehrenbürger der Stadt Heerlen
- 2008: Grand Officier des Ordre national du Mérite, Republik Frankreich
- 2009: Ehrenbürger der Stadt Aachen
- 2009: Goldene Ehrenmedaille der Stadt Maastricht [2]
- 2009: Ehrenbürger der Stadt Lüttich, Belgien
- 2009: Ehrenmitglied der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Aachen
- 2009: Offizier des Leopold II - Orden des Königreichs Belgien
Einzelnachweise
Weblinks
- Literatur von und über Jürgen Linden im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Kanzlei Eßer & Kollegen
- Crossborder Consult GmbH
- Biografie auf der Website der Stadt Aachen (Webarchiv)
Oberbürgermeister von Aachen seit 1814Cornelius von Guaita (1814–1820) · Wilhelm Daniels und Matthias Solders (1820–1831) · Edmund Emundts (1831–1848) · Arnold Edmund Pelzer (1848–1851) · Johann Contzen (1851–1875) · Ludwig von Weise (1875–1883) · Ludwig Peltzer (1884–1896) · Philipp Veltman (1896–1916) · Wilhelm Farwick (1916–1928) · Wilhelm Rombach (1929–1933) · Quirin Jansen (1933–1944) · Franz Oppenhoff (1944–1945) · Wilhelm Rombach (1945) · Ludwig Kuhnen (1946) · Albert Maas (1946–1952) · Hermann Heusch (1952–1973) · Kurt Malangré (1973–1989) · Jürgen Linden (1989–2009) · Marcel Philipp (seit 2009)
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