- Kantstraße
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Die Kantstraße ist eine vom Breitscheidplatz bis zur Suarezstraße verlaufende rund 2,3 Kilometer lange Hauptverkehrsstraße im Berliner Ortsteil Charlottenburg des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf. Sie wurde nach dem Philosophen Immanuel Kant benannt und trägt ihren Namen seit dem 23. Februar 1887. Die Kantstraße verbindet als – nahezu parallel zum Kurfürstendamm verlaufende – Ein- und Ausfallstraße durch den westlichen Teil der Stadt zusammen mit der Neuen Kantstraße das Messegelände und den Funkturm mit der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. Als stark befahrene Verkehrsachse ist sie dicht bebaut mit Wohn- und Geschäftshäusern. Bis zur Umstellung der Linien 75 und 76 auf Busbetrieb am 24. Januar 1966 wurde die Kantstraße durchgehend von der Straßenbahn befahren.
Inhaltsverzeichnis
Anfang am Breitscheidplatz
Die Kantstraße beginnt am Breitscheidplatz, zwischen Hardenbergstraße und Kurfürstendamm, wenige Meter von der Gedächtniskirche entfernt. Den östlichen Abschluss der Kantstraße am Breitscheidplatz bildete bis zum Frühsommer 2009 das inzwischen in seinem zuvor die Kantstraße überspannenden und nördlichen Teil abgerissene Schimmelpfeng-Haus. Den neuen östlichen Beginn der Kantstraße wird das im Bau befindliche Zoofenster mit seinem zur Kantstraße hin gewandten Teil bilden.
An der Kreuzung Kant- Ecke Joachimstaler Straße befindet sich im Gebäude des früheren Bekleidungs-Kaufhauses Leineweber ein von der Beate Uhse AG betriebenes Erotikmuseum. Etwa 50 Meter weiter steht das 1896 fertiggestellte Theater des Westens, entstanden in der Phase schneller Expansion Berlins nach Westen am Ende des 19. Jahrhunderts. Direkt daneben befindet sich an der Ecke zur Fasanenstraße der Delphi Filmpalast mit der Vaganten Bühne und dem Jazzclub Quasimodo. Auf dem gegenüberliegenden östlichen Eckgrundstück wurde 1994 mit dem Kant-Dreieck eines der bis dahin wenigen Hochhäuser in der City-West mit einer markanten Wetterfahne auf dem Dach in Form eines drehbaren Aluminiumsegels errichtet.
Hinter dem Theater des Westens wurde 1997 zwischen der Kant-, Fasanen- und Hardenbergstraße das Ludwig-Erhard-Haus fertiggestellt. Vom Volksmund „Gürteltier“ genannt, zählt das Gebäude trotz seiner – gegenüber dem Wettbewerbsbeitrag „gezähmten“ – zoomorphen Struktur zu den architektonischen Sehenswürdigkeiten.
Victoria-Areal
Zwischen Kantstraße, Kurfürstendamm und Joachimstaler Straße befindet sich das Areal des Neuen-Kranzler-Ecks. Dessen Bebauung ergänzt den vorhandenen denkmalgeschützten Gebäudekomplex aus den 1950er Jahren. Dazu gehört der Flachbau des alten Café Kranzlers sowie das mit einer Kuppel überdachte ehemalige Bilka-Kaufhaus; außerdem wurde zusätzlich ein zum Hotel umgebautes ehemaliges Versicherungsgebäude integriert. Dazwischen erhebt sich ein neues auffälliges Büro- und Geschäftshaus mit einer Fassade aus Stahl und Glas.
Uhlandstraße bis Savignyplatz
An der Ecke zur Uhlandstraße befindet sich an der Kantstraße 17–20 das 1998/1999 errichtete Stilwerk mit insgesamt 58 Einrichtungs- und Designerläden des gehobenen Segments, wie Alessi, Bang & Olufsen, Bulthaup und C. Bechstein.
Der Savignyplatz, ein nach dem Juristen Friedrich Carl von Savigny benannter begrünter Blockplatz aus dem Jahr 1861, wird von der Kantstraße symmetrisch geteilt. Der S-Bahnhof Savignyplatz wurde 1896 eröffnet.
Savignyplatz bis Neue Kantstraße
Kantstraße 126 bis 127 ist die Adresse des ersten Hochgaragenbaus Berlins, der 1929/1930 errichtet wurde und heute noch in Betrieb ist. Das Stahlbeton-Bauwerk im Stil der Neuen Sachlichkeit zeugt vom damals rapide zunehmenden Individualverkehr; es hat zwei gegenläufige Rampen für Auf- und Abfahrt und bietet Stellplätze für 300 Personenwagen.
Das Kant-Kino[1] im Haus Nr. 54 war von Mitte der 1970er Jahre bis in die 1980er Jahre ein Veranstaltungsort,[2] für zahlreiche Konzerte international bekannter Bands und Musiker.
Nördlich des Stuttgarter Platzes quert die Kantstraße den Fußgängerbereich der Wilmersdorfer Straße sowie 300 Meter westlich die Kaiser-Friedrich-Straße und geht in der Nähe des Amtsgerichts Charlottenburg am Amtsgerichtsplatz in die Neue Kantstraße über.
In dem 1896/97 nach Plänen von Adolf Bürckner und Eduard Fürstenau im Stil der Neurenaissance als Strafgericht errichteten Gebäude Kantstraße 79 befand sich bis 2010 eine Außenstelle des Amtsgerichts Charlottenburg.[3] In dessen Hofbereich war das 1985 geschlossene Frauengefängnis Charlottenburg untergebracht, das – wegen der hier einsitzenden juristisch eher unerheblichen Fälle – im Berliner Volksmund „Operettenknast“ genannt wurde.
Gedenktafeln
Verschiedene Gedenktafeln erinnern in der Kantstraße an verdiente Persönlichkeiten; dazu gehören
- Rudolf Diesel, Kantstraße 153, enthüllt am 10. August 1988
- Carl von Ossietzky, Kantstraße 152
- Friedrich Sphttp, Kantstraße 165, enthüllt 1988
- Else Ury, Kantstraße 30, enthüllt 1995
- Herta Heuwer, Kantstraße 101, enthüllt 2003
Literatur
- Markus Sebastian Braun (Herausgeber): Berlin – Der Architekturführer. Verlagsgruppe Econ Ullstein List, München 2001, ISBN 3-88679-355-9.
Weblinks
Commons: Album mit Bildern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Kantstraße. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)
- Kantstraße im Bezirkslexikon bei berlin.de
Einzelnachweise
- ↑ Offizielles Lexikon des Bezirks, abgerufen am 20. Juni 2010
- ↑ Berliner RockWikiabgerufen am 20. Juni 2010
- ↑ http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/berlin/296743/296744.php
52.50628333333313.313055555556Koordinaten: 52° 30′ 23″ N, 13° 18′ 47″ OKategorien:- Straße in Berlin
- Berlin-Charlottenburg
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