Khedafi Djelkhir

Khedafi Djelkhir

Khedafi Djelkhir (* 26. Oktober 1983 in Besançon) ist ein französischer Boxer. Er gewann bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking die Silbermedaille im Federgewicht.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Khedafi Djelkhir wuchs in Besançon auf und begann als Jugendlicher 1996 bei Besancon Ring Athletique Besancon mit dem Boxen. Sein Trainer ist dort Nasri Quahib. Er ist Linksausleger und boxt bei einer Größe von 1,64 m im Federgewicht (bis 57 kg Körpergewicht). Im Jahre 2003 erreichte er erstmals das Finale einer französischen Meisterschaft der Amateurboxer. In diesem Finale unterlag er gegen den routinierten Dangnoko Boubacar im Federgewicht nach Punkten. Bei der französischen Meisterschaft 2004 konnte er sich im Endkampf an Dangnoko Boubacar revanchieren, denn er gewann dieses Finale durch Abbruch in der 4. Runde und wurde damit zum ersten Mal französischer Meister im Federgewicht.

Im gleichen Jahr überraschte er dann die Fachwelt, als er sich als international völlig unerfahrener Boxer bei der Europameisterschaft der Amateure in Pula im Federgewicht bis in das Finale kämpfte und erst dort gegen Vitali Tajbert aus Deutschland unterlag. Dadurch war er auch für die Olympischen Spiele 2004 in Athen qualifiziert. Er gewann dort seinen ersten Kampf gegen Saifeddine Naumaoui aus Tunesien nach Punkten (38:13), traf aber im Achtelfinale wieder auf Vitali Tajbert, gegen den er wieder nach Punkten unterlag (26:40). Er kam damit auf den 9. Platz.

2005 wurde Khedafi Djelkhir mit einem Abbruchsieg in der 3. Runde über Daouda Sow erneut französischer Meister im Federgewicht. Anschließend siegte er bei zwei großen internationale Turnieren im Federgewicht. Beim Feliks-Stamm-Memorial in Warschau besiegte er im Finale Sergej Kunitsyn aus der Ukraine nach Punkten und beim Chemie-Pokal-Turnier in Halle (Saale) siegte er im Finale über Marcel Herfurth aus Deutschland nach Punkten. Bei den Mittelmeerspielen 2005 in Almeria enttäuschte er jedoch, denn er verlor im Viertelfinale gegen Aboubaker Seddik-Lbida aus Marokko durch KO in der 2. Runde und kam damit nur auf den 5. Platz. Auch bei der Weltmeisterschaft 2005 in Mianyang/China kam für Khedafi Djelkhir das Aus schon nach seinem ersten Kampf, den er gegen Mehravalla Lassi aus Pakistan sang und klanglos nach Punkten verlor (12:38). Er landete damit auf dem 17. Platz.

Ein Erfolgserlebnis hatte Khedafi Djelkhir dann wieder bei der französischen Meisterschaft 2006. Er gewann mit einem Punktsieg über Guillaume Freinos erneut den Meistertitel im Federgewicht. Beim Golden-Belt-Tournament 2006 im rumänischen Constanța kam er bis in das Finale, in dem er gegen Koba Pschakadse aus Georgien nach Punkten unterlag. Weniger erfolgreich war er bei der Europameisterschaft 2006 in Plowdiw, denn nach einem Freilos in der ersten Runde verlor er im Achtelfinale gegen Sahin Imranow aus Aserbaidschan und belegte damit nur den 9. Platz.

Das Jahr 2007 eröffnete Khedafi Djelkhir mit dem vierten Titelgewinn bei der französischen Meisterschaft. Im Finale siegte er dabei über Hicham Ziouti klar nach Punkten (43:15). Anschließend siegte er beim Box-Am-Tournament in Vigo/Spanien im Federgewicht mit einem Finalsieg über Hicham Ziouti (20:10). Er siegte auch beim Chemie-Pokal-Turnier in Halle, wobei er im Endkampf Marcel Herfurth nach Punkten schlug. Danach gewann er bei der Meisterschaft der Europäischen Union in Dublin die Konkurrenz im Federgewicht. Er besiegte dabei Marcel Meyerdiercks aus Deutschland durch Abbruch in der 2. Runde, Yakup Kilic aus Türkei (32:6) und Carl Frampton aus Irland (37:27) schlug er nach Punkten.

Auf Grund dieser Erfolge fuhr Khedafi Djelkhir sehr hoffnugnsvoll zur Weltmeisterschaft 2007 nach Chicago. Dort kam aber für ihn schon in seinem ersten Kampf das Aus, denn er unterlag dem US-Amerikaner Raynell Williams nach Punkten (18:28) und erreichte damit nicht einmal die Runde der letzten 32 Boxer. Zusammen mit den Verlierern seiner Vorrunde wurde er auf den 33. Platz rangiert.

Nach dem Gewinn seines fünften französischen Meistertitels mit einem Punktsieg über Hicham Ziouti (20:11) gelang Khedafi Djelkhir in Pescara die Olympia-Qualifikation für die Spiele 2008 in Peking. In Pescara besiegte er Alessio di Savina aus Italien nach Punkten (22:12) und kam zu vorzeitigen Siegen über Theodoros Papasov, Griechenland, Stephen Smith aus England und Sahin Imranow. Seine gute Form bewies er dann kurz vor den Olympischen Spielen bei einem Länderkampf in Havanna gegen Kuba, als er den kubanischen Meister Idel Torriente nach Punkten besiegte.

Bei den Olympischen Spielen in Peking war er in hervorragender Form. Er schlug dort Paul Fleming aus Australien nach Punkten (13:9), dann gelang ihm gegen Raynell Williams aus den Vereinigten Staaten die Revanche für die Niederlage bei der Weltmeisterschaft 2007. Er schlug Williams knapp nach Punkten (9:7). Es folgte ein Punktsieg über Arturo Santos Reyes aus Mexiko (14:9) und ein etwas glücklicher Aufgabesieg über Sahin Imranow, der sich verletzt hatte. Im Finale stand er Wassyl Lomatschenko aus der Ukraine gegenüber. Khedafi Djelkhir wurde von Lomatschenko schon in der ersten Runde mehremale hart getroffen. Er musste stehend dreimal angezählt werden und wurde nach dem dritten Anzählen aus dem Kampf genommen. Der Gewinn der Silbermedaille ist für aber der größte Erfolg seiner bisherigen Laufbahn.

Internationale Erfolge

(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, F = Federgewicht, bis 57 kg Körpergewicht)

  • 2004: 2. Platz, EM in Pula, Fe, hinter Vitali Tajbert, Deutschland u. vor Konstantin Kupatados, Georgien u. Michail Bernadski, Weißrussland;
  • 2004: 3. Platz, Meisterschaft der Europäischen Union in Madrid, Fe, nach Niederlage gegen Viorel Simion, Rumänien;
  • 2004: 9. Platz, OS in Athen, Fe; Sieger: Alexei Tischtschenko, Russland vor Kim Song Guk, Nordkorea, Vitali Tajbert u. Jo Seon-Hwan, Südkorea;
  • 2005: 1. Platz, Feliks-Stamm-Memorial in Warschau, Fe, vor Sergej Kunitsyn, Weißrussland u Aivars Romanovskis, Lettland;
  • 2005: 1. Platz, Chemie-Pokal-Turnier in Halle (Saale), Fe, vor Luis Franco, Kuba u. Alexei Schaidulin, Bulgarien;
  • 2005: 5. Platz, Mittelmeer-Spiele in Almeria, Fe, nach Niederlage gegen Aboubaker Seddik-Lbida, Marokko;
  • 2005: 17. Platz, WM in Mianyang/China, Fe; Sieger: Alexei Tischtschenko vor Alexei Schaidulin, Yuriorkis Gamboa, Kuba u. Viorel Simion, Rumänien;
  • 2006: 2. Platz, Golden-Belt-Tournament in Constanța/Rumänien, Fe, hinter Koba Pschakadse, Georgien u. vor Seifeddine Nejmaoui, Tunesien;
  • 2006: 9. Platz, EM in Plowdiw, Fe; Sieger: Albert Selimow, Russland vor Sahin Imranow, Aserbaidschan, Alexei Schaidulin u. Stephen Smith, England;
  • 2007: 1. Platz, Box-Am-Tournament in Vigo/Spanien, Fe, vor Hicham Ziouti, Frankreich u. Benjamin Fuchs, Deutschland;
  • 2007: 1. Platz, Chemie-Pokal-Turnier in Halle/Saale, Fe, vor Marcel Herfurth, Deutschland u. Yeldor Saidalin, Kasachstan;
  • 2007: 1. Platz, Meisterschaft der Europäischen Union in Dublin, Fe, vor Carl Frampton, Irland u. Yakup Kilic, Türkei;
  • 2007: 33. Platz, WM in Chicago, Fe; Sieger: Albert Selimow vor Wassyl Lomatschenko, Ukraine, Yakup Kilic u. Li Yang, China;
  • 2008: 1. Platz, Olympia-Qualif.-Turnier in Pescara, Fe, vor Sahin Imranow u. Stephen Smith;
  • 2008: 1. Platz, Chemie-Pokal-Turnier in Halle/Saale, Fe, vor Marcel Herfurth u. Yeldos Saidalin;
  • 2008: Silbermedaille, OS in Peking, Fe, hinter Wassyl Lomatschenko u. vor Sahin Imranow u. Yakup Kilic

Länderkämpfe

Französische Meisterschaften

(Finalergebnisse)

  • 2003, Fe, Punktniederlage gegen Dangnoko Boubacar (14:18),
  • 2004, Fe, Abbruchsieger 4. Runde über Dangnoko Boubacar,
  • 2005, Fe, Abbruchsieger 3. Runde über Daouda Sow,
  • 2006, Fe, Punktsieger über Guillame Freinos,
  • 2007, Fe, Punktsieger über Hicham Ziouti (43:15),
  • 2008, Fe, Punktsieger über Hicham Ziouti (20:11)

Quellen

  • Fachzeitschrift Box Sport aus den Jahren 2003 bis 2008,
  • Website "amateur-boxing.strefa.pl",
  • Website "results.beijing2008.cn",
  • Website "www.nbcolympics.com"

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