Klaus Buchner

Klaus Buchner
Klaus Buchner

Klaus Buchner (* 6. Februar 1941 in München) ist ein deutscher Physiker, Universitätsprofessor und Politiker (ÖDP). Von 2003 bis 2010 war er Bundesvorsitzender seiner Partei.

Inhaltsverzeichnis

Familie

Klaus Buchner ist der Sohn des Zoologen Hans Buchner (1906–1997) und seiner Frau Edeltraud geb. Hartmann. Buchner ist mit Rosemarie Buchner geb. Schmidt-Pauly verheiratet, katholisch und hat vier Kinder, einen Sohn und drei Töchter. Eines davon hat er aus einem Heim von Mutter Teresa in Kalkutta adoptiert.

Beruflicher Werdegang

Buchner absolvierte 1960 in München das Abitur. Anschließend studierte er zunächst an der Ludwig-Maximilians-Universität (1960–1963) und an der Technischen Hochschule München (1963-1964) Physik. Danach setzte er seine Studien der Theoretischen Physik in Edinburgh fort, wo er sein Diplom absolvierte. Zwischen 1965 und 1970 arbeitete er am Max-Planck-Institut für Physik und Astrophysik in München, dessen Direktor damals Werner Heisenberg war. 1970 promovierte er mit einer Arbeit in der Experimentalphysik.

Nach Forschungsaufenthalten an der staatlichen Universität Kyoto (1971–1972), an der Universität Chandigarh (1972) und am europäischen Forschungszentrum in Genf arbeitet er bis heute als Dozent und Professor an der Fakultät für Mathematik der Technischen Universität München.

Seine Forschungsinteressen liegen in der Allgemeinen Relativitätstheorie und der Differentialgeometrie.

Seit 1979 ist Klaus Buchner korrespondierendes Mitglied der wissenschaftlichen Akademie Academia Peloritana dei Pericolani in Messina.

Er verfasste etwa 60 wissenschaftliche Arbeiten. Noch vor der Wende gelang es ihm, intensive Kontakte mit Polen und Rumänien aufzubauen. Im Jahr 1992 erhielt er die Goldene Verdienstmedaille der Universität Breslau.

Politische Karriere

Anfänge (1983−2003)

1983 trat er der ÖDP bei. Zum Zeitpunkt des Parteieintritts war er noch Befürworter der Kernenergie und hoffte, die Partei würde ihn aushalten.[1] Zwischenzeitlich, etwa 1985, wandte er sich jedoch von der Kernenergie ab. Bereits vor seinem Parteieintritt unterstützte er seit vielen Jahren verschiedene Bürgerinitiativen. Ein Schwerpunkt seiner politischen Arbeit ist die Förderung des Mittelstands als Motor zur Schaffung neuer Arbeitsplätze.

Ab 1990 war er Vorsitzender des Ökologischen Rats der ÖDP. Von 2000 bis 2003 war Buchner erster stellvertretender Bundesvorsitzender seiner Partei.

ÖDP-Bundesvorsitzender (2003–2010)

Seit 2003 war Buchner Bundesvorsitzender der ÖDP. Er setzte sich auf dem Bundesparteitag am 8. und 9. März 2003 in Coburg in einer Kampfabstimmung mit 120:68 Stimmen gegen seinen Vorgänger Uwe Dolata durch. Während Dolata für eine Konzentration der Parteiarbeit auf Bayern war, vertrat Buchner einen bundesweiten Anspruch der ÖDP. 2004, 2006 und 2008 wurde Buchner in seinem Amt als Bundesvorsitzender jeweils bestätigt. Ab Februar 2010 war er damit der am längsten Amtierende in der Geschichte der Partei.

Bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt am 26. März 2006 war er Spitzenkandidat der Listenverbindung „Gerechtigkeit, Umwelt, Tierschutz (GUT)“, die neben der ÖDP aus der Tierschutzpartei, den GRAUEN und aus Bürgerinitiativen besteht. Das Bündnis erzielte 0,8% der Stimmen.

Im Juni 2008 reichte Buchner zusammen mit Hermann Striedl, einem Beisitzer im Bundesvorstand der Partei, vor dem Bundesverfassungsgericht Klage gegen den EU-Reformvertrag ein.[2] Die beiden Funktionäre taten dies stellvertretend für die ÖDP, da diese als Partei nicht klageberechtigt ist. Laut Buchner „widerspricht [der Vertrag] in vielen Aspekten unserem deutschen Grundgesetz. […] Beispielsweise wird die Tötung von Menschen bei einem Aufruhr gerechtfertigt.“[3]

Auf dem Bundesparteitag der ÖDP im November 2010, der in Regensburg stattfand, trat Buchner aus Altersgründen bei der Neuwahl des Bundesvortands nicht an. Zu seinem Nachfolger wurde Sebastian Frankenberger gewählt, der ein Jahr zuvor das Volksbegehren „Für echten Nichtraucherschutz!“ initiiert hatte. Buchner möchte eigenen Angaben zufolge künftig hauptsächlich „inhaltlich und programmatisch arbeiten“.[4]

Quellen

  1. kandidatenwatch.de
  2. oedp.de: Buchner klagt gegen EU-Reformvertrag
  3. ödp klagt gegen EU-Reformvertrag
  4. Süddeutsche: Frankenberger Favorit für den ÖDP-Vorsitz, 12. November 2010

Weblinks

Wikinews Wikinews: Klaus Buchner – in den Nachrichten

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Klaus Büchner — Klaus Büchner, 1. August 2008 Klaus Büchner (* 26. März 1948) ist ein deutscher Musiker. Bereits 1965 gründete Klaus Büchner seine erste Band. 1975 lernte er Raymond Voß kennen, mit dem er zunächst die Gruppe Basia gründete, danach im Jahr 1977… …   Deutsch Wikipedia

  • Klaus & Klaus — Klaus Klaus ist eine deutsche Schlager Gesangsformation. Es gibt zwei unterschiedliche Besetzungen. Inhaltsverzeichnis 1 Erste Besetzung 2 Zweite Besetzung 3 Dies und das 4 Ehrungen 5 Diskografie …   Deutsch Wikipedia

  • Klaus und Klaus — Klaus Klaus ist eine deutsche Schlager Gesangsformation. Es gibt zwei unterschiedliche Besetzungen. Inhaltsverzeichnis 1 Erste Besetzung 2 Zweite Besetzung 3 Rechtliche Auseinandersetzungen 4 …   Deutsch Wikipedia

  • Buchner — ist der Familienname folgender Personen: Andreas Buchner (Historiker) (1776–1854), deutscher Historiker und Theologe Andreas Buchner (Fußballspieler) (* 1985), deutscher Fußballspieler Annemarie Buchner (* 1924), deutsche Skirennläuferin August… …   Deutsch Wikipedia

  • Büchner — oder Buechner ist der Familienname folgender Personen: Adolf Emil Büchner (1826–1908), deutscher Dirigent und Kapellmeister Alexander Büchner (1827–1904), deutsch französischer Schriftsteller und Literaturhistoriker Andreas Elias Büchner… …   Deutsch Wikipedia

  • Klaus (Vorname) — Klaus ist ein männlicher Vorname. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Bedeutung des Namens 2 Verbreitung 3 Namenstage 4 Varianten …   Deutsch Wikipedia

  • Klaus-Peter Gäbelein — (* 1. Juli 1943 in Lübben (Spreewald); Pseudonym: Klaus Bedä) ist ein deutscher Autor, Historiker, Kolumnist, Mundartdichter und Moderator mit einem Schwerpunkt auf fränkischer Geschichte und Brauchtum sowie fränkischer Mundart. Er ist der… …   Deutsch Wikipedia

  • Klaus-Michael Grüber — (* 4. Juni 1941 in Neckarelz; † 22. Juni 2008 in Belle Île, Bretagne, Frankreich) war ein deutscher Regisseur und Schauspieler, Ritter der französischen Ehrenlegion, Kommandeur des französischen Ordens des Arts et des Lettres und Mitglied der… …   Deutsch Wikipedia

  • Klaus Piontek — (* 28. Februar 1935 in Trebnitz; † 22. Juni 1998 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Theaterrollen (Auswahl) 3 Theaterarbeiten als Regisseur …   Deutsch Wikipedia

  • Klaus Michael Grüber — Naissance 4 juin 1941 Neckarelz (Allemagne) Décès 22 juin 2008 (à 67 ans) Belle Île en Mer (France) Lieux de résidence Paris, Belle Île en Mer …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”