Kleggau

Kleggau

Der Klettgau (auch Kleggau) liegt am Hochrhein zwischen Schaffhausen und Waldshut. Die fränkisch-karolingische Einteilung des Reiches in Gaue führte im 8. Jh. zur Namensgebung des sich zwischen Rhein, Wutach und Randen erstreckenden Gebietes.

In der in karolingischer Zeit existierenden Grafschaft Klettgau waren um 1200 u. a. die Herren von Krenkingen, die Grafen von Küssaberg, das Kloster Allerheiligen in Schaffhausen sowie das Hochstift Konstanz begütert. Die Stadt Tiengen war Sitz der Grafen. Wichtigster weiterer Grundeigentümer im Klettgau war das Kloster Rheinau.

Von 1282 bis 1408 war der Klettgau in der Hand der Grafen von Habsburg-Laufenburg; 1325 wurden sie Landgrafen. Landgraf Johann IV., der letzte der Laufenburger Linie, starb 1408 ohne männliche Nachkommen. Durch die 1410 erfolgte Heirat seiner Tochter Ursula mit Graf Rudolf von Sulz kam der Klettgau an die Grafen von Sulz, die am Neckar bei Tübingen beheimatet waren. Sie verkauften den nördlichen Teil 1656 an die seit 1501 zur Eidgenossenschaft gehörenden Reichsstadt Schaffhausen.

Nach dem Aussterben der Grafen von Sulz im Mannesstamme kam 1698 die Landgrafschaft Klettgau über die Heirat von Maria Anna von Sulz mit Ferdinand von Schwarzenberg an das Haus Schwarzenberg und wurde zur gefürsteten Landgrafschaft erhoben, das Münzrecht der Grafen von Sulz ging auf die Schwarzenberger über. Die Herren von Schwarzenberg führten seither auch die Grafentitel von Sulz und den Landgrafentitel von Klettgau.

In der Folge des Reichsdeputationshauptschlusses 1805 fiel das Gebiet an das Großherzogtum Baden.

Literatur

Arnold Münch: Die Münze zu Laufenburg: Beiträge zur Geschichte des schweizerisch-oberrheinischen Münzwesens vom 14. – 17. Jahrhunderts nebst einem Abriß der Geschichte der Grafen von Habsburg-Laufenburg. Aarau: Sauerländer 1874.

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