Landgrafschaft Klettgau

Landgrafschaft Klettgau

Der Klettgau (auch Kleggau und Clecgouva), nach Aegidius Tschudi von „Latobriga“, die Latobriger, ein Stamm der Kelten, später Siedlungsgebiet der Alamannen, war römisch besetzt, liegt am Hochrhein zwischen Schaffhausen und Waldshut. Die fränkisch-karolingische Neueinteilung des Reiches in Gaugrafschaften führte im 8. Jahrhundert zur Namensgebung des sich zwischen Rhein, Wutach und Randen erstreckenden Gebietes. Im Norden spielten die Reichsherrschaft Bonndorf unter dem Kloster St. Blasien und im Westen das Damenstift Säckingen eine wichtige Rolle. Das Gebiet war von 911 bis 1268 Bestandteil des Herzogtum Schwaben.

Geschichte

In der in karolingischer Zeit existierenden Grafschaft Klettgau waren um 1200 unter anderen die Herren von Krenkingen, die Grafen von Küssaberg, das Kloster Allerheiligen in Schaffhausen sowie das Hochstift Konstanz begütert. Die Stadt Waldshut-Tiengen war Sitz der Grafen. Teilweise unter der Herrschaft der Grafen von Lupfen, von Stühlingen, wurde später weiterer Grundeigentümer im Klettgau das Kloster Rheinau. Der Klettgau war von 911 bis 1268 Bestandteil des Herzogtums Schwaben und kam als Erbe an Herzog Ernst von Schwaben. Als Freund des Graf Werner von Kyburg, und nach der Zerstörung der Kyburg im Jahr 1027 durch Konrad II., folgte der langsame Zerfall durch das mächtigere Staufer Reich. Das seit 1651 zum heutigen Kanton Zürich gehörende Gebiet, das Rafzerfeld sowie die ehemalige Herrschaft Regensberg kam im Zusammenhang mit dem Kyburger Erbe von den Regensbergern und wurde Bestandteil des Zürichgau. Das Herzogtum Schwaben fiel 1541 an Österreich, und 1805 an Württemberg.

Von 1282 bis 1408 war der Klettgau in der Hand der Grafen von Habsburg-Laufenburg; 1325 wurden sie Landgrafen. Landgraf Johann IV., der letzte der Laufenburger Linie, starb 1408 ohne männliche Nachkommen. Durch die 1410 erfolgte Heirat seiner Tochter Ursula mit Graf Rudolf von Sulz kam der Klettgau an die Grafen von Sulz, die am Neckar bei Tübingen beheimatet waren. Sie verkauften den nördlichen Teil 1656 an die seit 1501 zur Eidgenossenschaft gehörenden Reichsstadt Schaffhausen.

Nach dem Aussterben der Grafen von Sulz im Mannesstamme kam 1698 die Landgrafschaft Klettgau über die Heirat von Maria Anna von Sulz mit Ferdinand von Schwarzenberg an das Haus Schwarzenberg und wurde zur gefürsteten Landgrafschaft erhoben, das Münzrecht der Grafen von Sulz ging auf die Schwarzenberger über. Die Herren von Schwarzenberg führten seither auch die Grafentitel von Sulz und den Landgrafentitel von Klettgau.

In der Folge der Mediatisierung fiel das Gebiet 1806 an das Großherzogtum Baden.

Literatur

  • Arnold Münch: Die Münze zu Laufenburg: Beiträge zur Geschichte des schweizerisch-oberrheinischen Münzwesens vom 14. – 17. Jahrhunderts nebst einem Abriß der Geschichte der Grafen von Habsburg-Laufenburg. Aarau: Sauerländer 1874.
  • Caesar: Der gallische Krieg
  • Franz Schmid: Der Klettgau1971

Weblinks


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